Es ist dringend notwendig, wirksame politische Maßnahmen zu ergreifen, um den Ausbau der Erneuerbaren erheblich zu steigern. Zumindest, wenn noch Eisschichten an den Gletschern und Polen, Korallen im Meer und möglichst viele Tierarten übrig bleiben.
Ohne kräftigen Solarzubau, Faktor 5 im Vergleich zu schwarz-rot, und gesteigerten Windenergieausbau, mindestens Faktor 2, wird Deutschland die Klimaziele nie und nimmer erreichen. Denn Fakt ist: Um den zukünftigen Strombedarf auf 100 Prozent Ökostrom umzustellen, werden Solaranlagen mit einer Leistung von mindestens 415 GW benötigt. Heute liegen wir erst bei rund 40 GW. Der weitaus größte Teil der Strecke liegt also auch nach 18 Jahren EEG noch vor uns.
Prof. Dr.-Ing. Quaschning schreibt in der Sektorkopplungsstudie vom Ziel für 2040 im Bereich Solarenergie:
"Bei der Photovoltaik wird unterstellt, dass gut 200 GW im Gebäudebereich installiert werden können. Wenn noch einmal die gleiche Menge im Freiflächenbereich installiert wird, wodurch inklusive Abstandsflächen rund 1 % der Landesfläche benötigt würden, ergibt sich bei einem Nettozubau von 15 GW pro Jahr eine installierbare Photovoltaikleistung von 415 GW bis zum Jahr 2040."
Und für Windenergienutzung an Land werden 200 GW als Ziel definiert:
„Bei der Onshore-Windkraft wird dabei unterstellt, dass aus Akzeptanzgründen maximal 2 % der Landesfläche Deutschlands für die Errichtung von Windkraftanlagen genutzt werden kann. Hierbei werden die Erkenntnisse der BWE-Potenzialstudie zugrunde gelegt.
Die an Land installierbare Windkraftleistung beträgt dann rund 200 GW. Bis zum Jahr 2040 kann diese Leistung mit einem Nettozubau von rund 6,3 GW pro Jahr erreicht werden.“
Link: https://www.volker-quaschning.de/publis/studien/sektorkopplung/Sektorkopplungsstudie.pdf S. 31
Kommentare
Horst Schiermeyer:
Fürs Weltklima ist es egal, an welcher Stelle CO² in die Luft geblasen wird. Umgekehrt ist es daher auch egal, an welcher Stelle der CO²-Eintrag reduziert und wo stattdessen Strom aus EE produziert wird.
Wichtiger ist es jedenfalls, dass der Umstieg möglichst schnell passiert und dazu sollten die zur Verfügung stehenden Mittel möglichst effizient eingesetzt werden. Anlagen, die nicht nur dem häuslichen oder örtlichen Bedarf dienen, sollten daher bevorzugt dort aufgebaut werden, wo die besten Bedingungen bestehen, wo also am längsten und intensivsten die Sonne scheint bzw. der Wind weht.