Veranstaltung: | 44. Bundesdelegiertenkonferenz Bielefeld |
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Tagesordnungspunkt: | V Verschiedenes |
Antragsteller*in: | Sebastian Karl (Stuttgart KV) und 25 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 31%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 27.09.2019, 17:49 |
V-05: Nichtraucherschutz bundesweit stärken
Antragstext
Die Gefahren des Zigarettenrauchens sind weithin bekannt. Rauchen ist ursächlich für
zahlreiche Erkrankungen. Etwa jeder siebte Todesfall in Deutschland ist auf die Folgen des
Rauchens zurückzuführen. Dabei ist Rauchen nicht nur Privatsache, sondern schadet der
Gesellschaft im Ganzen. Rauchen verursacht jährliche Kosten von rund 80 Milliarden Euro.
Durch den Passivrauch schädigt Rauchen auch massiv die Gesundheit der Umstehenden. Diese
können sich dem Rauch in vielen Fällen nicht entziehen.
Bisherige Maßnahmen zur Eindämmung des Rauchens und seiner Folgen sind unzureichend.
Deutschland belegt beim Nichtraucherschutz im europäischen Vergleich den vorletzten Platz.
Noch immer raucht rund ein Viertel der Bevölkerung Deutschlands.
Im Jahr 2007 hat die Bundesregierung bei der Umsetzung der Tabakrahmenkonvention der
Weltgesundheitsorganisation auf eine bundeseinheitliche Regelung verzichtet. Stattdessen
entstanden in allen Bundesländern eigene Landesgesetze zum Nichtraucherschutz. Dadurch
gleicht die aktuelle Situation einem Flickenteppich. Echter Nichtraucherschutz ist bisher
nur in wenigen Bundesländern gelungen.
Wir unterstützen ausdrücklich die Gesetzesinitiative für ein bundesweites Rauchverbot in
Autos, in denen Schwangere oder Kinder mitfahren. Gleichzeitig geht sie uns nicht weit
genug. Wir fordern, die Gesetzesinitiative zum Anlass zu nehmen, um einen erneuten Anlauf
für einen echten und bundesweiten Nichtraucherschutz in Deutschland zu starten. Dazu zählt
neben dem oben erwähnten Rauchverbot in Autos, in denen Schwangere oder Kinder mitfahren,
ein Rauchverbot in Gaststätten ohne Ausnahme sowie ein wirksames Verbot jeglicher Werbung
für Tabakprodukte.
Begründung
- Rauchen gefährdet die Gesundheit
- Rauchen schadet der Gesellschaft durch direkte und indirekte Kosten in Milliardenhöhe
- Passivrauch schädigt die Gesundheit im gleichen Maße wie aktives Rauchen. Im Gegensatz zu aktiven Rauchern können sich Nichtraucher dem Passivrauch in vielen Fällen nicht entziehen.
- Deutschland steht beim Nichtraucherschutz in Europa auf dem vorletzten Platz. Bisherige Maßnahmen haben nur unzureichenden Erfolg erbracht.
- Die Bevölkerung steht in Umfragen hinter der Forderung nach einer Ausweitung des Nichtraucherschutzes. Mittlerweile steht selbst eine Mehrheit der Raucher hinter einer Ausweitung des Nichtraucherschutzes.
- Ein besserer Schutz von Nichtrauchern führt nicht zu negativen wirtschaftlichen Konsequenzen wie dem viel zitierten Kneipensterben.
- Die Bundesregierung verzichtete 2007 auf eine bundeseinheitliche Gesetzgebung, da die Gesetzgebungskompetenz des Bundes im Bereich des Nichtraucherschutzes angezweifelt wurde. Mehreren Gutachten zufolge besitzt der Bund jedoch die Gesetzgebungskompetenz für ein umfassendes Rauchverbot im Rahmen der konkurrierenden Gesetzgebung.
weitere Antragsteller*innen
- Philipp Buchholz (Stuttgart KV)
- Philipp Lang (Stuttgart KV)
- Annett Allain (Stuttgart KV)
- Maria Flendt (Stuttgart KV)
- Marco Rastetter (Stuttgart KV)
- Edith Ailinger (Reutlingen KV)
- Tim Demisch (Berlin-Treptow/Köpenick KV)
- Christian Musse (Stuttgart KV)
- Michael Tichy (Stuttgart KV)
- Christa Niemeier (Stuttgart KV)
- Uwe Dietrich (Hildesheim KV)
- Tom Bayer (Heidelberg KV)
- Ralf Bohr (Bremen-Ost KV)
- Martin Drees (Plön KV)
- Josef Frey (Lörrach KV)
- Lukas Mehl (Stuttgart KV)
- Norbert Waibel (München KV)
- Armin Grau (Rhein-Pfalz KV)
- Anke Boy (Stuttgart KV)
- Anette Vogt (Stuttgart KV)
- Katrin Bui (Stuttgart KV)
- Reinhard Otter (Stuttgart KV)
- Christa Tast (Stuttgart KV)
- Daniel Wedekind (Regensburg-Stadt KV)
- Bernhard Mellert (Stuttgart KV)
Kommentare
Edith Ailinger:
Christian Musse:
Christa Niemeier:
Christa Tast:
Thomas Wolff:
Ich bin froh, dass ich heute essen gehen kann, ohne hinterher zu stinken, aber es stört mich nicht, dass es vereinzelt noch Raucherlokale gibt, warum auch? Eher würde mich der rauchende Nachbar auf dem Balkon stören, das lässt sich wohl kaum verbieten.
Und natürlich ist es schlecht, wenn Schwangere eingequalmt werden, aber zu Hause lässt es sich ja auch nicht verbieten, warum also im Auto und wie soll das kontrolliert werden?
Eher würde ich das Rauchen in öffentlichen Parks untersagen, wie jetzt in Paris.
In der Klimapolitik wird der Bevölkerung schon einiges zugemutet werden, da sollten wir uns in anderen Bereichen einfach mal zurückhalten.
Dirk Paul Finkeldey:
Sowie es aus guten Gründen Gaststätten gibt in denen das Rauchen verboten ist, muss es auch weiterhin legitim sein das ein Betreiber in seinen Lokal das Rauchen erlaubt solange es für alle vor dem Betreten des Lokals klar ersichtlich ist.
Martin Drees:
wenn Du die grundsätzliche Zielsetzung des Antrags unterstützt, solltest Du für diesen Punkt einen entsprechenden Änderungsantrag stellen.
Thomas Wolff:
https://antraege.gruene.de/44bdk/Nichtraucherschutz_bundesweit_staerken-29209/5334
https://antraege.gruene.de/44bdk/Nichtraucherschutz_bundesweit_staerken-29209/5335
https://antraege.gruene.de/44bdk/Nichtraucherschutz_bundesweit_staerken-29209/5336
Christian Hauer:
Simona Faulhaber:
SiMona Faulhaber KV Wolfsburg
Barbara Bott:
Barbara Bott:
Ute Thoma:
Barbara Bott: