Die Präambel stellt die nationalistische Bedrohung für den Zusammenhalt Europas hier fast ausschließlich als persönliche Charakterschwäche von verängstigten Wähler*innen und mutlosen oder inkompetenten Politiker*innen dar, und setzt dagegen euphorische Rhetorik des „Mutes“ für Europa.
Ihr fehlt viel zu sehr ein Eingehen auf die Logik falscher Alternativen, die derzeit europäische Diskurse beherrschen – und auf dieser Basis das Aufzeigen von echten grünen Alternativen.
Die gefährliche Scheinalternative „asozialer Globalismus vs. National(sozial)ismus“ bestimmt derzeit fatalerweise die politischen Debatten: EU-Kommissare wie auch Bundesregierung verharren in einem „weiter so, für Europa“ trotz aller ökonomischen Verwerfungen; Rechts- wie Linkspopulisten fahren dagegen zunehmend die Scheinlösung einer Aufkündigung transnationaler Gemeinschaften auf. Dass und warum dies die falschen Alternativen sind und die Grünen daher weder für weiter so-Alternativlosigkeit noch für AfD-esque Scheinalternativen stehen, sondern für die echte Alternative einer sozialen und gerechten Neuausrichtung der EU-Gemeinschaft, muss unbedingt schon von der ersten Seite an explizit klar gemacht werden!
Ebenso fehlt in der Präambel vollständig das ganz Europa beherrschende, wahlentscheidende Thema Flucht und Fluchtursachenbekämpfung! Auch dieses muss von Anfang an klar und explizit benannt werden, um echte grüne Alternativen von den falschen Alternativen abzuheben, die aktuell die Debatten um offene oder geschlossene Grenzen bestimmen.
- Siehe dazu auch unsere anderen Änderungsanträge zum Themenfeld „Fluchtursachenbekämpfung stärker hervorheben“ .
(Verfasserin: Nadine Milde, Universität Düsseldorf & Sprecherin, AK Internationales und Europa des KV Köln. Eingereicht in Zusammenarbeit mit Jonathan Sieger, Sprecher AK Internationales und Europa , KV Köln. Der Änderungsantrag wurde auf der Sondersitzung des AK Internationales und Europa am 27.09.18 mehrheitlich befürwortet.)
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Carolin Ramrath de Quintero: