Vom derzeitigen Grünen-Bundesvorstand wird regelmäßig beklagt, dass es viele Änderungsanträge zu unseren Wahlprogrammen gibt. Dabei sind es doch gerade diese vielen sachkundigen, engagierten Ergänzungen und Konkretisierungen, die dazu führen, dass unsere Grünen-Wahlprogramme so gut werden wie sie nur können. Setzen wir die Anzahl der nötigen Unterstützer*innen hoch, dann erschweren wir die demokratische Beteiligung gerade für diejenigen insbesondere neuen Parteimitglieder, die noch nicht so gut vernetzt sind, das sollten wir auf keinen Fall tun, es wäre das falsche Zeichen und schwächt eines unserer Identifikationselemente: Die faire Chance auf Beteiligung, auf allen Ebenen.
Was wäre denn die Folge? Wir hätten weniger Anträge und Änderungsanträge als derzeit, aber was, wenn gerade einige gute fehlen, vielleicht auch zu Nischenthemen, für die sich nicht so einfach Unterstützer*innen finden lassen? Und jetzt kommt es: Die Quoren sollen auf Stand heute 100 Unterstützer*innen angehoben werden, Tendenz steigend. Eine Verfünffachung der Quoren, das schaffen vielleicht noch Leute in zig Email-Verteilern und Diskussionsforen, also z.B. ich. Aber selbst ich hätte bei einigen Themen Probleme, wenn es um Fragen jenseits der Klimakatastrophe geht. Aber weil es hier nicht um mich geht, sondern um alle und um unsere Basisdemokratie, müssen wir dafür kämpfen, dass alle weiterhin mitmachen dürfen und nicht nur die am besten vernetzten und die allerwichtigsten Themen. Und weil wir bisher die Grünen-Alten benachteiligen schlagen wir hiermit vor, dass der Bundesvorstand bzw. Vorstand der Grünen Alten auch Anträge zur BDK stellen darf, genau wie der Bundesvorstand der Grünen Jugend: https://www.gruenealte.de/ueber-uns/der-vorstand/
Geht es denn auch ohne eine Anhebung der Quoren? Ja, genau das: Ich habe dem Bundesvorstand schon vor Jahren den Vorschlag gemacht, die Antragsteller*innen-Treffen eine Woche vor der Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) durchzuführen, etwa per Videokonferenz, dann wäre die Antragslage auf der BDK klar. Lösungen suchen OHNE demokratische Beteiligungsmöglichkeiten zurückzufahren, das ist richtig GRÜN. Damit die Chancen dazu steigen, habe ich diese Option unserem Bundesvorstand erneut vorgeschlagen.
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