Veranstaltung: | 44. Bundesdelegiertenkonferenz Bielefeld |
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Tagesordnungspunkt: | V Verschiedenes |
Antragsteller*in: | Philipp Schmagold (Kiel KV) und 19 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 40%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 03.10.2019, 12:09 |
V-16: Bienen und Bauern retten! / Europäische Bürgerinitiative unterstützen
Antragstext
BÜNDNIS 90 / DIR GRÜNEN unterstützen die Europäische Bürgerinitiative: “Bienen und Bauern
retten! Eine bienenfreundliche Landwirtschaft für eine gesunde Umwelt”
Es bedarf einer Reform der Landwirtschaft, bei der die Priorität auf eine kleinteilige,
vielfältige und nachhaltige Landwirtschaft gelegt wird und ein schneller Anstieg der
agrarökologischen Praxis und des Ökolandbaus sowie unabhängige Weiterbildung von
Landwirt*innen durch Landwirt*innen und Forschung für eine pestizid- und gentechnikfreie
Landwirtschaft ermöglicht wird.
BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN solidarisieren sich mit diesen drei Kernforderungen:
Um Bienen und die menschliche Gesundheit zu schützen und um Bäuerinnen und Bauern dabei zu
unterstützen, von der Agrarchemie-Industrie unabhängig zu werden, fordern wir die
Europäische Kommission auf:
1. synthetische Pestizide bis 2030 um 80 Prozent reduzieren.
Der Einsatz von synthetischen Pestiziden in der EU-Landwirtschaft soll schrittweise und bis
2030 um 80 Prozent reduziert werden. Dabei muss die Nutzung der gefährlichsten Stoffe zuerst
beendet werden. Bis 2035 sollen die EU-Mitgliedstaaten komplett pestizidfrei werden.
2. die Artenvielfalt wiederherzustellen.
Natürliche Ökosysteme in landwirtschaftlich genutzten Gegenden sollen wiederhergestellt
werden. Die Landwirtschaft soll eine Triebkraft für die Wiederherstellung von Biodiversität
werden.
3. Bäuerinnen und Bauern bei den notwendigen Veränderungen unterstützen.
Eine Reform der Landwirtschaft, bei der Wert auf eine kleinteilige, vielfältige, und
nachhaltige Landwirtschaft gelegt wird. Dadurch soll ein schneller Ausbau von
agrarökologischer Praxis und ökologischem Landbau, eine unabhängige Weiterbildung durch
Landwirt*innen und Forschung zu pestizid- und gentechnikfreiem Anbau gefördert werden.
Begründung
Wer sind die Initiator*innen dieser Europäischen Bürgerinitiative?
"Wir sind ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen, Imker-Vereinigungen und unabhängigen BürgerInnen. Während der letzten Jahre beschäftigten sich viele von uns mit Glyphosat und den Neonicotinoiden, die für das große Bienensterben verantwortlich sind. Wir haben gegen Freihandelsabkommen gekämpft, die europäische Bäuerinnen und Bauern auf dem Weltmarkt in globale Konkurrenz zwingen und Verbraucherschutz-Standards absenken. Wir waren Teil des erfolgreichen Volksbegehren Artenvielfalt “Rettet die Bienen” in Bayern, wo mehr als 1.7 Millionen Menschen für den Schutz von Bienen und Artenvielfalt auf dem Land unterschrieben haben. Wir haben italienische Dorfbewohner*innen in ihrem Kampf gegen Pestizide unterstützt. Wir waren dabei, als sich in Ländern wie Frankreich, Italien, Deutschland und Belgien Bewegungen gegen Pestizide erhoben haben. Viele von uns beteiligten sich aktiv an den lokalen und nationalen Diskussionen über Artenvielfalt und ökologische Landwirtschaft. Als europäische Bürger*innen verbindet uns unsere gemeinsame Vision eines besseren Wegs, unsere Lebensmittel zu produzieren: Besser für Bürger*innen, besser für die Artenvielfalt, besser für Bäuerinnen und Bauern. Sieben EU-Bürger*innen aus sieben unterschiedlichen Mitgliedstaaten meldeten diese Europäische Bürgerinitiative an:
- Annemarie Markt (Bäuerin, Italien), Opfer von Pestizidabdrift auf ihre Bio-Gärtnerei
- Constantin Dobrescu (Romapis, Rumänien), Imker im Kampf gegen für Bienen giftige Pestizide und industrielle Landwirtschaft
- François Veillerette (Générations Futures, Frankreich), an der Spitze der Anti-Pestizid-Bewegung in Frankreich
- Helmut Burtscher (Global2000, Österreich), engagiert in der europäischen Bewegung gegen das krebserregende Herbizid Pestizid und für umweltfreundliche Alternativen
- Karl Bär (Umweltinstitut München, Deutschland), Umweltaktivist und Unterstützer von Gemeinden, die sich gegen Pestizide schützen wollen
- Noa Simon (Bee Life, Belgien), verteidigt seit über 10 Jahren die Imkerei gegen toxische Pestizide und ist aktiv für eine Reform der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik
- Polyxeni Nicolopoulou Stamati (Umweltmedizinerin, Griechenland), Ärztin, die sich mit dem negativen Einfluss von Pestiziden auf die menschliche Gesundheit beschäftigt
Während wir unsere EBI vorbereiteten, hat die EU die EBI “Save the Bees” registriert. Diese EBI wurde von einer Gruppe von Bürger*innen gestartet, die sich vom Erfolg des Bayerischen Volksbegehrens inspirieren ließen. Als die Initator*innen bemerkten, dass unsere EBI von einem breiten Bündnis zivilgesellschaftlicher Organisationen unterstützt wird, stoppten sie ihre Unterschriftensammlung und beschlossen, unser Projekt zu unterstützen. Wir sind dankbar für ihre Kooperation."
Mehr unter https://beesfarmers.armada.digital/de/
weitere Antragsteller*innen
- René Adiyaman (KV Ennepe-Ruhr)
- Elisabeth Özge (KV Wilhelmshaven)
- Mathias Raudies (Oder-Spree KV)
- Fritz Lothar Winkelhoch (KV Oberberg)
- Manfred Böttcher (KV Viersen)
- Wera Eiselt (KV Frankfurt)
- Ingrid Bäumler (KV Cochem-Zell)
- Ralph Pies (Offenbach-Land KV)
- Karin Kahlbrandt (KV Göttingen)
- Barbara Poneleit (KV Forchheim)
- Philipp Veit (KV Mainz)
- Susanne Hilbrecht (KV Dithmarschen)
- Hans-Jürgen Bethe (KV Pinneberg)
- Hans Schmidt (KV Bad Tölz-Wolfratshausen)
- Rainer Naske (KV Pinneberg)
- Karin Fetzer (KV Wesel)
- Tanja Matthies (KV Dithmarschen)
- Ralph Urban (Herzogtum Lauenburg KV)
- Tim Detlefsen (KV Schleswig-Flensburg)
Kommentare
Louisa Lösing:
Philipp Schmagold:
Um am Online-V-Ranking teilzunehmen, klickt bitte auf den folgenden Link. Falls Ihr keine Zugangsdaten mehr habt, klickt einfach auf ‘Passwort vergessen’ und Ihr bekommt neue zugeschickt:
umfrage.gruene.de/index.php/763955?lang=de-informal
Bitte abstimmen für V-16: Bienen und Bauern retten! / Europäische Bürgerinitiative unterstützen.
Danke!
Philipp
Oliver Kelch:
Rolf Wiederkehr:
Peter Bordych:
Jan-Hendrik Schleimer:
- Apply landscape-level perspective
- Strengthen Monitoring effordts
Auch koennte man konkret die Umsetzung des der Duengeverordnung in Deutschland kritisieren. Das buerokratische Monster schadet vor allem Klein Betrieben die zur Nitratbelastung kaum beitragen. Hier muss jede Schaufel Mist dokumentiert werden, wohin gegen Grossbetriebe pauschal abrechnen.
Wichtig ist m.E. das Vorschlaege unsrer Seits keine buerokratische Belastung fuer die Landwirte darstellen.
[1] https://www.idiv.de/fileadmin/content/Files_CAP_Fitness_Check/Peer_et_al__CAP_scientists_statement_online_01.pdf
[2] https://www.idiv.de/en/cap-scientists-statement
Tabitha Elkins: