In dem bisherigen Wahlprogramm fehlt eine Gesamtstrategie für den Umgang mit Drogen. So drückt sich in dem Entwurf nicht der Grundsatz der Schadensminimierung aus, da wichtige und wirksame Präventions- und Hilfsmaßnahmen nicht genannt werden. Diese Programme sind teilweise schon lange evaluiert, unseren Wähler und Wählerinnen bekannt und werden daher erwartet. Dementsprechend waren diese auch im letzten Programm so enthalten. Es wäre ein fatales Zeichen, wenn der Programmentwurf hinter unseren drogenpolitischen Forderungen bei der letzten Europawahl zurückbleiben würde.
Der bisherige Entwurf enthält ebenfalls auf wichtige Fragen im Umgang mit nicht illegalisierten Substanzen keine Antworten. So werden Fragen nach dem Umgang mit der Sucht nach Internetanwendungen immer drängender und fordern daher Antworten. Auch sollten wir nicht ignorieren, dass von zahlreichen legalen Substanzen nach wie vor erhebliche Risiken ausgehen und daher Regulierungsbedarf besteht. Es ist nicht tragbar, dass immer noch massiv Werbung für Substanzen wie Tabak und Alkohol möglich ist, obwohl wir in diesem Bereich massive Suchtpobleme haben, die sich im Falle von Alkohol auch in Gewaltkriminalität ausdrücken.
Der Änderungsantrag führt dazu, die Drogenpolitik als Ganzes zu betrachten und stellt dementsprechend eine Gesamtstrategie im Umgang mit Drogen dar. Nur so können wir den mit Drogenkonsum wirksam begegnen und tragfähige Lösungen anbieten. Der Antrag wurde von der Landesarbeitsgemeinschaft Drogenpolitik in Zusammenarbeit mit dem Landesvorsitzenden aus Berlin Werner Graf erarbeitet.
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Tibor Harrach:
Tibor Harrach (Berlin-Kreisfrei KV)