Der Verkehrssektor ist für etwa 18% der deutschen CO2 Emissionen verantwortlich und verzeichnet seit Jahren einen Emissionsanstieg. Das liegt hauptsächlich daran, dass Effizienzgewinne bei der Motorenentwicklung aufgefressen werden durch immer mehr, immer weitere Wege, die in immer größeren Autos zurückgelegt werden. Auch im Güterverkehr steigen die Emissionen seit Jahren an.
Dieser Trend ist zum großen Teil strukturell bedingt, unter anderem durch knappen Wohnraum in der Nähe von Arbeitsplätzen und dadurch bedingte, ungewollte und lange Berufspendelwege, die auch noch steuerlich begünstigt werden. Fehlende Alternativen zum Auto tun ihr übriges. Dabei ist dieser Trend keineswegs selbstverständlich. Bis Anfang des 20.Jh war durchaus üblich, dass unternehmen Wohnraum für ihre Beschäftigten gebaut und zur Verfügung gestellt haben. Eine Alternative wäre, dass sie sich gezielt in Gebiete mit vielen Arbeitssuchenden ansiedeln. Wir sollten Beschäftigte und Kommunen mit dem Problem des fehlenden Wohnraums nicht allein lassen, sondern Unternehme aktiv an der Lösung beteiligen, was lange Zeit selbstverständlich war.
Globale Lieferketten führen in vielen unternehmen zu Transportwegen über Kontinente hinweg, z.T. auch mehrfach, weil jedes Zwischenprodukt an einem anderen Standort gefertigt wird. Eine regionale Wertschöpfung über gesamte Wertschöpfungsketten kann Transportwege vermeiden und zu mehr Unabhängigkeit von ausländischen Zulieferern führen.
Wir sollten den Trend zu immer längeren Pendel- und Transportwegen und die damit einhergehenden Umweltschäden nicht einfach hinnehmen, sondern aktiv Alternativen fördern.
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