Veranstaltung: | 43. Bundesdelegiertenkonferenz Leipzig |
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Tagesordnungspunkt: | EL Wahl Europaliste |
Antragsteller*in: | Janik Feuerhahn (Berlin-Pankow KV) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 09.11.2018, 20:46 |
EL-49: Bewerbung: Janik Feuerhahn
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
Europa ist für viele Menschen auf der Welt ein leuchtender Orientierungspunkt für Demokratie und Wohlstand und ein Beispiel für Aussöhnung und Zusammenarbeit unter ehemaligen Gegnern. Europa ist ein Versprechen für Frieden und Freiheit und unsere Chance, die Zukunft positiv zu gestalten – für uns und in der Welt.
Europa hat mit seinem Wohlstand die Möglichkeit, sich für die Lösung der großen Probleme der Erde einzusetzen und mitzuhelfen, das Leben auch in andere Ecken der Erde besser zu machen. Die EU kann dabei mehr leisten als bisher. Ich will mich dafür einsetzen, dass die EU ihre globale Verantwortung wieder stärker wahrnimmt. Das gilt beim Einsatz gegen den Hunger in der Welt, beim Einsatz für Frieden durch eine stärkere Zusammenarbeit in der Außenpolitik und beim Klimaschutz – wo Europa wieder vorangehen muss.
Globale Verantwortung
820 Millionen Menschen hungern. Das ist jeder neunte Mensch, der auf der Erde lebt! Im Jemen leiden 14 Mio. Menschen unter Hunger – davon die Hälfte Kinder. Alle 10 Minuten stirbt dort ein Kind an Unterernährung. Es ist laut UN eine der größten Hungerkatastrophe seit Jahrzehnten. Hunger hat viele Ursachen. Der Jemen zeigt, Herausforderungen in der Landwirtschaft sind nur ein Aspekt davon. Insgesamt haben wir keine zu geringe globale Nahrungsmittelproduktion, sondern regionale Armut und Unterproduktion, sowie die Verteilung und Nutzung der Lebensmittel sind das Problem. Kriege und Konflikte, fragile Staatlichkeit, Vertreibungen, die Klimakrise und auch die EU Agrar- und Handelspolitik – sie alle tragen dazu bei, dass wieder mehr Menschen hungern.
Genügend zu essen zu haben, ist eins der grundlegendsten Bedürfnisse des Menschen. Die Weltgemeinschaft hat sich 2015 mit den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) das Ziel gesetzt, den Hunger in der Welt bis 2030 zu besiegen. Hunger ist nicht naturgegeben, es liegt an den richtigen politischen Entscheidungen ihn zu beenden. Ich arbeite in der Deutschen Welthungerhilfe jeden Tag an der Reduktion des Hungers in der Welt. Ich bin überzeugt, Europa kann viel beitragen, um den Hunger in der Welt zu besiegen.
Europa kann mehr tun für die Konfliktprävention und die zivile Konfliktbearbeitung – damit Kriege gar nicht erst entstehen. Eine Reduktion der Waffenverkäufe und ein Ende der Waffenlieferungen in Krisengebiete sind möglich. Wir können das schaffen! Europa kann der Stabilitätsanker für das Zusammenarbeiten, die gemeinsame Suche nach Lösungen, den Multilateralismus sein. Wir können das schaffen! Die EU kann eine fairere Handelspolitik gegenüber Afrika betreiben, keine die auf Teilen und Herrschen setzt und Marktzugänge für europäische Unternehmen erzwingen will. Europa kann sein Handeln nach außen, wie nach innen konsequent an den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) der UN ausrichten. Wir können das schaffen! Die EU kann in der Klimapolitik endlich handeln anstatt nur parasiliert auf das Pariser Klimaabkommen zu gucken und zu erschrecken, dass tatsächlich radikales Umsteuern notwendig ist, um die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad zu begrenzen. Wir können das schaffen! Und, nach innen gewandt, ist eine andere Agrarpolitik, die weniger Anreize für Massenproduktion und Export setzt, möglich. Wir können das schaffen!
Die EU kann an vielen dieser Stellschrauben etwas bewirken. Ich will daran mitarbeiten, dass die EU trotz all den internen Schwierigkeiten ihre globale Verantwortung wahrnimmt. Fangen wir an und gestalten wir ein progressives Europa! Wir können das schaffen!
Klimaschutz und Verkehrspolitik
Gerade in Bereichen die Europa selbst gestalten kann, müssen wir vorangehen. Beim Klimaschutz muss Europa gleich mehrere Zähne zulegen. Insbesondere der Verkehrssektor hat seine CO2-Emissionen nicht reduziert.
Eine europäische Verkehrspolitik muss vor allem die Verkehrswende einleiten. Die CO2-Emissionen müssen runter durch: mehr Güter auf der Schiene, mehr Menschen die Bahn fahren und E-Autos statt Kolonnen von Diesel-SUVs. Dafür brauchen wir strenge CO2-Vorgaben für den Verkehrssektor durch die EU und ein Ende des Lobbying durch Kanzleramt und Autoindustrie. Wir können das schaffen! Die Zukunft und Jobs der deutschen Autoindustrie hängen daran, ob sie die Kurve zur Elektromobilität kriegt – wir sollten sie dabei durch Druck und CO2-Vorgaben unterstützen. Das Schienennetz in Europa ist noch ein nationaler Flickenteppich – die Bahnverbindungen zwischen den Ländern müssen ausgebaut werden, um europaweites Reisen entspannt und attraktiv zu machen. Wir können das schaffen!
Auch den Flugverkehr – innerdeutsch, aber auch auf Kurzstrecken in Europa - müssen wir deutlich reduzieren. Als Sprecher des Bündnisses der Bürgerinitiativen für die Schließung des Flughafens Berlin-Tegel „Tegel schließen, Zukunft öffnen.“ setze ich mich dafür ein. Dafür brauchen wir deutlich bessere Direktverbindungen zwischen den Städten. Der Blick nach Frankreich zeigt wie es geht – schnelle Direktverbindungen, deutlich weniger inländischer Flugverkehr. Und die Bahn darf steuerlich nicht länger gegenüber dem Flugverkehr benachteiligt werden. Deshalb: Flüge in den Emissionshandel einbeziehen, Kerosin besteuern und Mehrwertsteuern auf internationale Flüge erheben! Wir können das schaffen!
Zusammenhalt und Vielfalt
Die EU kann viel leisten. Aber die EU ist geschwächt und kann derzeit weder nach innen noch nach außen ihre ganzen Möglichkeiten nutzen. Europa, das von außen betrachtet wie ein Hort der Stabilität wirkt, ist innerlich zerrissen - entlang der Frage, wie wir mit der Migration von Menschen nach Europa umgehen wollen. Rechte Populisten nutzen die Unsicherheiten der Menschen aus und schüren Ängste vor und Hass gegen Zuwanderer. Dieser Riss geht durch viele europäische Gesellschaften: Frankreich, Italien, Österreich, Holland – die letzten Wahlen haben es gezeigt. In Deutschland hetzt die AfD gegen Einwanderer und Geflüchtete. Diesem Rückfall ins Nationale, dieser Abkehr von Europa, diesem Zerfall des gesellschaftlichen Konsens, diesem fortwährendem Verschieben dessen was sagbar ist, und was die demokratische, gesellschaftliche Mitte ausmacht, dem will ich mich entgegenstellen und im Wahlkampf mit Euch gemeinsam für eine moderne Gesellschaft, für ein kulturell diverses, ein offenes Europa werben, das seine Verantwortung in Welt wahrnimmt.
Ich war vier Jahre Koordinator für Europapolitik beim Bundesvorstand. Ich bin seit über drei Jahren gewähltes Mitglied der Antragskommission der Europäischen Grünen Partei (EGP).
Ich bin ein begeisterter Europäer, ich bin Deutscher und Luxemburger, und ich fühle mich in Europa zu Hause. Und ich will dafür eintreten, dass das auch so bleibt!
Ich kandidiere für einen Platz in der zweiten Hälfte der Liste.
Dafür bitte ich um Euer Vertrauen.
Euer Janik
Ihr könnt mich gerne kontaktieren:
Twitter: @j_feuerhahn
Email: janikfeuerhahn@gmx.de
Persönliches
Geb. in Hamburg
Lebe in Berlin
2 Kinder
Grünes
Mitglied seit 2006;
Mitglied der Antragskomm. der Europäischen Grünen Partei (EGP), seit 2015;
Teilnahme an div. EGP-Councils, sowie EGP und Global Greens Congress 2017;
Delegierter zum Landesausschuss Berlin
Weiteres
Sprecher des Bündnisses der Bürgerinitiativen "Tegel schließen. Zukunft öffnen"
Beruflich
Deutsche Welthungerhilfe e.V.
vorher u.a.:
Europa-Bund-Länder Koordinator Bundesvorstand
Bündnis 90/ Die Grünen
Staatskanzlei RLP