Veranstaltung: | 46. Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | TA Technische Anträge (zur Darstellung von Abstimmungen auf der BDK-Plattform) |
Antragsteller*in: | Lene Greve ((KV Hamburg-Altona)) und 0 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 100%) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 13.06.2021, 10:10 |
TA-08: China (Greve)
Antragstext
Zwischen Europa und China finden seit vielen Jahrhunderten Handel, Wissenstransfer und
Kulturaustausch statt. Die Bedeutung europäisch-chinesischer Beziehungen für die Entwicklung
der Menschheit ist enorm. Jedoch ist eine zukünftige friedliche Entwicklung gemeinsamen
Fortschritts akut in Gefahr: Im Wettstreit um den Titel des „Exportweltmeisters“ hat China
sowohl Deutschland als auch die USA vor rund zehn Jahren überholt und hält diesen Vorsprung
seitdem. Der US-Präsident Donald Trump beantwortete dies in jüngster Zeit mit der
internationalen Forcierung von Strafzöllen, um China auch mit dem Mittel eines
Handelskrieges kleinzuhalten und den US-Amerikanischen Vormachtanspruch zu erhalten.
Gerade angesichts der deutschen Kolonialgeschichte sind wir heute, über 120 Jahre nach der
berüchtigten „Hunnenrede“ Kaiser Wilhelms II., gefordert, einen Umgang auf Augenhöhe mit
China als Partner zu entwickeln. Für das national-chauvinistisch motivierte Blutbad der
Niederschlagung des „Boxer-Aufstands“ streben wir eine offizielle Entschädigung an. Eine
Rückgabe des heute in öffentlichem Besitz befindlichen Beuteguts, das damals ins deutsche
Kaiserreich gelangte, wollen wir der chinesischen Regierung anbieten. Eine ernst gemeinte
Entschuldigung kann jedoch nur der Beginn eines konstruktiven Dialogs mit China sein, der
sich von der kolonialen Unterdrückung Chinas durch Deutschland und weitere europäische
Staaten sowie der damit einhergehenden kulturellen Herabsetzung oder Exotisierung lossagt.
Wir wollen einander kennenlernen und streben dafür einen Ausbau des Kulturaustausches durch
die deutsch-chinesischen Konfuzius-Institute an.
Insbesondere der wissenschaftliche Fortschritt zur Lösung der globalen Herausforderungen
gelingt nur durch Austausch und Kooperation. Es braucht einen konstruktiven Klima-Dialog mit
China und wir streben gemeinsame politische, wirtschaftliche und technologische
Anstrengungen zur Bekämpfung der Klimakrise an.
Auch in der Verbesserung der Rechte von Arbeiter:innen wollen wir enger zusammenarbeiten.
Wir erwarten, dass China die entscheidenden Kernnormen der Internationalen
Arbeitsorganisation ILO ratifiziert. Die Verstöße gegen chinesisches Arbeitsrecht und die
ILO-Kernarbeitsnormen u.a. durch Firmen wie Apple wollen wir gemeinsam beenden.
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