Die PV-Freifläche ist heute zur billigsten Art der Stromerzeugung geworden, wir sollten sie deshalb in hohem Masse nutzen, um einen schnellen Ausstieg aus fossiler Stromerzeugung zu ermöglichen.
Beim Klimaschutz kommt es auf Geschwindigkeit an, deshalb sollten in den nächsten Jahren möglichst viele Wind- und PV Anlagen errichtet werden. Aufgrund des Atomausstiegs laufen Kohlekraftwerke sonst mehr als nötig. Ein schneller Ausbau ist jedoch nur mit Freiflächenanlagen realisierbar, deshalb sollten wir die Flächen nicht unnötig einschränken.
Schon im heutigen EEG sind Anlagen auf benachteiligten Flächen durch Beschluss der Bundeländer förderfähig, das sollte so beibehalten werden.
Auf "wertvollem Ackerland" werden kaum PV Anlagen errichtet, eher auf benachteiligten Flächen, die einen schlechten Ertrag bringen. Da die Aussage ein Problem thematisiert, was so nicht wesentlich ist, kann es gestrichen werden.
Die Flächenkonkurenz zwischen PV und Nahrungsmittel ist gering. Mit weniger Biomasseverstromung und etwas weniger Fleisch stände ausreichend Fläche für PV zur Verfügung. Mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen genutzten Fläche (ca 16,6 Mio ha) wird für Futtermittel und über 2 Mio ha wird heute für den Anbau von Energiepflanzen genutzt. Würde diese Fläche für PV und Windanlagen genutzt, könnte der gesamte deutsche Energiebedarf gedeckt werden (Es könnten mehr als 2000 TWh Strom erzeugt werden)
Wenn die Freiflächen PV gut geplant ist, kann sie für Natur und Artenschutz deutlich wertvoller sein als ein Maisfeld mit industrieller Landwirtschaft, dehalb sollte ein Umnutzung möglich sein, wenn es einen ökologischen Vorteil dadurch gibt.
Landwirtschaftsbetriebe haben über die AGRI PV die Möglichkeit sich in den Einkommen zu diversifizieren, also gegen Ertrageinbussen aus den zu erwarteten Dürren abzusichern, wir sollten Ihnen diese Möglichkeit geben. Erste Versuche sowohl bei Sonderkulturen als auch bei Heu haben gezeigt, dass mit der Agri - PV der Ertrag in trockenden Jahren sogar steigen kann, also noch ein weitere Vorteil.
Sicher besteht das Problem, dass durch die Verpachtung zum Betrieb einer PV Anlage Landeigentümer höhere Einnahmen erziehlen können als durch die Verpachtung zum landwirtschaftlichen Betrieb. Eine entsprechende Regelung muss gefunden werden, so dass dadurch nicht die Pachtpreise für Landwirtschaft weiter getrieben wird. Das finde ich für das Wahlprogramm aber zu sehr ins Detail gehend. Ich könnte mir vorstellen, dass Landeigentümer, die Land zu PV - Betrieb verpachten, was bisher an einen Landwirt verpachtet war einen angemessenen Beitrag an die entsprechende Kommune abführen müssen.
Quellen:
Benachteiligte Flächen:
https://www.clearingstelle-eeg-kwkg.de/haeufige-rechtsfrage/143
https://www.clearingstelle-eeg-kwkg.de/haeufige-rechtsfrage/169
https://www.gesetze-im-internet.de/eeg_2014/__37.html
Agri PV
Trommsdorff, M., Gruber, S., Keinath, T., Hopf, M., Hermann, C., Schönberger, F., Högy, P., Zikeli, S., Ehmann, A., Weselek, A., Bodmer, U., Rösch, C., Ketzer, D., Weinberger, N., Schindele, S., & Vollprecht, J. (2020). Agri-Photovoltaik: Chance für Landwirtschaft und Energiewende. Ein Leitfaden für Deutschland. Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/APV-Leitfaden.pdf
Gute Planung für PV Freiflächenanlagen
https://www.bne-online.de/de/verband/gute-planung-pv/
Peschel, R., Peschel, T., Marchand, M., & Hauke, J. (2019). Solarparks – Gewinne für die Biodiversität (68 pp.). Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne) e. V. https://www.bne-online.de/fileadmin/bne/Dokumente/20191119_bne_Studie_Solarparks_Gewinne_fuer_die_Biodiversitaet_online.pdf
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