Wir sollten den Begriff Generationen-Gerechtigkeit im Sinne von Enkel*innen-Tauglichkeit in unserem Grundsatzprogramm für die ökologische Frage reservieren. Es darf nicht sein, dass wir bei der Planung des Staatshaushalts und einer dafür notwendigen Kreditaufnahme Geldengpässe gegen sinnvolle ökologische Investitionen ausspielen, mit dem Hinweise, beides beträfe die zukünftige Generation.
Um so mehr, weil der Begriff Generationen-Gerechtigkeit im Zusammenhang mit Staatsverschuldung nichts zu suchen hat.
Da in einer Volkswirtschaft jedem Guthaben stets eine Verbindlichkeit in gleicher Höhe gegenübersteht, ist das Saldo aus allen Geld-Guthaben und Verbindlichkeiten stets genau null. Oder kurz: Ersparnisse setzen Verschuldung in gleicher Höhe voraus. Deshalb ist die Kritik an Staatsschulden mit Hinweis auf Generationen-Gerechtigkeit im Kern falsch. Ein logischer Fehlschluss von der Einzelperspektive auf die volkswirtschaftliche Gesamtheit. Öffentliche Schulden werfen Verteilungsfragen innerhalb einer Generation auf nicht zwischen Generationen. Genauso wie die soziale Frage der Einkommens- und Vermögensungleichheit eine Verteilungsfrage ist, die unsere jetzige Generation lösen muss.
Kommentare