Veranstaltung: | 44. Bundesdelegiertenkonferenz Bielefeld |
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Tagesordnungspunkt: | WKF Wirtschaft, Klima, Finanzen |
Antragsteller*in: | KV Warendorf (dort beschlossen am: 30.09.2019) |
Status: | Zurückgezogen |
Eingereicht: | 03.10.2019, 11:42 |
WKF-06: Risiken und Zustand der Klimakrise würdigen
Antragstext
Wir werden den Verlauf und den Zustand der Änderungen im Weltklima jederzeit im Auge
behalten, die Öffentlichkeit auch über möglicherweise erschreckende Szenarien informieren
und geeignete Anpassungsmaßnahmen erarbeiten und in unserer politischen Agenda verankern.
Neben der weiteren Suche und Durchsetzung effektiver Klimaschutzmaßnahmen muss die
Vorbereitung auf und die Anpassung an sich verschlechternde Lebensgrundlagen eine zweite
Säule der Klimapolitik werden.
Begründung
Seitens der Wissenschaft häufen sich die Hinweise darauf, dass klimatische Veränderungen möglicherweise früher und intensiver eintreten, als im öffentlichen Diskurs bisher zu Grunde gelegt. Auch das erreichen des 1,5°- und selbst des 2°-Zieles wird inzwischen häufig in Zweifel gezogen. Es liegt in der Verantwortung der Politik, rechtzeitig auf sich verschlechternde Lebensgrundlagen, auch bei uns in Europa, zu reagieren. Die Politik hat sicherlich versagt, wenn die bisherigen Ziele im Zusammenhang mit der Klimakrise nicht erreicht werden. Sie wird ein zweites mal versagen, wenn sie die möglichen Konsequenzen daraus nicht antizipiert und darauf nicht reagiert.
Uns Grünen kommt dabei eine besondere Verantwortung zu. Viele Gruppierungen und Personen können schadlos Veränderungen im Klima und das mögliche eintreten schwieriger Situationen abstreiten, weil sie ohnehin nur die Menschen ansprechen, die das ebenfalls tun. Auf die Grünen hören die Menschen, die das Problem der Klimakrise erkannt haben und bereit sind, darauf zu reagieren. Diese Menschen müssen wir mitnehmen, ausreichend über mögliche Veränderungen in den erwartbaren Szenarien informieren und ihnen Lösungs-, gegebenenfalls auch nur Linderungsvorschläge, vorlegen. Tun wir das nicht, verlieren wir unsere Kompetenz und das Vertrauen dieser Menschen.
Der Antragstext schlägt vor, Anpassungsmaßnahmen zu einer zweiten Säule der Klimapolitik zu machen. Das bedeutet natürlich keineswegs, dass die Anstrengungen im Klimaschutz dadurch ersetzt werden. Im Gegenteil: Gerade die Maßnahmen, die darauf zielen, die Erwärmung des Planeten zu bremsen, müssen bei schlechteren Aussichten weiter entwickelt und schneller umgesetzt werden. Bei der Anpassung geht es um Fragen der Daseinsvorsorge in einem veränderten Umfeld. Welche Feldfrüchte eignen sich für die Landwirtschaft bei geringeren Niederschlägen und wie können wir eine Umstellung in kurzer Zeit vorbereiten? Wie können wir Niederschläge, auch in großen Mengen bei Starkregenereignissen, auffangen und später zur Bewässerung verwenden? Wie können wir die Lebensmittelverschwendung effektiv reduzieren? Solche Fragen müssen wir finden, um daraus Antworten auf eine sich möglicherweise schnell verändernde Welt zu finden.
Kommentare
Gerhard Klünder: