Das von der Free Software Foundation Europe (FSFE) geprägte Prinzip "Public money - public code" sollte nicht nur im Software-Bereich, sondern überall gelten!
Bisher gibt es keine generelle Offenlegungpflicht für mit öffentlichem Geld geschaffenes Wissen und geistiges Eigentum. In der Folge werden beispielsweise öffentlich geförderte oder bezahlte Forschungsergebnisse in teuren Fachpublikationen veröffentlicht, Schutzgebühren für mit staatlicher Beteiligung entwickelte Standards und Normen (z.B. ISO-Normen) verlangt und mit Staatsgeld entwickelte Software nur in Binärform, aber ohne Quellcode bereitgestellt.
Vom Staat, also von allen Bürger*innen ganz oder teilweise finanzierte Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung, Soft- und Hardware, Standards, Normen, etc. sollten nicht hinter Bezahlschranken oder sonstigen Barrieren verschwinden, sondern allen "Auftraggeber*innen" kostenfrei und unmittelbar zur Verfügung stehen. Wirtschaftliche Interessen von mit öffentlichem Geld bezahlten Forschern, Auftragnehmern oder Ergebnisverwertern sollten vor dem Gemeinwohl zurückstehen. Für die öffentliche Hand sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, von ihr Finanziertes der Öffentlichkeit sinnvoll und barrierefrei bereitzustellen. Ausnahmen von der Veröffentlichung sollte es nur in einem klaren, eng umgrenzten Rahmen geben, z.B. bei einer Gefährdung der nationalen Sicherheit.
Kommentare