Die heutige Krise auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist ohne die Privatisierung staatlicher und kommunaler Wohnungsunternehmen nicht zu erklären. Es braucht nach drei Jahrzehnten Privatisierung ein klares Bekenntnis gegen den weiteren Verkauf öffentlicher Wohnungsbestände.
Antrag: | Recht auf Wohnen |
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Antragsteller*in: | Christian Kühn (KV Tübingen) und 19 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 55%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 22.10.2019, 20:15 |
Kommentare
Thomas Schremmer:
Klaus Habermann-Nieße:
Nicola Frank:
Petra Neubauer:
Martin Wolf:
Geld ist immer knapp, und es gibt immer viele konkurrierende Verwendungsmöglichkeiten. Ich halte es für unverantwortlich, so viel Geld zu binden zugunsten letztlich eines recht eingeschränkten Personenkreises, der nicht einmal vollständig als bedürftig einzustufen ist. Teure Giesskannenpolitik.
Das kann man billiger und zielgenauer haben.
Christian Kühn:
Martin Wolf:
Dazu kommen Leistungen aus Hartz 4 fürs Wohnen von etwa 15 Mrd. € pro Jahr, darin enthalten sind aber auch Heizkosten. Begünstigt werden rund 3 Mio Haushalt (Barfsgemeinschaften) mit etwa 6 Mio Menschen. Pro Haushalt werden durchschnittlich 500 € pro Monat ausgezahlt. Wollten wir diese Haushalte auch mit öffentlichen Wohnungsbeständen versorgen, müssten wir weitere 300 Mrd. € investieren.
Wenn Dir die Prämisse von 100.000 €/Wohnung zu hoch vorkommt: nimm die Hälfte, es bleibt ein Wahnsinn. Aus Steuermitteln finanzieren? Dann können wir den Rest unseres Sozialstaats abbestellen. Schuldenfinanziert? Sollen wir den nächsten Generationen neben solchen Kleinigkeiten wie 2 Billionen Staatsschulden, den Folgen des Klima- und des demographischen Wandels noch ein paar hundert Milliarden Schulden zusätzlich hinterlassen?
1. ist es beeindruckend, wie viel unser Sozialstaat schon leistet. 2. ist die Finanzierung eines signifikanten Aufbaus von öffentlichen Wohnungsbeständen illusorisch. 3. ist nicht erkennbar, warum Objekt-Förderung wirtschaftlicher sein soll.
Nochmal: das Eigentum ist irrelevant, was die Kommunen brauchen ist die Verfügungsberechtigung. Und die ist weit weniger kapitalintensiv und flexibler zu bekommen als Eigentum.