Der Verkehrssektor ist für etwa 18% der deutschen CO2 Emissionen verantwortlich und verzeichnet seit Jahren einen Emissionsanstieg. Das liegt hauptsächlich daran, dass Effizienzgewinne bei der Motorenentwicklung aufgefressen werden durch immer mehr, immer weitere Wege, die in immer größeren Autos zurückgelegt werden. Auch die Gütertransporte auf der Straße steigen seit Jahren an.
Dieser Trend ist zum großen Teil strukturell bedingt durch Verkehrsinfrastruktur, die auf motorisierten Individualverkehr optimiert ist und durch Steuervergünstigungen, sowie öffentliche Förderungen für Auto- und Flugverkehr, z.B. die Energiesteuervergünstigung für Dieselkraftstoff, die Pendlerpauschale, die Energiesteuerbefreiung des Kerosins, die Mehrwertsteuerbefreiung für internationale Flüge, die Förderung von (Regional-)Flughäfen und die private Nutzung von Dienstwagen.
In den vergangenen Jahren haben wir uns immer wieder für einen Umbau der Städte und Verkehrsinfrastruktur eingesetzt und viel erreicht. Fußgängerzonen haben Parkplätze ersetzt, die Innenstädte sind lebenswerter geworden und die Luftqualität in den Städten hat sich massiv verbessert.
Diesen Weg gilt es konsequent weiterzugehen, weil die stetig fortschreitende Klimakrise uns nicht mehr viel Zeit zum Gegensteuern lässt und weil die Herausforderungen im Verkehrssektor größer sind als z.B. im Energiesektor. Infrastruktur wird in der Regel auf Jahre oder Jahrzehnte geplant, Fahrzeuge haben lange nutzungsdauer und für klimaneutralen Flugverkehr gibt es bis jetzt keine marktreife Technologien.
Die dafür notwendigen Technologien müssen durch verstärkte Forschung in dem Bereich möglichst zügig entwickelt und zur Marktreife gebracht werden, um eine CO2 neutrale Mobilität zu ermöglichen
Daher müssen die nächsten 15 Jahre geprägt sein von einem tiefgreifenden Umbau der Infrastruktur und regulatorischen Rahmenbedingungen. Das Grundsatzprogramm bietet dafür den richtigen Rahmen.
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