Veranstaltung: | 43. Bundesdelegiertenkonferenz Leipzig |
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Tagesordnungspunkt: | EL Wahl Europaliste |
Antragsteller*in: | Michael Bloss (Stuttgart KV) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 15.10.2018, 10:05 |
EL-11: Bewerbung: Michael Bloss
Bewerbungstext
Liebe Freundinnen und Freunde,
Europa ist unsere Zukunft. Die EU kann die Weichen stellen, um die Klimakrise noch aufzuhalten, sie kann in einer globalisierten Welt soziale Sicherheit bieten sowie weltweit Menschenrechte, Frieden und Gerechtigkeit ermöglichen. Unsere Aufgabe ist es die Europäische Union zu verteidigen, wenn sie von vielen Seiten angegriffen wird.
Ökologisch: Die nächsten Jahre sind entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise!
Der Hitzesommer in Europa, Starkregen und Überschwemmungen auf der ganzen Welt haben uns gezeigt, dass auch wir von der Klimakrise direkt betroffen sind. Der Weltklimarat hat es kürzlich bestätigt: Die nächsten Jahre sind entscheidend, um die Klimakrise noch in den Griff zu bekommen. Dafür brauchen wir - jetzt mehr denn je - eine starke Grüne Stimme im Europäischen Parlament!
Die Ziele des Pariser Klimaabkommens sind erreichbar, aber es wird kein einfacher Weg. Dazu benötigt es die richtigen Instrumente: Einen Mindestpreis für CO2, ambitionierte CO2-Reduktionsziele für Energieeffizienz und Mobilität. Die Stromerzeugung muss auf Erneuerbare Energien umgestellt werden, unsere Gebäude sollen selbst Energie produzieren und Wärme speichern und der gesamte Energieverbrauch muss CO2 neutral werden.
Im Sommer habe ich Mati in Griechenland besucht, es wurde durch einen Waldbrand komplett zerstört. Durch die Klimakrise muss sich Europa verstärkt auf solche Katastrophen einstellen. Die Länder im Süden Europas brauchen hier Investitionen und Unterstützung, denn sie werden stärker betroffen sein als die Länder im Norden. Zusammen mit Grünen aus der ganzen EU, können wir an den wichtigen Stellschrauben drehen und sicherstellen, dass die EU wieder Vorreiterin beim Klimaschutz wird. Die Gesellschaft ist bereit! Dank der Divestment-Bewegung ziehen Unternehmen und Regierungen ihr Geld aus fossilen Energieträgern ab. Der Protest gegen die Rodung des Hambacher Wald hat zuletzt eindrucksvoll gezeigt, wie viele wir sind. Europa kann das, wenn wir dafür den politischen Rückenwind schaffen.
Gerecht: Globalisierung muss für alle funktionieren!
Uns EU-Bürger*innen ermöglicht die Globalisierung enormen Wohlstand. Doch unsere Kleidung wird unter ausbeuterischen Verhältnissen in Bangladesch hergestellt und unser Elektroschrott landet auf Müllkippen in Ghana und vergiftet dort die Umwelt. Diese ungerechten Beziehungen zu ändern ist mein Leitmotiv. Ich habe zwei Jahre auf dem afrikanischen Kontinent gelebt und bei den Vereinten Nationen gearbeitet und ich bin mir sicher: Wir können die Globalisierung für eine gerechtere Welt nutzen. Dazu müssen Handelsverträge die Regeln des Pariser Klimaabkommens priorisieren und Arbeiter*innen- und Menschenrechte verpflichtend durchsetzen. Mit unserem Nachbarkontinent brauchen wir eine Partnerschaft auf Augenhöhe, die nachhaltige Perspektiven anbietet, anstatt mit unseren Tomaten und unserem Milchpulver den Bäuer*innen vor Ort die Lebensgrundlage zu entziehen. Menschen, die zu uns fliehen, bringen die Ungerechtigkeiten der globalisierten Welt in unsere Lebensrealität. Grüne Politik bedeutet, dass wir die Fluchtursachen und nicht die Flüchtlinge bekämpfen. Eine gerechte Globalisierung kann das leisten.
Friedlich: Europas Stärke in der Welt nutzen!
Schon heute führt die klimabedingte Wüstenausbreitung zu brutalen Konflikten um Weideland in Nigeria und zu Hungerrevolten in Burkina Faso. Klimaschutz ist Krisenprävention. Es ist ein großer Verdienst der Europäischen Union, dass sie 70 Jahre lang Frieden nach Innen geschaffen hat. In Zeiten, in denen die gemeinsamen globalen Regeln von allen Seiten torpediert werden, muss sich die EU gemeinsam und diplomatisch nach Außen für das Völkerrecht und die Vereinten Nationen engagieren. Die EU kann viel mehr für den Frieden tun. Sie muss dazu mit einer Stimme auftreten und mehr Geld in Krisenprävention investieren, statt es Diktatoren für die Geflüchtetenabwehr zu überlassen oder es in Rüstung zu investieren. Die Stärke der EU ist nicht das Militär. Ihre Geschichte liefert den Beweis, dass es möglich ist Frieden zu schaffen. Deshalb muss die EU als Friedensmacht auftreten. Das ist glaubwürdig und setzt auf die vorhandene Stärke.
Europäisch: Bürger*innen überzeugen!
Ich bin Stuttgarter und Europa ist mein Zuhause. In den letzten Jahren war ich Sprecher der Europäischen Grünen Jugend und habe im Europäischen Parlament und im Landtag von Baden-Württemberg gearbeitet. Dabei habe ich verstanden: Um etwas zu verändern, braucht es Ideale, die Fähigkeit zuhören zu können und Kompromisse zu finden. Die Herzen der Bürger*innen können wir nicht in Brüssel gewinnen, wir müssen um sie in den Regionen und an der Basis ringen. Ich möchte bei den Menschen vor Ort für Europa werben und die Debatte um die Europäische Union ins Land tragen! Wir müssen zeigen, dass in der EU unsere gemeinsame Zukunft liegt, von der alle profitieren.
Viele von euch sind, wie ich, zu den Grünen gekommen, weil wir an Veränderung glauben und die Gesellschaft nachhaltig, offen und gerecht machen wollen. Europa kann das und noch viel mehr. Aber wir müssen es wollen. Und ich weiß, dass ich mich dafür mit aller Kraft und voller Leidenschaft im Europaparlament einsetzen will.
Dafür bitte ich um eure Unterstützung für meine Kandidatur auf Platz 12 der Europaliste.
Herzlich, europäisch & grün,
Michael Bloss
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Aus Stuttgart mit Leidenschaft für Klima, Frieden und globale Gerechtigkeit.
Voten des LV Baden-Württemberg, der BAG Frieden & Internationales und des BAG-Sprecher*innenrats.
Sprecher der BAG Frieden & Internationales. Ehemals Sprecher der Europäischen Grünen Jugend (FYEG).
Arbeitet im Landtag in Baden-Württemberg, vorher pol. Referent für Ska Keller im Europaparlament und bei der UNO.
Studium der Internationalen Beziehungen und Globalisierung in Wien, Dresden, Dar es Salaam und London.