Veranstaltung: | 1. Ordentlicher Diversitätsrat 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 9 Verschiedenes |
Antragsteller*in: | Xenia Kellner (KV Hannover) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 05.04.2024, 15:01 |
V-02: Analysen von Austritten
Antragstext
Der Diversitätsrat beschließt, dass:
Eine umfassende Analyse zu Austrittsgründen unternommen wird, insbesondere unter
diversitätsspezifischen Aspekten und unter Berücksichtigung von strukturellen
Diskriminierungserfahrungen. Die Methode und Fragen sollen gemeinsam mit dem Diversitätsrat
und anderen relevanten Gremien und BAGen entwickelt werden.
Begründung
In den letzten Jahren haben wir Grüne uns auf den Weg gemacht Strukturen, Maßnahmen und Prozesse zu schaffen, die unsere Partei auf Dauer diverser machen. Eine solche Veränderung passiert nicht über Nacht und braucht Zeit und dennoch müssen wir nach wie vor bestehende Hürden besser verstehen, um effektive Strategien für ihre Überwindung zu entwickeln.
In den letzten 6 - 12 Monaten gab es eine Reihe von Austritten von Menschen, gerade BIPOC und aus der migrantischen Community, die explizit strukturelle Diskriminierung und einen Mangel an inhaltlicher Mitgestaltung innerhalb der Partei kritisiert haben. Es werden inhaltliche Differenzen, sowie parteistrukturelle Aspekte für Austritte genannt. Viele Menschen treten aber auch ohne Begründung aus oder äußern ihre Gründe nur mündlich.
Bisher haben wir keine Zahlen dazu ob wirklich vermehrt Menschen mit verschiedenen Diskriminierungsmerkmalen ausgetreten sind. Und wir haben keine Zahlen dazu, was Beweggründe für Austritte in den letzten 6 - 12 Monaten waren und welche Rolle inhaltliche Differenzen und strukturelle Diskriminierungserfahrungen eine Rolle gespielt haben. Um konkrete Maßnahmen für ein Problem zu ergreifen, muss das Problem überhaupt erstmal sichtbar gemacht werden und verstanden werden.
Eine Untersuchung von Beweggründen für Austritte zeigt, dass wir genannte Probleme ernst nehmen und einen Veränderungswillen haben. Das kann verlorenes Vertrauen wieder aufbauen und es sendet die Message an Menschen innerhalb der Partei, dass wir Diskriminierungserfahrungen nicht unter den Teppich kehren, sondern uns strukturell für mehr "Accountabilty" einsetzen und als Partei Verantwortung übernehmen. Das hat gleichzeitig auch die Auswirkung, dass sich Menschen die Diskriminierungserfahrung gemacht haben, sich sicherer fühlen, weil sie wissen, dass es nicht unsichtbar bleibt, sondern sichtbar gemacht wird.
Änderungsanträge
- V-02-004 (BAG Lesbenpolitik (dort beschlossen am: 14.04.2024), Eingereicht)
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