Die EEG-Kosten müssen weiterhin gedeckt werden, eine Reduktion der EEG-Umlage muss gegenfinanziert werden. Die Wälzung auf alle Energiemengen, auch im Wärme und Verkehrsbereich, ist eine gute Option und bildet die notwendige Beteiligung dieser Sektoren bei der Dekarbonisierung ab.
Dringlichkeitsantrag: | Eindämmung, Erholung und Erneuerung |
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Antragsteller*in: | Carolin Schenuit (KV Berlin-Charlottenburg/Wilmersdorf) und 2 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 0%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 01.05.2020, 09:46 |
Kommentare
Axel Horn:
Eine generelle Senkung des Strompreises zulasten der EEG-Umlage treibt den Stromverbrauch dagegen auch in Zeiten nach oben, wenn Wind, Sonne und Biomasse zusammen kaum ein Fünftel der Last am Stromnetz schaffen, wie z. B. am Abend des Tschernobyl-Jahrestages 2020. https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/25.04.2020/28.04.2020/
Es wäre den Zielen urgrüner Energiepolitik ein Hohn, den Verbrauch von Strom aus Steuermitteln zu subventionieren, während dieser zu großen Teilen aus Atomenergie, Kohle und fossilem Erdgas kommt.
Axel Horn:
Rüdiger Höwler:
Strom ist kostbar
Dieser Grundsatz muss auch in Zukunft gelten. Eine so drastische Senkung der Strompreise führt zu sorglosen Umgang mit diesem kostbaren Gut. Folge: Kohle bleibt länger im Netz.
Energieeffizienz muss sich lohnen
Bei Investitionen in Energieeffizienz geht es um jeden zehntel Cent. Wird der Strompreis so drastisch gesenkt, verschieben wir die Schwelle der Rentabilität für Investitionen in Energieeffizienz oder Eigenversorgung aus Erneuerbaren so weit nach oben, dass nahezu alle Projekte, die sich heute lohnen würden, dann obsolet werden. Wollte man dennoch auf dieses Potenzial nicht verzichten, müsste man zusätzliche Milliarden nachschieben, um hier künstlich Anreize zu schaffen.
EEG ist schuld an hohen Strompreisen
Für alle Gegner der Energiewende ist diese Forderung ein gefundenes Fressen. Ich sehe schon die Überschriften: Die Grünen wollen mit Steuermilliarden ihre desaströse Energiepolitik vertuschen. Grüner Strom ist unbezahlbar! Wir haben es schon immer gewusst. Gegen so eine Kampagne sehen wir sehr schnell ganz alt aus. Schon gegen all die anderen Kampagnen aus diesem Lager hatten wir es nicht geschafft, sauber heraus zu kommen. Das aber wird uns derart um die Ohren fliegen, dass es nur so kracht. Diesen Vorwurf aus dem Weg zu räumen dürfte noch ungleich schwerer sein.