Veranstaltung: | 44. Bundesdelegiertenkonferenz Bielefeld |
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Tagesordnungspunkt: | V Verschiedenes |
Antragsteller*in: | Daniela Cappelluti (Frankfurt KV) und 31 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 44%) |
Status: | Verschoben |
Eingereicht: | 02.10.2019, 15:22 |
V-12: jetzt H-01/01 (Schaffung eines Angebots in der Bundesgeschäftsstelle zur Unterstützung von Mitgliedern, und Freund*innen von Bündnis 90 / Die Grünen, die durch rechten Hass betroffen sind)
Antragstext
V-11 und V-12 sind geeint in H-01/01
Alter Antragstext:
Die Bundesdelegiertenkonferenz möge beschließen:
Der Bundesvorstand schafft spätestens bis zum 1.3.2020 Strukturen in der
Bundesgeschäftsstelle, die Menschen, die sich gegen rechte Hetze und Gewalt einsetzen, bei
akuten Bedrohungen und Hass unterstützen.
Diese Strukturen sollen sicherstellen, dass Betroffene schnelle Hilfe bekommen, um sich
selbst und ihre Familien zu schützen und alle notwendigen rechtlichen und sonstigen Schritte
gegen rechte Gewalt und Hass im Netz und im realen Leben vornehmen zu können.
Da wir in unserem Einsatz gegen den Hass nicht allein sind, empfehlen wir die Strukturen
auch für Nichtmitglieder zu öffnen. Dies zumindest solange, bis ein verlässliches
bundesdeutsches Netz an Anlaufstellen geschaffen wurde und es auch kapazitätsmäßig abgedeckt
werden kann.
Zur Finanzierung dieser Strukturen schlagen wir vor, dass jeder KV 0,75 € pro Mitglied und
Jahr beiträgt.
Darüber hinaus wird der Bundesverband Schulungsangebote für Landes- und Kreisverbände zum
Umgang mit rechtem Hass organisieren. Diese Schulungen können über CampusGrün oder ähnliche
existierende Angebote durchgeführt werden.
Begründung
Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb machen wir GRÜNEN uns stark gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung und engagieren uns aktiv im Kampf gegen Antisemitismus, Sexismus, Rassismus, Transphobie und Homophobie.
Wir, ob ehrenamtlich oder hauptberufliches Mitglied, erheben unsere Stimmen auf der Straße, in der Presse, am Telefon, in den sozialen Netzwerken, in den Parlamenten, auf Diskussionsveranstaltungen oder bei Demonstrationen. Aber Drohungen, Beleidigungen, Verleumdungen und der pure Hass nehmen zu, sobald man seine Stimme erhoben hat und inhaltlich für Grüne Werte eintritt und klare Position gegen Rechts bezieht. Das ist oft nur schwer zu ertragen, denn diese Angriffe stellen extreme psychische und physische Belastungen für die Betroffenen und ihre Angehörigen dar. Mit der Schaffung der geforderten Strukturen unterlegt die Partei, dass sie konsequent einer nicht hinnehmbaren Bedrohung entgegentritt und ihre Mitglieder verbindlich unterstützt.
Darüber hinaus können über eine solche zentrale Funktion wichtige Erkenntnisse gewonnen werden, welche Muster die Hetze hat, welche Entwicklungen sie nimmt, ob die Situation in den Bundesländern grundsätzlich vergleichbar ist oder welche Spezifika es gibt, in welchem Umfang Hetze stattfindet und gegen wen. Damit entsteht eine wichtige, zentrale Kompetenz. Das hilft in der weiteren fundierten politischen Diskussion und um systematisch Methoden zu entwickeln, sich dem wirksam entgegen zu stellen.
Bereits am 19.06.2018 hat die Landesmitgliederversammlung von Bündnis 90 / Die Grünen Hessen daher einen Beschluss gefasst, dass der Landesverband sich beim Bundesverband dafür einsetzt, eine „hauptamtliche Stelle in der Bundesgeschäftsstelle für psychologische und juristische Unterstützung für Opfer rechter Gewalt zu schaffen..* Diese Stelle wurde bislang nicht eingerichtet– aber der Hass geht weiter. Es gibt nur wenige Anlaufstellen, an die sich die Betroffenen wenden können. Die Vermittlung einer ad hoc Rechtsberatung, wie sie die Bundesgeschäftsstelle bereits anbietet, ist ein guter erster Schritt. Das reicht aber noch nicht aus.
weitere Antragsteller*innen
- Bastian Bergerhoff (KV Frankfurt)
- Marcel Hamer (KV Groß-Gerau)
- Julia Eberz (KV Frankfurt)
- Silke Haug (KV Frankfurt)
- Sabine Klopp (KV Frankfurt)
- Kathrin Schulze (KV Frankfurt)
- Manuel Denkwitz (KV Frankfurt)
- Sebastian Nitz (KV Frankfurt)
- Ralf Gerst (KV Pforzheim und Enzkreis)
- Christoph Rosenbaum (Frankfurt KV)
- Götz von Stumpfeldt (KV Frankfurt)
- Thomas Nordmeyer (KV Main-Taunus)
- Johannes Lauterwald (KV Frankfurt)
- Boris Mijatovic (KV Kassel-Stadt)
- Ben Seel (Frankfurt KV)
- Mirjam Luise Schmidt (KV Frankfurt)
- Wendel Jaromir Burkhardt (KV Frankfurt)
- Natascha Kauder (KV Frankfurt)
- Christof Fink (KV Hochtaunus)
- Daniel Oberle (KV Frankfurt)
- Burkhard Schwetje (KV Frankfurt)
- Jennifer Trunk (KV Frankfurt)
- Hanneke Heinemann (Frankfurt KV)
- Dimitrios Bakakis (KV Frankfurt)
- Martina Feldmayer (KV Frankfurt)
- Hanna Ursula Thiele (KV Frankfurt)
- Bärbel Spiegel (KV Frankfurt)
- Omid Nouripour (KV Frankfurt)
- Emre Telyakar (KV Frankfurt)
- Miriam Dahlke (KV Frankfurt)
- Rosemarie Heilig (KV Frankfurt)
Kommentare
Dennis Barth:
Alexander Schnapper:
Daniela Cappelluti:
Ich denke 0,75 € pro Mitglied pro Jahr kann jeder KV aufbringen. Zum Verdeutlichen: ein kleiner KV mit, sagen wir mal, 50 Mitgliedern müsste im Jahr ja nur 37,50 € zahlen. Wir als KV Frankfurt, mit 1.200 Mitgliedern wären mit 900,- € dabei.
Dennis Barth:
Dennis Barth:
Alexander Schnapper:
Dann bin ich auch für den Antrag und unterstütze ihn.
Hubert Geue:
Marlene Schmalzried:
Anbei zwei meiner Änderungsanträge, um sie anzugleichen:
Die Änderung von V-11 zur Öffnung für Nichtmitglieder, die von rechtem Hass betroffen sind:
https://antraege.gruene.de/44bdk/Gemeinsam_gegen_Hass_-_Antrag_zur_Schaffung_einer_Stelle_zur_bundeswei-50473/5606
Die Änderung von V-11 mit dem Zusatz eines Finanzierungsvorschlags:
https://antraege.gruene.de/44bdk/Gemeinsam_gegen_Hass_-_Antrag_zur_Schaffung_einer_Stelle_zur_bundeswei-50473/5607
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir bis Freitag die notwendigen 19 weiteren Antragssteller*innen zusammen bekommen, da ich vor allem die erste Änderung für sehr wichtig halte.
Christian Hauer: