EL-50: Bewerbung: Holger Reich

Liebe Freundinnen und Freunde,

da mich nur wenige auf dieser BDK kennen dürften, möchte ich mich zunächst vorstellen.

Als gelernter Bauingenieur arbeite ich beruflich in Frankfurt am Main als Verkehrsplaner für die lokale Nahverkehrsgesellschaft traffiQ Ich bin 50 Jahre alt, seit 2005 Grünes Mitglied und wohne im hessischen Bad Camberg. Dort bin ich seit 2010 im Stadtparlament, derzeit im Haupt- und Finanzausschuss sowie stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Meine politischen Schwerpunkte liegen neben dem Verkehrs- und Finanzbereich in einer nachhaltigen und sozialverträglichen Stadtentwicklung.

Bei der Hessenwahl war ich Landtagsdirektkandiat für den Wahlkreis Limburg-Weilburg II und habe dort das GRÜNE Ergebnis mehr als verdoppelt. Der Wahlkampf hat mir viel Spaß gemacht, so dass ich mich spontan entschlossen habe auch für das europäische Parlament zu kandidieren. Das BDK Wochenende hatte ich allerdings schon lange verplant, so dass ich mich leider heute nicht persönlich vorstellen kann.

Die Europawahl 2019 ist eine Schicksalswahl für Europa. Nationale Kräfte erstarken in vielen europäischen Ländern. Klimaschutz, Energie- und Verkehrswendewende und die Flüchtlingsproblematik sind aber nur europaweit letztendlich sogar nur weltweit zu lösen. Nationalismus a la Trump und AfD schadet der europäischen Idee immens.

Leider wird Europa bei vielen Bürgerinnen und Bürgern immer noch als bürokratisches Monster angesehen. Statt mit Reisefreiheit und Garant für Frieden wird Europa mit genormten Gurken in Verbindung gebracht. Im europäischen Parlament möchte ich dazu beitragen das nationale Barrieren weiter abgebaut statt wieder aufgebaut werden.

Ich bin für eine europaweite Werbekampagne in allen europäischen Sprachen, die den Einwohnern der EU die Vorteile der Union aufzeigt. Bürgerbeteiligungen wie zuletzt die Umfrage zur Sommerzeit möchte ich weiter ausbauen. Abbauen hingegen möchte ich die europäische Bürokratie, die ich selbst bei der Mitarbeit an europäischen Verkehrsprojekten leidvoll erfahren konnte. Aus der Kommunalpolitik weiß ich, dass EU Fördermöglichkeiten oft vor Ort gar nicht bekannt sind oder deren Abruf zuviele personelle Ressourcen verbraucht. Ich will erreichen, dass EU- Förderprogramme und deren Beantragung vereinfacht und zusammengelegt werden.

Als Verkehrsexperte möchte ich mich für die Verbesserung der intereuropäischen Eisenbahnverbindungen einsetzen beispielsweise für direkte Verbindungen wischen Deutschland und England oder Deutschland und Schweden. Natürlich möchte ich auch meine über 20 Jahre Berufserfahrung im ÖPNV in unsere Verkehrspolitik einzubringen.

Der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs ist mir aber nicht nur beruflich, sondern auch politisch eine Herzensangelegenheit.

Ziel muss es sein, sowohl in den Städten als auch auf dem Land, einen attraktiven, leistungsfähigen und qualitativ hochwertigen Nahverkehr als Alternative zum PKW zu schaffen. Dabei sind natürlich die unterschiedlichen Erfordernisse an den ÖPNV in ländlichen und städtischen Gebieten zu beachten. Eines aber ist sicher: Guter Nahverkehr muss auch finanziert werden, sonst bleiben alle Forderungen nach dessen Ausbau nur Lippenbekenntnisse!

Liebe Freundinnen und Freunde, ich möchte mich daher für eine bessere EU-Förderung des ÖPNV einsetzen. Denn der Finanzbedarf des Nahverkehrs wird in den nächsten Jahren nicht nur wegen dessen erforderlichen Ausbaus weiter ansteigen, sondern auch wegen der Sanierung der in vielen Ländern in die Jahre gekommenen Infrastruktur. Weitere Gelder sind nötig für den barrierefreien Ausbau der Haltestellen und der aus Umweltgesichtspunkten sinnvollen Umstellung der Busflotten auf alternative Antriebsformen.

Also wenn ihr einen echten ÖPNV-Fachmann und überzeugten Europäer haben wollt, unterstützt meine Kandidatur! Ich danke euch!