Veranstaltung: | 43. Bundesdelegiertenkonferenz Leipzig |
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Tagesordnungspunkt: | EL Wahl Europaliste |
Antragsteller*in: | Reinhard von Wittken (Freising KV) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 04.11.2018, 14:41 |
EL-37: Bewerbung: Reinhard von Wittken
Bewerbungstext
Mein Vorstellungsvideo findet ihr unter www.reinhardvonwittken.de
Liebe Freundinnen und Freunde,
die Europäische Vereinigung der letzten 70 Jahre ist für mich eine Geschichte von Frieden und Freiheit. Sie ist für mich aber auch das Versprechen in eine nachhaltige Politik, die unsere Lebensgrundlagen schützt und niemanden zurücklässt. Momentan erleben wir eine tiefe politische Krise der Europäischen Union, in der ein Rückfall in nationalistisches Denken es Europa immer schwerer macht, zu liefern. Wenn wir nicht zulassen wollen, dass Europa scheitert, müssen wir Europas Versprechen erneuern!
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Grüne sowohl über die richtigen Ideen als auch den notwendigen politischen Willen verfügen, um für Europa wirklich etwas zum Guten zu verändern: Hin zu einem Europa, das die sozial-ökologische Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft mit Hilfe seiner Bürgerinnen und Bürger beherzt anpackt, sich aber auch seiner Verantwortung im Sinne einer globalen nachhaltigen Entwicklung stellt. Dabei geht es um nichts weniger als Europas Glaubwürdigkeit in der Welt und seine Strategiefähigkeit im Auftrag künftiger Generationen!
In den letzten Jahren habe ich sowohl beruflich an der Universität als auch im Grünen Ehrenamt und der Heinrich-Böll-Stiftung viele engagierte Menschen kennengelernt, die sich für eine ökologische und soziale Erneuerung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einsetzen: Verbraucher*innen, die nicht länger hinnehmen wollen, dass ihr Konsum Unmengen an Plastikmüll verursacht, Unternehmer*innen, die mit innovativen Geschäftsmodellen die Mobilitätswende vorantreiben oder politische Aktivist*innen, die auf die humanitären Missstände in der globalen Textilindustrie aufmerksam machen. Diesen Menschen mit ihren Anliegen und Unternehmungen möchte ich auf europäischer Ebene eine Stimme zu geben. Dabei trete ich dafür ein, dass wir …:
- Die sozial-ökologische Transformation als gesamtgesellschaftliche Aufgabe verstehen
Die sozial-ökologische Transformation unserer Wirtschaft kann nur gelingen, wenn wir alle beteiligten Akteureeinbinden. Egal ob es um die Mobilitätswende, die Energiewende, die Agrarwende oder die Einführung einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft geht, überall sind wir darauf angewiesen, dass Verbraucher*innen, Unternehmer*innen, Zivilgesellschaft und Politik zusammen an einem Strang ziehen.
Dies bedeutet, dass wir offen bleiben für verschiedene Perspektiven und Lösungsansätze. Ob wir in Zukunft unser Wirtschaftswachstum tatsächlich vom Ressourcenverbrauch entkoppeln können, bleibt eine offene Wette. Neben der Umsetzung einer Grünen Ökonomie, müssen wir daher auch offen bleiben für radikalere Ansätze, die ein grundsätzliches Umdenken in unserer Art zu Wirtschaften und zu Konsumieren verlangen. Wo sich radikaler Realismus und pragmatischer Idealismus treffen, muss dabei in der konkreten Sacharbeit immer wieder neu ausgehandelt werden. Gemeinsame Richtschnur für uns alle sollten die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen sein.
Im Europäischen Parlament möchte ich mich für die Einführung und verbindliche Umsetzung einer ambitionierten Nachhaltigkeitsstrategie auf europäischer Ebene einsetzen!
- Die Wirksamkeit unserer Bürger*innen stärken
Um unsere Wirtschaft nachhaltiger und unsere Gesellschaft fairer zu machen, müssen wir die Wirksamkeit unserer Bürger*innen stärken. Dafür braucht es fairen Wettbewerb und eine angemessene Beschränkung von wirtschaftlichen Monopolen wie bei Amazon und Facebook. Denn im Mittelpunkt Grüner Politik steht immer der einzelne Mensch in seiner Würde und Freiheit – auch in Zeiten der Digitalisierungund der sich rasant wandelnden Arbeitswelt.
Das heißt aber auch, dass jede*r von uns etwas ganz Bestimmtes zu einer sozialeren und ökologischeren Gesellschaft beitragen kann. Grüner Pionier- und Gründergeist hebt diesen Schatz! Denn Europa kann erst dann wirklich liefern, wenn es seine Bürger*innen auch liefern lässt. Wir müssen daher die Verbraucherrechte weiter stärken, die Rahmenbedingungen für grüne und am Gemeinwohl orientierte Unternehmensgründungen verbessern und die Möglichkeit zur politische Teilhabe durch neue Formen der Beteiligung gezielt fördern.
Im Europäischen Parlament möchte ich mich einsetzen, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen und weiterzuentwickeln!
- Das Friedensprojekt Europa sichern und weiterentwickeln
Europa war immer schon mehr als eine bloße Wirtschaftsunion. Europa ist ein Friedensprojekt, das wir ständig fortschreiben müssen. Dabei bedeutet Frieden immer mehr als nur die Abwesenheit von Krieg. Nur wenn wir die Auswüchse einer entfesselten Globalisierung stoppen, soziale und ökologische Mindeststandards in den globalen Lieferketten aktiv einfordern, und den Welthandel offen und fair gestalten, bewahren wir Europas Glaubwürdigkeit als Friedensmacht in der Welt.
Um den globalen Herausforderungen unserer Zeit kraftvoll begegnen zu können, brauchen wir ein europäisches Deutschland und kein deutsches Europa! Dabei werden wir unsere europäische Selbstbestimmung und unsere frei Art zu leben langfristig nur dann erhalten können, wenn wir es gemeinsam schaffen, Europas Wirtschaft zukunftsfest zu machen.
Im Europäischen Parlament möchte ich mich dafür einsetzten, das Friedensprojekt Europa und unsere europäische Selbstbestimmung auch für die nächsten Generationen zu sichern.
Liebe Freundinnen und Freunde, in den letzten Monaten haben wir Grüne in Bayern erfolgreich gegen ein kleinkariertes „Bavaria first“ und für ein menschliches „Europe United“ gekämpft. Das machen wir jetzt bundesweit gemeinsam auch bei den Europawahlen.
Lasst uns mit Grünem Anpackergen unsere Wirtschaft nachhaltig machen und europäischen Frieden sichern. Europa ist unteilbar!
Euer Reinhard
Website: www.reinhardvonwittken.de
Votum aus Bayern
Engagement:
- Kreisvorsitzender KV Freising
- Stipendiat Heinrich-Böll-Stiftung
- Mitglied LAG Europa, Frieden & Internationales, (Ersatz-)Delegierter BAG
- Mitglied im Verein "Gedenken im Würmtal"
Beruf & Ausbildung:
Doktorand & wiss. MA an TU München: Nachhaltige Entwicklung & Unternehmertum (2015-2018), EU-Forschungsprojekt „Innovation & Unternehmertum für ein grüneres Europa“)
Studium International Relations, Psychologie & Wirtschafts-wissenschaften in London, München & Hagen