Europaweit lehnt eine große Mehrheit der Menschen Gentechnik in der Landwirtschaft ab. Der Entwurf des Wahlprogramms stellt die Gründe dafür gut dar. Wir sollten uns schon in der Überschrift und dann auch weiter im Text konsequent gegen Gentechnik stellen, damit die Menschen und unsere Verbündeten in der Zivilgesellschaft wissen, dass sie sich auf uns verlassen können.
Antrag EPW: | Kapitel 1: Erhalten, was uns erhält: unsere natürlichen Lebensgrundlagen schützen |
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Antragsteller*in: | Karl Bär (Miesbach KV) und 25 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 31%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: EP-U-01-549 |
Eingereicht: | 03.10.2018, 19:56 |
Kommentare
Dorothea Deutsch:
Die Nachteile der grünen Gentechnik , die z.B. in den Zeilen 544- 549 genannt werden sind ja nicht die Nachteile der Gentechnik per se, sondern dem Umstand geschuldet, dass die Gentechnik heute kommerziell überwiegend Applikationen wie Pestizidresistenzen hervorgebracht hat, die wiederum zu einer Anbautechnologie mit Monokulturen und heftigem Pestizideinsatz und damit zu den Superunkräutern und der Reduktion der Biodiversität führen. Dass Unternehmen wie Monsanto &Co von der Genetechnik so profitieren und daraus für viele Bauern so unerträgliche Situationen geschaffen haben, liegt auch nicht an der Technologie selbst, sondern daran, wie sie eingesetzt wird, also die zugrunde liegenden Handelspraktiken, die auch wieder einen gesetzlichen Rahmen haben, der kritisiert werden muss.
Widersprüche in der Gentechnikdebatte liegen auch darin, dass viele Zuchtmethoden unspezifische Genmutationen benutzen, die jedoch keineswegs als Gentechnologie betrachtet werden.
Ich bin kein Verteidiger der Gentechnik, aber ich befürworte auch nicht, dass wir uns de facto allen neuen Methoden verschließen, ohne dass klar und deutlich die erwiesenen Probleme der Technologien genannt werden.
Ich bin für eine Öffnung hin zum Verstehen und Begreifen neuer Technologien in Kombination mit einer gesellschaftlichen Debatte (wie sie auch im Text gefordert wird) und einer weitergehenden parlamentarischen Kontrolle der Entscheidungen.
Norwich Rüße:
Möglicherweise ist es noch im Gewächshaus denkbar, auf dem Acker unmöglich.
Wer garantiert mit als Bio-Bauer, dass meine Produkte gentechnikfrei bleiben, wenn der Nachbar nebenan GVO-Organismen einsetzt? Niemand!
Wer finanziert die Nachweise, wer ersetzt den Schaden....? Und vor diesem Hintergrund ist die immer wieder entzündete Gentechnikdebatte schräg. Wir waren da als Partei immer sehr eindeutig und sollten dies auch bleiben.