Wie beim Kohleausstieg ist es auch beim CO2-Mindestpreis: Es kommt auf den schwungvollen Einstieg an. Und da würden wir Grüne mit 40 Euro / t CO2 am unteren Ende dessen liegen, was nötig und möglich ist. Daher sollten wir uns trauen, zumindest 60 Euro / t zu fordern.
Und damit wir uns in die Richtung bewegen, die wissenschaftlich untermauert angebracht wäre, ist eine schnelle Anhebung von mindestens 10% pro Jahr angebracht. Wir benötigen dazu kein weiteres politisches Arbeitsgremium, das uns jedes Jahr eine Empfehlung schreibt, wie der CO2-Preis steigen sollte. Denn die nötigen politischen Entscheidungen sollten sich stark am wissenschaftlichen Erkenntnisstand und nicht am Aushandlungsprozess der an einer solchen Runde beteiligten Interessenvertreter*innen orientieren.
Kommentare
Harald Rech:
das Ziel einer CO2-Bepreisung ist es ja nicht, Heizen oder Autofahren möglichst teuer zu machen, sondern CO2-Emissionen zu reduzieren. Und niemand kann heute mit Gewissheit voraussagen, bei welchem Preis die gewünschte Lenkungswirkung eintritt. Das hängt ja auch von vielen anderen Faktoren ab. Möglicherweise reichen 60 €/t schon aus. Vielleicht ist die von dir vorgeschlagene Steigerungsrate von 10% genau richtig. Vielleicht ist aber eine noch deutlich höhere Preissteigerung nötig. Darum ist ein Monitoring unbedingt sinnvoll. Im Antrag des BuVo/etc. ist von einem "unabhängigen Gremium" die Rede. Darin dürfte dann wohl auch wissenschaftlicher Sachverstand vertreten sein.
Philipp Schmagold:
danke für deinen Hinweis.
Im Änderungsantrag schlagen wir vor, dass der Preis für CO2-Verschmutzung pro Jahr um "mindestens 10%" ansteigt. Das bedeutet, dass immer noch gesteuert werden kann, aber eben nur in Richtung mehr Klimaschutz und nicht in Richtung weniger Klimaschutz. Ob wir nach dem "Klimakabinett", der "Kohlekommission" usw. noch mehr Runden benötigen oder ob die Anpassung direkt im Bundestag beschlossen werden sollte, kann aktuell noch offen bleiben und wir sollten uns noch nicht für die Runde eines Arbeitskreises zum CO2-Preis festlegen.
Klimaschutzfreundliche Grüße!
Philipp