Im Bundesprogramm der GRÜNEN von 1980 heißt es zurecht, dass im Verkehrswesen eine „gesamtgesellschaftliche und ökologische Kostenrechnung vorgenommen werden“ muss. „Daraus folgt eine drastische Reduzierung der Fahrpreise für den Schienenfernverkehr und der Nulltarif für den Nahverkehr.“
Dies griff die damals oft (zum Beispiel bei den Rote-Punkt-Aktionen in Hannover) erhobene Forderung nach "Nulltarif" für den ÖPNV auf. Inzwischen wurde diese Forderung immer wieder diskutiert und hat weitere UnterstützerInnen gefunden (zum Beispiel kürzlich das Klimaschutz-Vorschlagspapier der schwarz-roten Bundesregierung und sogar die Bayern-SPD, die die Bedeutung des Umweltschutzes erst mühsam und in schmerzhaften jahrelangen Prozessen erlernen musste und in ihrem Landtagswahlprogramm schreibt: „Unser langfristiges Ziel ist der kostenlose Öffentliche Personennahverkehr für alle in Bayern.“)
Eine Finanzierung des ÖPNV durch Steuern (so wie ja seit jeher bei den Straßen für Autos auch üblich) würde dessen Attraktivität steigern und somit das Klima schützen und überdies Verwaltungsverfahren vereinfachen und Justiz und Polizei von der Verfolgung so genannter Schwarzfahrer*innen entlasten. Es wäre also eine zugleich ökologische wie soziale Modernisierung.
Sicherlich kann diese Umgestaltung nicht sofort und bundesweit vorgenommen werden, aber langfristig könnte es eine wichtige Vision sein, die über erste Schritte (Modellversuche, Umsetzung in bestimmten Regionen, zu bestimmten Zeiten oder für bestimmte Altersgruppen) erreicht werden kann.
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