Antisemitismus wird zuweilen als ein Vorurteil unter vielen und als nur eine Variante von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit behandelt. Das wird ihm und seiner über zwei Jahrtausende währenden Geschichte nicht gerecht.
Samuel Salzborn wendet sich gegen die Bagatellisierung des Antisemitismus: "Als kognitives und emotionales Weltbild bietet der moderne Antisemitismus ein allumfassendes System von Ressentiments und (Verschwörungs-)Mythen."
"Antisemit(inn)en wenden sich mit ihrem Weltbild nicht nur gegen Jüdinnen und Juden, sondern gegen alles, was die moderne, aufgeklärte Welt kennzeichnet: gegen Freiheit und Gleichheit, gegen Urbanität und Rationalität, gegen Emanzipation und Demokratie. Deshalb ist der Kampf gegen Antisemitismus stets auch ein Kampf um die Demokratie."
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