Der Abschnitt 210 fokussiert vor allem auf Primärprävention, also der Vermeidung von Krankheiten oder Gesundheitsstörungen. Gesundheitsförderung meint aber weit mehr. Gesundheitsförderung ist (in der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung 1986) definiert als Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie dadurch zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Diese Definition ist in der Jakarta-Erklärung zur Gesundheitsförderung für das 21. Jahrhundert (1997) weiter entwickelt worden: Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der Menschen befähigen soll, mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen und sie zu verbessern durch Beeinflussung der Determinanten für Gesundheit. Als Strategie hat die WHO dafür den "Health in all policies"-Ansatz entwickelt, der besagt, dass Gesundheitsförderung, Prävention und gesundheitliche Versorgung nicht allein Aufgaben des Gesundheitssektors sind, sondern in allen Sektoren öffentlichen Handelns verfolgt werden sollte. Daher sollen in allen Politikbereichen systematisch die gesundheitlichen Auswirkungen von Entscheidungen berücksichtigt, Synergien anstrebt und schädliche Auswirkungen auf die Gesundheit vermieden werden, um die Gesundheit der Bevölkerung und die gesundheitliche Chancengleichheit zu verbessern (https://www.who.int/social_determinants/publications/health-policies-manual/key-messages-en.pdf). Diese Aspekte haben wir in den Text mit aufgenommen.
Antrag: | Kapitel 4: Zusammen leben |
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Antragsteller*in: | Cornelia Lange (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg) und 19 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 60%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 06.10.2020, 15:56 |
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