| Antrag Kapitel: | Kapitel 2: In die Zukunft wirtschaften | 
|---|---|
| Antragsteller*in: | Kreismitgliederversammlung KV Warendorf (dort beschlossen am: 24.04.2021) | 
| Status: | Geprüft | 
| Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: PB.W-01-658 | 
| Angelegt: | 27.04.2021, 15:40 | 
PB.W-01-646: Kapitel 2: In die Zukunft wirtschaften
Verfahrensvorschlag zu PB.W-01-658: Antragstext
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besteuern diese Einkommen wieder progressiv. Damit zahlen diejenigen mit hohen Zinseinkommen und Spekulationsgewinnen höhere Steuern, Aktienkleinanleger*innen werden entlastet. Mit der immer stärker steigenden Ungleichheit finden wir uns nicht ab, sondern wollen große Vermögen nach der Corona-Krise wieder besteuern. Dafür gibt es verschiedene Instrumente.Die Vermögensungleichheit in Deutschland hat stark zugenommen und liegt weit über dem EU-Durchschnitt. Das liegt unter anderem daran, dass es sehr reichen Menschen möglich ist, durch Gestaltungen einer Besteuerung von Vermögen, etwa bei der Erbschaftssteuer, nahezu komplett zu entgehen. Wir wollen solche solche Gestaltungsmöglichkeiten abbauen und große Vermögen wieder stärker besteuern. Dafür gibt es verschiedene Instrumente wie z.B. die Erbschaftsteuer oder die Vermögensteuer. Die Einführung einer neuen Vermögensteuer für die Länder ist unser bevorzugtes Instrument. Die 
Klimaneutralität ist die große Chance für den Industriestandort Deutschland. Grüne 
Technologien aus Deutschland werden weltweit nachgefragt. Beim erneuerbaren Wasserstoff sind 
wir Europäer*innen noch führend. Für große Teile der deutschen Industrie ist das Pariser 
Klimaabkommen fester Bestandteil der Planungen geworden, unternehmerische 
Investitionsstrategien sind auf Klimaschutz ausgerichtet. Die meisten wissen, dass die 
Märkte der Zukunft klimaneutral sind. Und sie wissen: Deutschland kann so viel mehr. In den 
Unternehmen, den Köpfen und den Strukturen stecken die Innovationskraft und der Wille, in 
die Zukunft zu wirtschaften. Wir sehen, mit welcher Agilität Unternehmer*innen neue Ideen 
und Geschäftsmodelle entwickeln. Und wir sind überzeugt, dass das freie und kreative 
Handeln, die Dynamik eines fairen Wettbewerbs, die Stärke von gesellschaftlicher Kooperation 
innovativ Probleme löst.
Allerdings steht die deutsche und europäische Wirtschaft unter großem Druck: Unser 
Industrieland muss sich im globalen Wettbewerb mit autoritärem Staatskapitalismus und 
weitgehend unregulierten Tech-Giganten behaupten. Die Pandemie hat viele Wirtschaftszweige 
hart getroffen, einige Sektoren hatten schon zuvor die Transformation verschlafen. Die 
Klimakrise und die Endlichkeit von Ressourcen verlangen ein Umsteuern. Zugleich ist unser 
Verständnis von dem, was Wohlstand ist, im Wandel. Menschen bezweifeln zunehmend, dass ein 
blindes Wachstum, das zu großen sozialen und ökologischen Problemen führt, richtig ist. Wenn 
wir es jetzt aber klug anstellen, können wir unser Wirtschafts- und Finanzsystem neu eichen. 
Wir können eine sozial-ökologische Marktwirtschaft in Europa begründen, die Wohlstand und 
Wachstum mit Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit versöhnt und den Menschen dient. Sie ist 
Ausgangspunkt für eine neue wirtschaftliche Dynamik, die zukunftsfähige Jobs schafft, 
Lebensqualität sichert und uns Menschen freie Entfaltung ermöglicht und einen klimagerechten 
Wohlstand schaffen kann.
Dafür ist eine Politik nötig, die will, die nach vorne führt und verlässlich steuert. Nicht, 
weil der Staat besser wirtschaften kann, sondern weil die Wirtschaft klare Verhältnisse, 
verlässliche politische Rahmenbedingungen und Anreize braucht. Nur dann haben Unternehmen 
Planungssicherheit und wissen, dass sich klimaneutrales, nachhaltiges Wirtschaften lohnt.
Ungeregelte Märkte können sehr viel zerstören. Wenn wir Märkte aber nachhaltig und sozial 
gestalten, können sie mit ihrer Wucht Innovationen entfachen, die wir für die Transformation 
brauchen. Damit das gelingt, stellen wir die Weichen konsequent auf Klimaneutralität und 
ermöglichen der Wirtschaft neue Spielräume innerhalb der planetaren Grenzen. Wir schaffen 
Anreize, streichen umweltschädliche Subventionen und setzen ordnungspolitische Regeln, um 
nachhaltig zu produzieren, zu handeln und zu konsumieren. Wir geben dem Wachstum eine 
Richtung und bemessen Wohlstand neu. Wir starten eine umfassende Investitionsoffensive, 
öffentlich wie privat, um dem immensen Investitionsstau in unserem Land zu begegnen und 
Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung deutlich zu stärken. Dafür setzen wir auf eine 
vorsorgende Haushaltspolitik.
Wir gehen die Ungerechtigkeiten im Steuersystem entschlossen an und sorgen dafür, dass sich 
sehr wohlhabende und reiche Menschen und große Konzerne ihrer Verantwortung stärker stellen. 
Globale Konzerne sollen nicht mächtiger sein als Staaten – es gilt das Primat der 
demokratischen Politik zu behaupten. Hohe Einkommen und Vermögen sollen mehr zur 
Finanzierung unseres Gemeinwesens beitragen, denn Gesellschaften, in denen die Ungleichheit 
gering ist, sind zufriedenere Gesellschaften.
Wirtschafts- und Finanzpolitik muss europäisch gemacht werden. Als Europäer*innen können wir 
mit unserem starken gemeinsamen Binnenmarkt internationale Standards setzen und Innovationen 
vorantreiben. Solange es Wettbewerbsverzerrung gibt, braucht es auch den Schutz des 
europäischen Marktes und vor allem der kritischen Infrastruktur. Zugleich setzen wir uns für 
eine gemeinsame strategische Außenwirtschaftspolitik ein, die Fairness zu einem Gebot des 
internationalen Wettbewerbs und des freien Welthandels macht und weltweit nachhaltiges 
Wirtschaften befördert. Als Europäer*innen investieren wir gemeinsam in Klimaschutz, 
Forschung und den Wohlstand der Zukunft, den Weg dahin bereit ein Green New Deal. In einer 
Bundesregierung werden wir alles dafür tun, dass die Europäische Union der erste CO2-freie 
Wirtschaftsraum wird.
Mit all diesem legen wir die Grundlagen dafür, dass Deutschland und Europa erfolgreiche 
Industriestandorte mit hoher Wertschöpfung, starkem Sozialstaat und guten Arbeitsplätzen 
bleiben. Dafür, dass notwendige Innovationen in Europa entwickelt und marktfähig werden, 
dass zukunftsfähige neue Jobs im Handwerk, bei Start-ups und in der Dienstleistungsbranche 
entstehen – in traditionsreichen und innovativen Industrieunternehmen, im Maschinenbau, in 
kleinen und mittelständischen Betrieben. Wir wollen, dass Deutschland und Europa auch bei 
neuen Technologien die Spitze beanspruchen – seien es E-Autos, saubere Batterien, 
Quantencomputer, Künstliche Intelligenz oder moderne Biotechnologie. Mit einer aktiven 
Wirtschafts- und Industriepolitik zeigen wir eine Richtung auf und bieten zukunftsfähigen 
Unternehmen gute Bedingungen. So machen wir aus der Marke „Made in Germany“ ein Gütesiegel 
für zukunftsfähige Industrie in einem klimaneutralen Europa.
Wir fördern Unternehmergeist, Wettbewerb und Ideen
Ein Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen
Nach der Corona-Pandemie braucht unser Land einen neuen wirtschaftlichen Aufbruch. Das 
Beste, was die Politik dazu beitragen kann, ist, das zu tun, was sie die letzten zehn Jahre 
sträflich versäumt hat: in unsere gemeinsame Zukunft zu investieren. Nur wenn auch der Staat 
seinen Teil beiträgt, wenn öffentliche und private Investitionen gemeinsam auf ein Ziel 
ausgerichtet werden, wird Europa den Anschluss an moderne Zukunftstechnologien halten und 
sich im Wettbewerb mit den USA und China behaupten können. Wir starten in der nächsten 
Legislaturperiode eine Investitionsoffensive. In schnelles Internet, überall. In 
Spitzenforschung vom Quantencomputer bis zur modernsten Biotechnologie. In klimaneutrale 
Infrastrukturen, in Ladesäulen, einen Ausbau der Bahn, emissionsfreie Busse und moderne 
Stadtentwicklung. Wir wollen, dass Deutschland bei den öffentlichen Investitionen im 
Vergleich der Industrieländer vom Nachzügler zum Spitzenreiter wird, und in diesem Jahrzehnt 
pro Jahr 50 Milliarden Euro zusätzlich investieren. So gelingt die sozial-ökologische 
Transformation, so schaffen wir nachhaltigen Wohlstand und sichern die Wettbewerbsfähigkeit 
unseres Landes in einer handlungsfähigen Europäischen Union.
Neustart nach der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen hart getroffen. Während die einen sich hoch 
verschulden mussten, haben es andere nicht durch die Krise geschafft und mussten ihr 
Geschäft aufgeben. Besonders hart hat es Restaurants, Hotels, die Tourismus- und 
Veranstaltungsbranche, die Kulturwirtschaft, aber auch viele Einzelhändler*innen getroffen. 
Ein Neustart nach der Corona-Krise muss daher gezielt den besonders betroffenen Branchen 
helfen. Damit sichern wir Existenzen, erhalten Arbeitsplätze und setzen zielgenaue 
konjunkturelle Impulse. Hierfür dehnen wir den steuerlichen Verlustrücktrag aus, führen 
attraktive und zeitlich begrenzte Abschreibungsbedingungen ein und helfen kleinen und 
mittleren Unternehmen, sich mit vereinfachten Restrukturierungsverfahren leichter neu 
aufzustellen, ohne Insolvenz anmelden zu müssen. Falls Corona-Soforthilfen zurückgezahlt 
werden müssen, benötigen die Unternehmen großzügige Stundungen. Für Selbständige braucht es 
vor allem sichere Aufträge durch handlungsfähige Kommunen, die wir unter anderem durch eine 
abgestimmte Kulturförderpolitik stärken wollen.
Klimaschutztechnologien made in Germany
Der globale Wettbewerb um die Technologien von morgen ist in vollem Gange. Made in Germany 
soll zukünftig nicht nur für Qualität, sondern noch stärker für nachhaltige und innovative 
Produkte und Prozesse stehen. Digitalisierung und Klimaneutralität müssen Staat und 
Unternehmen gemeinsam in Angriff nehmen. Während der Staat mehr öffentliche Investitionen 
realisiert, wollen wir zugleich Anreize für mehr Investitionen durch Unternehmen setzen. 
Dafür erweitern wir zielgerichtet die Spielräume für die Unternehmen: Investitionen sollen 
zeitlich befristet degressiv mit mindestens 25 Prozent abgeschrieben werden können. Die 
steuerliche Förderung von Forschung für KMU erhöhen wir. Öffentliche Investitionszuschüsse 
sollen gerade bei neuen Technologien eine Starthilfe geben; Klimaverträge helfen, dauerhafte 
Planungssicherheit für langfristige Klimaschutzinvestitionen zu geben.
Ein Gründungskapital einführen
Um den Wohlstand von morgen zu sichern, brauchen wir eine neue Gründer*innenwelle. Mit einem 
unbürokratischen Gründungskapital, das Gründer*innen einen Einmalbetrag bis maximal 25.000 
Euro sicherstellt, wollen wir dafür sorgen, dass keine gute Idee an zu wenig Eigenkapital 
scheitert. Gründer*innen sollen es leicht haben: Statt sich durch ein Verwaltungsdickicht zu 
quälen, sollen sie Information, Beratung und Anmeldung in einer zentralen Anlaufstelle 
erledigen können – überall in Deutschland. In den ersten zwei Jahren sollen sie weitgehend 
von Melde- und Berichtspflichten befreit werden. Frauen sind bei Gründungen noch 
unterrepräsentiert, sie wollen wir gezielt fördern mit einem staatlichen Wagniskapitalfonds 
nur für Frauen. Hürden sollten auch für Menschen mit Migrationsgeschichte abgebaut werden, 
hier lässt unser Land ein riesiges Potenzial brachliegen. Bei der öffentlichen Vergabe 
beziehen wir Start-ups besser ein und vereinfachen dafür Vergabeverfahren und Regeln zur 
Eignungsprüfung. Gerade bei ausbleibender Finanzierung wollen wir die gemeinwohlorientierte 
Entwicklung von digitalen Lösungen fördern.
Fairer Wettbewerb um klimaneutrale Industrietechnologien
Die energieintensiven Industrien – Stahl, Zement, Chemie – stehen für 15 Prozent des 
deutschen CO2-Ausstoßes. Zugleich bieten sie hunderttausende gute Arbeitsplätze und sind 
ebenso Eckpfeiler unseres Wohlstandes. Wir wollen diese Industrien zum Technologievorreiter 
bei der Entwicklung klimaneutraler Prozesse machen. Der Maschinenbau kann beim weltweiten 
Einsatz grüner Technologien „made in Germany“ eine Schlüsselrolle einnehmen. So bekämpfen 
wir die Klimakrise und tragen zur Sicherung des deutschen Industriestandorts bei. Mit 
Investitionszuschüssen und einer degressiven Abschreibung fördern wir direkt die 
Transformation. Mit dem Abbau von Hürden bei der grünen Eigenstromversorgung treiben wir die 
Dekarbonisierung der Prozesse voran. Klimaverträge (Carbon Contract for Difference), die die 
Differenz zwischen dem aktuellen CO2-Preis und den tatsächlichen CO2-Vermeidungskosten 
erstatten, sorgen für Investitionssicherheit. Und mit Quoten für den Anteil CO2-neutraler 
Grundstoffe schaffen wir Leitmärkte für CO2-freie Produkte. In der Chemieindustrie wollen 
wir die Transformation weg von Öl und Plastik hin zu nachwachsenden Rohstoffen voranbringen.
Automobilindustrie im Aufbruch
Die Automobilindustrie steht vor gewaltigen Umbrüchen. Weltweit läuft der Wettbewerb um das 
emissionsfreie und digitale Auto der Zukunft. Nach Jahren des Stillstands hat sich auch die 
Branche in Deutschland endlich auf den Weg gemacht. Jetzt braucht es Entschlossenheit und 
Zusammenarbeit, damit unsere Autobauer in Zukunft wieder die Nase vorn haben. Klar ist: Der 
fossile Verbrennungsmotor hat keine Zukunft. Wir wollen ab 2030 nur noch emissionsfreie 
Autos neu zulassen. Wir unterstützen bei Forschung und Innovation und sichern einen 
schnellen Aufbau der Ladesäuleninfrastruktur und eine weitere Förderung des Markthochlaufs 
von emissionsfreien Fahrzeugen zu. Aktuell haben Deutschland und Europa den Anschluss bei 
der Batteriezellenproduktion und damit viel Wertschöpfung verloren. Das darf sich bei den 
Batterien der nächsten Generation, die günstiger und ressourcensparender sind, nicht 
wiederholen. Wir wollen Europa zum Weltmarktführer einer ökologischen 
Batteriezellenproduktion machen, zu der ein wirksames Recyclingsystem gehört sowie die 
Forschung und Entwicklung der nächsten Batteriegeneration. Dazu setzen wir auf klare 
Vorgaben bei den Ökostandards und ein umfassendes Forschungs- und Förderprogramm. Wir wollen 
zudem die besonders betroffenen Autoregionen mit regionalen Transformationsdialogen und -
fonds unterstützen.
Europäische Halbleiterindustrie stärken
Eine erfolgreiche und weitsichtige Industriepolitik wird nur dann funktionieren, wenn auch 
gesamteuropäisch gedacht wird. Gerade mit Blick auf eine nötige sektorale Strukturförderung, 
wie den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur, der Batteriezellfertigung oder Förderung der 
Halbleiterindustrie, ist eine europäische Ausrichtung entscheidend. Um kritische 
Abhängigkeiten zu verringern, soll die EU-Kapazität im Bereich der Halbleitertechnologie wie 
von der EU-Kommission vorgeschlagen auf 20 Prozent der weltweiten Produktion ausgebaut 
werden. Das gilt vor allem für die Bereiche, in denen wir bei der Halbleitertechnologie für 
industrielle Anwendungen bereits eine starke europäische Stellung haben oder in denen eine 
besonders dynamische zukünftige Entwicklung zu erwarten ist. Hierzu müssen Investitionen 
entlang der Halbleiter-Wertschöpfungskette erhöht werden.
Kreislaufwirtschaft mit einer Reparatur- und Recyclingindustrie
Müll ist ein Designfehler und eine Verschwendung wichtiger Ressourcen und Rohstoffe – die 
endlich sind und uns abhängig machen. Ob Verpackung, Auto oder Laptop – wir schaffen die 
gesetzlichen Grundlagen dafür, um alle Produkte lange zu verwenden, reparieren und recyceln 
zu können. Im Ergebnis heißt das bis 2050: kein Müll mehr, dafür mehr grüne Jobs vor Ort in 
einer neuen europäischen Reparatur- und Recyclingindustrie, die die Abhängigkeit von 
Ressourcen und Rohstoffimporten verringert. Den Weg dorthin weisen wir mit stärkeren 
Herstellerverpflichtungen, ambitionierten Recyclingquoten und gezielten Förderprogrammen. 
Bis 2030 werden wir alle Güter und Materialien, die auf den Markt kommen, mit einem 
digitalen Produktpass ausstatten, der alle wichtigen Informationen über Design, 
Reparierbarkeit und Materialien enthält, die wir für die Kreislaufwirtschaft brauchen.
Forschungsergebnisse in die Praxis bringen, Gründungskultur beleben
An unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird nach höchsten Standards geforscht. 
Vielversprechende Forschungsergebnisse – gerade auch aus der Grundlagenforschung – müssen 
aber noch öfter in die Praxis gelangen. Die Impfstofferfolge machen dabei Mut: Aus einer 
Zufallsentdeckung wurde eine völlig neue Technologie, die in Rekordzeit die Entwicklung und 
Produktion gleich mehrerer Corona-Impfstoffe ermöglicht hat. Vielfach mangelt es in der 
deutschen Wissenschaft an einer lebendigen Gründungskultur, strukturelle Hemmnisse 
verhindern Ausgründungen. Die bestehenden Förderprogramme reichen nicht aus. Wir wollen den 
Ausbau von Förderprogrammen für Hightech-Start-ups, Gründungszentren und Entrepreneurship-
Ausbildungen vorantreiben. Statt unattraktiver Lizenzregelungen wollen wir die stille 
Beteiligung der öffentlichen Institutionen zum neuen Ausgründungsstandard machen.
Frauen an die Spitze
Deutschland ist vielfältig, seine Führungsetagen sind es (noch) nicht. Dabei führen diverse 
Teams Unternehmen erfolgreicher. Die Vielfalt der deutschen Gesellschaft muss sich deshalb 
auch dringend in den Führungs- und Entscheidungsgremien und der Wirtschaft abbilden. Obwohl 
Frauen mindestens gleich gut qualifiziert sind wie Männer, fehlen sie dort. Freiwillige 
Regelungen haben nichts gebracht. Deshalb soll zukünftig mindestens ein Drittel der 
Vorstandssitze größerer und börsennotierter Unternehmen bei einer Neubesetzung an eine Frau 
gehen. Um das zu erleichtern, wollen wir auch Hindernisse wie fehlende Elternzeitregelungen 
im Aktienrecht beseitigen. Die Aufsichtsräte dieser Unternehmen sollen bei Neubesetzungen 
einen Frauenanteil von 40 Prozent anstreben. Unternehmen, die in der Hand des Bundes sind 
oder an denen der Bund beteiligt ist, sollen mit klaren Plänen für paritätische 
Betriebsstrukturen als gutes Beispiel vorangehen.Die Wirtschaftsförderung wollen wir 
geschlechtergerechter ausgestalten und Frauen dort, wo sie unterrepräsentiert sind, mit 
gezielten Maßnahmen fördern, zum Beispiel durch einen staatlichen Wagniskapitalfonds nur für 
Gründerinnen.
Fachkräftemangel bekämpfen
Durch den demografischen Wandel wird in den kommenden 15 Jahren die Zahl der Menschen im 
erwerbsfähigen Alter um 6 Millionen schrumpfen. Gleichzeitig erfordern die Berufe der 
Zukunft ganz neue Fähigkeiten. Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird sich verstärken. Dem 
wollen wir entgegenwirken. Dafür investieren wir mehr in berufliche und berufsbegleitende 
Bildung. Der Meisterbrief soll wie ein Studium kostenfrei werden. Wir lassen keine 
Potenziale mehr ungenutzt: Hürden, die Frauen, Älteren, Menschen mit Behinderungen, 
Jugendlichen aus einkommensarmen Elternhäusern oder Menschen mit Migrationsgeschichte oft 
noch im Weg stehen, bauen wir ab. Einwanderung in unser Land erleichtern wir mit der 
Einführung einer Talentkarte und einer schnelleren Anerkennung ausländischer Bildungs- und 
Berufsabschlüsse, auch wechselseitig in der EU. Geflüchtete sollen die Möglichkeit zum 
Spurwechsel bekommen, der ihnen während Ausbildung, Studium und Arbeit mehr Rechtssicherheit 
und damit eine berufliche Perspektive in Deutschland ermöglicht. Wir unterstützen Betriebe, 
die Geflüchteten und Einwander*innen eine Chance auf Ausbildung und Beschäftigung geben, bei 
Bedarf durch Qualifizierung, Beratung und Begleitung.
Mittelstandspolitik ist Innovationspolitik
Der deutsche Mittelstand ist vielfältig, innovativ und international wettbewerbsfähig. Hier 
entstehen die Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft, er sichert Wertschöpfung in 
den Regionen und für sie. Unsere Mittelstandspolitik setzt auf den Dreiklang aus 
Verringerung bürokratischer Lasten, einer innovationsfreundlichen Steuerpolitik sowie einer 
breitenwirksamen Forschungslandschaft. Mit schnelleren Planungen und Genehmigungen und einer 
effizienten, digitalen Verwaltung unterstützen wir den Mittelstand bei Innovation und 
Transformation. Berichtspflichten sollen vereinfacht werden. Dafür sollten Vorhaben 
ausgetestet und mit Anwender*innen aus Verwaltung und Unternehmen aller Größen gemeinsam 
verbessert werden. Dafür ist die konsequente Anwendung und Verbesserung sogenannter KMU-
Tests auf nationaler und europäischer Ebene erforderlich. Förderprogramme und 
Investitionszuschüsse wollen wir so ausgestalten, dass sie vor allem KMU zugutekommen. Dafür 
sollen sie deutlich einfacher zu beantragen und zu dokumentieren sein. Außerdem sollen 
passgenaue Beratungen für Digitalisierung und Klimaschutz gefördert werden, auch über 
längere Zeiträume.
Zukunftsfähigkeit eines starken Handwerks sichern
Das Handwerk ist in unserem Alltag überall präsent und unverzichtbar. Es zeichnet sich durch 
eine große Heterogenität aus: vom Heizungsinstallateurbetrieb bis zur Bäckerei, vom 
mittelständischen Unternehmen mit hunderten Beschäftigten bis zum Kleinstbetrieb. Das 
Handwerk ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Deutschland. Es bietet gerade im 
ländlichen Raum jungen Menschen eine Perspektive. Gerade für sie liegen in der ökologischen 
Transformation riesige Chancen – von der Gebäudesanierung bis zum Heizungstausch. Durch die 
Senkung der EEG-Umlage sorgen wir für bezahlbare Strompreise. Durch Bürokratieabbau, die 
Unterstützung bei Nachfolgen und die gezielte Förderung der Ausbildung im Handwerk wollen 
wir die Rahmenbedingungen verbessern. Oberstes Ziel ist der Erhalt und die Zukunftsfähigkeit 
der Betriebe. Damit Handwerksberufe noch attraktiver werden, setzen wir auf eine stärkere 
Tarifbindung, branchenspezifische Mindestvergütungen und mehr Gleichwertigkeit von 
beruflicher und akademischer Ausbildung. Die Durchlässigkeit vom Studium zum Handwerk und 
zurück sollte selbstverständlich werden, genauso wie internationaler Austausch und Zugang zu 
Stipendien.
Kultur schafft Wohlstand
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine der am meisten unterschätzten Branchen in 
Deutschland. Vor Corona erzielten die über 1,2 Millionen Kreativen und Kulturschaffenden 
allein im Jahr 2019 einen Umsatz von knapp 180 Milliarden Euro – mehr als beispielsweise die 
chemische Industrie oder Finanzdienstleister. Doch die Kultur- und Kreativwirtschaft ist 
durch die Corona-Krise existenziell bedroht. Nur mit gezieltem Schutz und verbesserter 
Förderung werden wir große Teile unseres kulturellen Lebens vor dem Wegbrechen retten 
können. Wir erweitern den Innovationsbegriff in den Programmen zur 
Existenzgründungsförderung, sodass davon auch die Kultur- und Kreativwirtschaft profitiert. 
Förderprogramme schneiden wir spezifisch auf die Bedürfnisse der Kultur- und 
Kreativwirtschaft zu und wir bauen die Gründungsförderung aus der Arbeitslosigkeit 
bedarfsgerecht aus.
Der Tourismuswirtschaft nachhaltig auf die Beine helfen
Die Reise- und Tourismuswirtschaft – ein zentraler Wirtschaftsfaktor und millionenfacher 
Arbeitgeber – ist durch die Corona-Krise schwer getroffen. Wir wollen ihr wieder auf die 
Beine helfen und zugleich den Nach-Corona-Tourismus klimaschonender, ökologischer und sozial 
nachhaltiger gestalten. Ein ökologischer und sozial blinder Massentourismus mit 
klimaschädlichen Kreuzfahrtschiffen, endloser Müllproduktion und riesigem 
Ressourcenverbrauch hat keine Zukunft. In einem nachhaltigen Tourismus liegen hingegen 
riesige Chancen. Nachhaltigen oder sanften Tourismus wollen wir gerade in ländlichen 
Regionen gezielt entwickeln, zum Beispiel durch den Ausbau touristischer Rad- und 
Wasserwege. Mit einem Jedermannsrecht in öffentlichen Gebieten, wie in Skandinavien üblich, 
wollen wir Natur für alle erlebbar machen. Die Bahn soll zum Tourismus-Reisemittel Nr. 1 
werden – durch ein europäisches Nachtzugnetz und die gezielte Anbindung touristischer 
Regionen an das Bahnnetz. So kann der Tourismus dabei mithelfen, eine Welt zu erhalten, die 
es sich auch in Zukunft noch zu bereisen lohnt.
Wir geben dem Markt einen sozial-ökologischen Rahmen
Wohlstand neu bemessen
Wohlstand definiert sich nicht allein durch Wachstum des BIP, sondern lässt sich viel 
breiter als Lebensqualität verstehen. Wir wollen den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands 
und der Unternehmen nicht nur an Wachstum und Rendite, sondern auch anhand sozialer, 
ökologischer und gesellschaftlicher Kriterien messen und die Wirtschaftsförderung 
entsprechend ausrichten. Dafür soll in Zukunft neben dem Jahreswirtschaftsbericht ein 
Jahreswohlstandsbericht veröffentlicht werden. Dieser berücksichtigt dann zum Beispiel auch 
den Beitrag des Naturschutzes, einer gerechten Einkommensverteilung oder auch guter Bildung 
zum Wohlstand unserer Gesellschaft.
Den europäischen Green Deal ambitioniert gestalten
Mit dem Europäischen Green Deal hat die EU-Kommission ein Programm vorgelegt, um die 
Europäische Union zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Es umfasst 
Gesetzesvorschläge in den Bereichen Klima- und Umweltschutz sowie für eine gestärkte 
Wettbewerbsfähigkeit, Energiesicherheit und Innovationsdynamik einer dekarbonisierten 
europäischen Wirtschaft. Wir setzen uns für eine ambitionierte Ausgestaltung und eine 
ehrgeizige Umsetzung auf allen Ebenen ein. Wir machen weiter Druck, damit die ökologische 
Wende dazu beiträgt, Ungleichheit zu verringern. In der Landwirtschaftspolitik kämpfen wir 
dafür, dass die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und ihre Umsetzung unter die Ziele des 
Green Deal gestellt werden, da sie immense Auswirkungen auf Umwelt- und Artenschutz 
entfalten. In der Handelspolitik wollen wir Umwelt- und Sozialkapitel von zukünftigen 
Handelsverträgen rechtsverbindlich und sanktionierbar machen.
Die Macht des europäischen Binnenmarkts für die Transformation nutzen
Der europäische Binnenmarkt ist eine Erfolgsgeschichte, die gerade im globalen Wettbewerb 
auf seinen hohen Standards beruht: im Verbraucher- und Datenschutz, im Umwelt- und 
Gesundheitsschutz sowie für die soziale und Produktsicherheit. Diese hohen Standards wollen 
wir im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation des Binnenmarkts erhalten und 
ausbauen, denn sie stärken die Innovationskraft der Unternehmen, ermöglichen die Ausnutzung 
von Skaleneffekten und begünstigen den internationalen Handel. Um die Digitalisierung zu 
gestalten, müssen wir Dienstleistungen von Plattformen und ihre Marktmacht regulieren. Die 
globale Lenkungswirkung des Binnenmarkts wollen wir steigern, indem wir sicherstellen, dass 
Unternehmen auf dem europäischen Markt auch international Verantwortung für ihre 
Produktions- und Vertriebsweise entlang der gesamten Wertschöpfungskette übernehmen. Die 
Handlungsspielräume von Kommunen in Europa wollen wir erhalten und die Daseinsvorsorge vor 
Liberalisierungsdruck schützen.
Sozialunternehmen und Genossenschaften stärken
Wir wollen die Bereiche der Wirtschaft stärken, in denen langfristige Nachhaltigkeit mehr 
zählt als kurzfristige Rendite. Wir unterstützen insbesondere Genossenschaften und 
Sozialunternehmen, weil sie gesellschaftliche Anliegen mit unternehmerischem Handeln 
verbinden. Dafür schaffen wir zielgruppenspezifische Finanzierungsinstrumente und wollen die 
Programme der klassischen Gründungs- und Innovationsfinanzierung ausweiten. Unser Ziel ist 
eine Gründungswelle neuer Genossenschaften und von sozial-ökologisch inspirierten 
Unternehmen. Dazu werden wir die Rahmenbedingungen für ihr Wirtschaften systematisch 
verbessern und bestehende Benachteiligungen beseitigen. Den Gründungszuschuss der 
Arbeitsagenturen wollen wir nicht allein vom wirtschaftlichen Gewinn, sondern auch von 
Erfolgskriterien von Social Start-ups abhängig machen. Nicht genutzte Guthaben auf 
verwaisten Konten wollen wir – sofern keine Erbansprüche vorhanden sind – für einen Fonds 
nutzen, der zielgerichtet in nachhaltige und soziale Innovationen investiert.
Verantwortungseigentum stärken
Wir setzen uns für die Einführung einer Unternehmensform für Verantwortungseigentum ein. 
Immer mehr Unternehmer*innen verstehen ihr Unternehmen nicht als individuell konsumierbares 
Vermögen. Sie wollen, dass der Zweck ihres Unternehmens nicht dem kurzfristigen Shareholder-
Value dient, sondern langfristig dem Sinn und Zweck des Unternehmens. Dafür brauchen sie 
eine Rechtsform, die eine hundertprozentige Vermögensbindung an das Unternehmen ermöglicht 
und ansonsten die Flexibilität der GmbH beibehält. Gewinne werden reinvestiert oder 
gespendet. Die Stimmrechte so einer „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“ können von den 
Beschäftigten im Kollektiv oder von Einzelnen treuhänderisch gehalten werden – sie werden 
nicht meistbietend verkauft, sondern, ähnlich wie in anwaltlichen Partnerschaften, immer an 
aktiv mit dem Unternehmen verbundene Personen weitergegeben.
Wir bringen die Digitalisierung voran
Eine europäische Cloud-Infrastruktur
Daten sind die Schlüsselressource der digitalen Welt, insbesondere für Technologien wie die 
Künstliche Intelligenz. Gerade im industriellen Bereich wollen wir neue Ansätze schaffen, um 
eine gemeinsame, freiwillige Nutzung nicht personenbezogener Daten zum Beispiel aus 
Entwicklungs- und Fertigungsprozessen zu verbessern und rechtssicher zu gestalten. Davon 
profitiert vor allem der Mittelstand. Hierfür braucht es klare gesetzliche Spielregeln für 
kooperative und dezentrale Datenpools und Datentreuhandmodelle, die eine gemeinsame und 
durch Kartellbehörden überprüfbare Nutzung dieser Daten ermöglichen. Wir wollen eigene 
europäische Standards und Regeln setzen. Die eigene kritische Infrastruktur wollen wir 
schützen und eine gemeinsame europäische Cloud-Infrastruktur verwirklichen.
Hightech-Standort ausbauen
Die rasante Entwicklung des Corona-Impfstoffs von Wissenschaftler*innen und 
Unternehmer*innen aus Mainz hat gezeigt, welche Innovationskraft in unserer Forschungs- und 
Unternehmenslandschaft steckt. Eine Innovationskraft, die der Staat mit Tempo und 
entschlossenen Investitionen unterstützen muss. Vor allem die Bereiche Künstliche 
Intelligenz (KI), Quantencomputing-, IT-Sicherheits-, Kommunikations- und Biotechnologie 
oder auch die weitere Entwicklung von ökologischen Batteriezellen wollen wir besonders 
fördern, damit wir unsere technologische Souveränität sichern können und in der weltweiten 
Konkurrenz vorne mitspielen. Dabei legen wir einen besonderen Fokus darauf, die ökologischen 
und sozialen Potenziale der Technologien zu heben. So verbessern Innovationen die 
Lebensbedingungen der Menschheit und sichern den Wohlstand von morgen. Um im internationalen 
Standort-Wettbewerb mithalten zu können, bedarf es einer starken europäischen Vernetzung von 
Spitzenforschung. Wir investieren in Spitzenforschung und die Bildung von Clustern in diesen 
Bereichen. Den Hightech-Standort auszubauen, heißt aber auch, die dringend benötigten 
Talente anzuziehen. In der Forschung bedeutet das, für Spitzenwissenschaftler*innen auch 
Spitzengehälter zu zahlen.
Start-up-Wagniskapital eine Richtung geben
Wir müssen nicht nur technologisch exzellent sein, sondern bahnbrechende Technologien auch 
in neue Geschäftsmodelle, Märkte, Dienstleistungen und Produkte umwandeln können. 
Fördermöglichkeiten und Netzwerke für Start-ups und junge Unternehmen auf nationaler und 
europäischer Ebene können den Unterschied zwischen einer guten Idee auf dem Flipchart und 
einem weltweit erfolgreichen Unternehmen ausmachen. Ein staatlicher Wagniskapitalfonds kann 
helfen, unseren Gründer*innen dauerhaft eine Heimat zu geben. Wir fordern, noch mehr und 
noch schneller zu investieren. Es geht aber auch darum, Kapital eine Richtung zu geben. Der 
Zukunftsfonds muss mehr nachhaltige Leuchtturm-Projekte finanzieren, dabei insbesondere in 
Bereiche wie Greentech, Künstliche Intelligenz, nachhaltige Mobilität oder Life-Sciences, 
deren hochkomplexe Geschäftsmodelle keine einfache Finanzierung am Markt bekommen.
Internetgiganten regulieren
Wir setzen uns für einen funktionierenden und fairen Wettbewerb auf digitalen Märkten ein. 
Durch übermäßige Marktmacht einzelner Internetgiganten wird dieser eingeschränkt oder gar 
aufgehoben. Relevante Erwerbsvorgänge von Tech-Konzernen sollten durch das Bundeskartellamt 
geprüft werden, um den strategischen Aufkauf von aufkeimender Konkurrenz („Killer 
Acquisitions“) zu verhindern. Dabei sollten Datenschutzbehörden eine Gelegenheit zur 
Stellungnahme erhalten. Die Interoperabilität ihrer digitalen Dienste sowie 
Datenportabilität sind wo immer möglich von bereits marktbeherrschenden Unternehmen 
verpflichtend zu gewährleisten. Unter dem Dach eines eigenständigen europäischen Kartellamts 
wollen wir deshalb eine europäische Digitalaufsicht etablieren, die als Frühwarnsystem 
fungiert und sanktionsbewährte Kooperations- sowie Transparenzpflichten aussprechen kann. 
Unternehmen sollen auch unabhängig von einem Missbrauch aufgespalten werden können, wenn 
ihre Marktmacht zu groß wird.
Mehr Frauen in der Digitalwirtschaft
Alle sollen an der Gestaltung der digitalen Transformation beteiligt sein und ihre 
Potenziale einbringen können. Deshalb werden wir eine Strategie „Frauen in der 
Digitalisierung“ vorlegen und umsetzen. Mädchen sollen schon in der Grundschule für 
Digitalthemen begeistert werden und ohne Technikgenderstereotype aufwachsen. Wir brauchen an 
den Hochschulen eine geschlechtersensible Lehre, die gezielte Ansprache von Frauen für 
Informatikstudiengänge sowie mehr Frauen in den Hochschulgremien, wo diese 
Richtungsentscheidungen getroffen werden. In der Digitalbranche ist ein Kulturwandel 
erforderlich, auch um unser volles Innovationspotenzial auszuschöpfen. Freiwillige und 
verpflichtende Maßnahmen für die Unternehmen sind notwendig, um diskriminierungsfreie 
Arbeitsplätze und einen gleichberechtigten Zugang zu Gestaltungspositionen in der digitalen 
Transformation zu ermöglichen. Für staatliche Institutionen soll Diversität ein Leitprinzip 
für alle Digitalstrategien sein.
Transparente Algorithmen
Datenverarbeitende und selbstlernende Systeme haben das Potenzial, neues Wissen zu 
generieren und so nachhaltigeres Handeln zu ermöglichen. Autonom entscheidende Systeme sind 
nicht neutral. Sie beruhen auf Daten und damit auch auf Werten und Vorurteilen aus der 
analogen Welt. Wir wollen daher Transparenz, Überprüfbarkeit und Grenzen, damit 
algorithmische Entscheidungssysteme nicht diskriminierend wirken. Wir schaffen einen nach 
Risiken abgestuften Ordnungsrahmen für den Einsatz automatischer Systeme, klare Regeln zur 
Nachvollziehbarkeit, zum Datenschutz und zur Datenqualität, um Kontrolle und Haftung zu 
ermöglichen. Das bedeutet auch eine Modernisierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes 
sowie strenge Kriterien für den Einsatz von algorithmischen und automatischen 
Entscheidungen, insbesondere in der öffentlichen Verwaltung. Auch Plattformanbieter müssen 
ihre automatisierten Entscheidungen, Vergleiche oder Preise transparent machen und erklären 
können.
IT-Sicherheit als Standortfaktor
Gute IT-Sicherheit und klare rechtsstaatliche Standards sichern Grundrechte und sind die 
Voraussetzung, damit der digitale Wandel gelingt. Der Staat bleibt in der Pflicht, diese zu 
gewähren. Gute IT-Sicherheit ist längst auch ein wichtiger Standortfaktor. Wer digital 
souverän sein will, muss entsprechend handeln und darf die Sicherheit aller nicht 
unterlaufen. Wir setzen Anreize für beste IT-Sicherheit durch unabhängige Auditierungen und 
Zertifizierungen und wollen vor allem die KMUs sehr viel stärker durch ein dezentrales und 
unabhängiges IT-Beratungsnetzwerk unterstützen. Wir stärken unabhängige Aufsichtsstrukturen 
und schaffen neue Sanktionsmechanismen. Die IT-Sicherheit gefährdende Maßnahmen, wie den 
Handel und das staatliche Offenhalten von Sicherheitslücken, wollen wir beenden und eine 
Meldepflicht schaffen.
Wir kämpfen für einen fairen und nachhaltigen Handel
Neustart für gute Handelsverträge
Handel ist eine wichtige Grundlage unseres Wohlstandes: Fairer Handel trägt zur Vertiefung 
internationaler Partnerschaften und damit auch zu einer sicheren Welt bei. Gerade in Zeiten, 
die zunehmend unter den Vorzeichen eines Systemwettbewerbs zwischen demokratischen Staaten 
und China stehen, setzten wir auf eine proaktive Handelspolitik. Wir wollen einen 
multilateralen Welthandel und Handelsabkommen, die dem Wohlstand aller Menschen dienen, die 
Umwelt- und Klimaschutz einfordern und die Beziehungen mit unseren Partnern im Einsatz für 
Demokratie und Freiheit stärken. Eine Zersplitterung von Handelsbeziehungen erschwert ein 
internationales Miteinander. Die Chance, mit der neuen US-Administration die 
Handelskonflikte beizulegen und einen transatlantischen Markt für klimaneutrale Produkte zu 
schaffen, wollen wir ergreifen. Umweltschädliche Abkommen wie das EU-Mercosur-Abkommen mit 
lateinamerikanischen Staaten lehnen wir ab. Europa kann aufgrund des großen gemeinsamen 
Binnenmarktes selbstbewusst in Handelsverhandlungen gehen. Europäische Handelsverträge 
müssen verbindliche und durchsetzbare Umwelt- und Sozialstandards enthalten. Dazu zählt, das 
Pariser Klimaschutzabkommen sowie ILO-Kernarbeitsnormen zur Bedingung und einklagbar zu 
machen. Handelsabkommen sollten nicht nur Rechte für Unternehmen, sondern auch ihre 
Pflichten regeln. Deshalb setzen wir uns für einen multilateralen Handelsgerichtshof bei den 
Vereinten Nationen ein, der beides abdeckt. Internationale Konzerne dürfen durch Handels- 
und Investitionsklagen nicht noch mächtiger werden, daher lehnen wir Klageprivilegien für 
ausländische Investoren ab. Die EU sollte aus dem vollkommen aus der Zeit gefallenen 
Energiecharta-Vertrag aussteigen. Am CETA-Abkommen haben wir erhebliche Kritik. Wir wollen 
daher das CETA-Abkommen in seiner derzeitigen Fassung nicht ratifizieren, sondern es bei der 
Anwendung der derzeit geltenden Teile belassen.
Aktive Außenwirtschaftspolitik und fairer Wettbewerb
Damit gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer*innen gelten, muss Europa 
reagieren können, wenn aus Drittländern mit unfairen Mitteln auf dem europäischen 
Binnenmarkt agiert wird, sowie eine aktive Außenwirtschaftspolitik betreiben. Dafür müssen 
Anti-Dumping- und Anti-Subventionsinstrumente weiterentwickelt werden, um ein Level Playing 
Field auf globalen Märkten zu erreichen. Die Anti-Dumping-Regeln müssen noch stärker als 
bisher auch bei Dumping durch niedrige ökologische und soziale Standards anwendbar sein. 
Durch eine Reform des EU-Beihilferechts können Wettbewerbsverzerrungen durch staatlich 
geförderte Konzerne aus anderen Weltregionen verhindert werden. Die deutsche Exportförderung 
muss in Zukunft – anstelle von fossilen Anlagen und Kraftwerken – Hidden Champions 
unterstützen, die Hightech für bessere Umwelt- und Lebensbedingungen herstellen. Mit der EU-
Kommission setzen wir uns für einen Grenzausgleich von CO2-Kosten ein, damit ambitionierter 
Klimaschutz nicht zum Wettbewerbsnachteil wird. Fairer Wettbewerb braucht auch neue 
rechtliche Instrumente gegen den wettbewerbsverzerrenden Charakter von Subventionen 
ausländischer Regierungen für aufgekaufte europäische Unternehmen und deren Produktionen in 
Europa.
Fairer Handel für eine nachhaltige Entwicklung im globalen Süden
Die Entwicklungschancen der Länder des globalen Südens sind stark davon abhängig, wie fair 
die Handelspolitik gestaltet wird. Fairer Handel muss zum Standard werden. Dieser muss sich 
am Pariser Klimaabkommen sowie an der Agenda für nachhaltige Entwicklung orientieren. Es 
braucht im Sinne einer nachhaltigen globalen Strukturpolitik dringend eine gerechte 
Handelspolitik mit den Ländern des globalen Südens, die regionale Wertschöpfung, regionalen 
Handel und Integration fördert und ihnen genügend Raum lässt, durch Zölle und Quoten ihre 
Märkte zu schützen sowie durch Exportsteuern die Ausfuhr heimischer Rohstoffe zu 
beschränken. So wird der Aufbau heimischer Industrien gefördert. Zölle für 
Entwicklungsländer auf verarbeitete Produkte sollen gesenkt bzw. abgeschafft werden.
Lieferkettengesetz europäisch umsetzen
Viel zu oft kaufen wir Dinge, deren Herstellung auf dem Raubbau an Mensch und Natur basiert, 
obwohl wir das gar nicht wollen. Damit Unternehmen künftig Umwelt- und Sozialstandards sowie 
Menschenrechte entlang der gesamten internationalen Produktions- und Lieferkette 
durchsetzen, braucht es ein verbindliches und wirksames Lieferkettengesetz auf nationaler 
wie europäischer Ebene. Kern einer solchen Regelung stellt eine zivilrechtliche Haftung dar, 
auf deren Grundlage Unternehmen im Schadensfall zur Verantwortung gezogen werden können. 
Zugleich ermöglicht ein verbindlicher Rahmen gleiche Wettbewerbsbedingungen am Markt und 
schafft Rechtssicherheit. Auf EU-Ebene werden wir uns zudem für einen Importstopp für 
Agrarprodukte einsetzen, die im Zusammenhang mit illegaler Entwaldung und 
Menschenrechtsverletzungen wie Vertreibung stehen. Weltweit wird Wald, insbesondere so 
wichtiger Tropen-, Ur- und Mangrovenwald, mit fortschreitender Geschwindigkeit abgeholzt und 
abgebrannt – auch für den Anbau von Soja und Palmöl oder zur Produktion von Leder, die in 
die EU importiert werden. Die EU-Holzhandelsverordnung wollen wir stärken und Strategien zur 
Reduktion von Palmöl und Soja in Deutschland voranbringen. Zur Kompensation gerodeter Wälder 
fördern wir hier und weltweit Wiederbewaldung und Renaturierung ohne Monokulturen.
Wir machen die Finanzmärkte stabiler und nachhaltiger
Grüne Finanzmärkte
Noch immer werden Milliarden in fossile Energien – und damit gegen unsere Zukunft – 
investiert. Wir werden durchsetzen, dass sich die öffentliche Hand vollständig aus diesen 
Investitionen zurückzieht. Öffentlich-rechtliche Banken und Pensionsfonds müssen eine 
Vorreiterrolle bei der grünen Finanzwende und dem Divestment einnehmen. Klimarisiken sollen 
offengelegt und bei Banken und Versicherungen mit Eigenkapital unterlegt werden sowie bei 
Ratings berücksichtigt werden. Alle Anlagen, nicht nur grüne, müssen eine 
Nachhaltigkeitsbewertung haben, die für alle Anleger*innen transparent ist. Dabei sind neben 
den Klimazielen auch andere Umweltwirkungen, Menschenrechte, Arbeitsnormen und 
Entwicklungsziele zu berücksichtigen. In der Anlageberatung muss diese Bewertung einfließen. 
Für besonders nachhaltige Finanzprodukte wollen wir ein EU-Label schaffen. So sorgen wir 
dafür, dass Kapital von schmutzigen in grüne und nachhaltige Investitionen umgelenkt wird.
Saubere Bilanzen am deutschen Kapitalmarkt
Beim Bilanzskandal Wirecard sind die zuständigen Wirtschaftsprüfer*innen und die staatliche 
Aufsicht an ihrer Aufgabe gescheitert. Erst nachdem ein neues Unternehmen auf die Bilanzen 
blickte, wurde ordentlich geprüft, während man die Jahre davor immer wieder Bilanzen 
durchwinkte, um die eigenen Versäumnisse der Vorjahre zu vertuschen. Wir wollen, dass 
Unternehmen in der Regel nach sechs Jahren ihre Wirtschaftsprüfer*in wechseln müssen. 
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dürfen nicht gleichzeitig Unternehmen beraten, die sie 
prüfen. Wirtschaftsprüfer*innen sollen nicht vom Unternehmen selbst, sondern von 
Unabhängigen ausgewählt werden. Die Aufdeckung von Bilanzbetrug muss als Ziel gesetzlich 
verankert werden. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften müssen wirksam staatlich beaufsichtigt 
werden. Die persönliche Haftung von Entscheider*innen in Unternehmen muss bei 
Rechtsverstößen tatsächlich wirksam werden. Auch Aufsichtsräte müssen gestärkt und kompetent 
besetzt werden. Die Vergütung von Vorständen muss sich am langfristigen Unternehmenserfolg 
statt am kurzfristigen Börsenkurs orientieren.
Eine Finanzaufsicht mit Zähnen
Wir brauchen eine Finanzaufsicht mit Zähnen, die Missstände aufzeigt, statt sie zu 
ermöglichen. Bei Wirecard hat auch die deutsche Finanzaufsicht (BaFin), wie so häufig zuvor, 
kläglich versagt. Als Aufseher verbot die BaFin Leerverkäufe gegen Wirecard und zeigte 
Journalist*innen an, die Unregelmäßigkeiten aufdeckten. Das kam einem Persilschein für 
Wirecard gleich. Anleger*innen haben im Ergebnis nicht nur ihr Geld, sondern zugleich auch 
das Vertrauen in den Finanzplatz Deutschland und seine Aufsicht verloren. Für ehrliche 
Unternehmen wird die Finanzierung so künftig schwieriger und teurer. Kultur und 
Selbstverständnis der BaFin müssen sich deshalb komplett ändern. Es braucht eine 
Fehlerkultur innerhalb der Aufsicht und eine Kultur der Skepsis und des Hinterfragens. Wir 
wollen eine Finanzpolizei mit umfassenden Prüfungsrechten schaffen, die Informationen mit 
allen zuständigen Behörden im In- und Ausland austauscht.
Das Bankgeschäft muss wieder langweilig werden
Auch über zehn Jahre nach der Finanzkrise geht von Banken noch immer eine Gefahr für die 
Wirtschaft aus. Noch immer ist nicht ausgeschlossen, dass im Falle einer Pleite die 
Steuerzahler*innen haften. Wir wollen deshalb zurück zum „Boring Banking“. Banken sollen 
nicht spekulieren, sondern die Realwirtschaft finanzieren. Statt der immer 
undurchsichtigeren Regulierungsflut wollen wir einfache und harte Regeln. Die 
Regulierungslücken bei Schattenbanken, Zahlungsdienstleistern und Fintechs schließen wir, 
jedes Produkt und jeder Akteur muss reguliert sein. Wir werden die Schuldenbremse (Leverage 
Ratio) für Banken verbindlich machen und schrittweise erhöhen. Das riskante 
Investmentgeschäft muss vom Einlagen- und Kreditgeschäft getrennt werden 
(Trennbankensystem). Es braucht eine starke Fusionskontrolle und zu große Banken sollen 
entflochten werden. Für kleine Banken, von denen kein Risiko für das Finanzsystem ausgeht, 
sollten hingegen einfachere Regeln gelten. Spekulation und Kurzfristorientierung werden wir, 
unter anderem durch eine europäische Finanztransaktionssteuer mit breiter 
Bemessungsgrundlage, unattraktiv machen.
Schmutziges Geld einziehen
Unser Land ist derzeit ein Paradies für Geldwäsche. Wir werden mit einer umfassenden 
Strategie gegen Geldwäsche vorgehen. Bei allen Gesellschaften, Stiftungen und sonstigen 
Konstrukten muss umfassende Transparenz über die wirtschaftlich Berechtigten bestehen. 
Lücken und Umgehungsmöglichkeiten des Transparenzregisters werden geschlossen. Die 
Finanzaufsicht muss in der Geldwäschebekämpfung eine aktive Rolle spielen, statt 
Verdachtsmeldungen nur weiterzureichen. Im Nichtfinanzsektor, gerade bei Immobilien, bleibt 
Geldwäsche besonders oft unentdeckt. Wir werden bundesweite Mindeststandards für Prüfungen, 
Ressourcen und Personal durchsetzen. Die Zuständigkeit für die Bekämpfung der Geldwäsche 
soll vollständig auf den Bund übergehen. Illegale Gelder und Vermögenswerte werden wir 
umfassend abschöpfen. Das Einfrieren von verdächtigen Finanztransaktionen wollen wir 
erleichtern und die Dauer von Transaktionsverboten verlängern, um die Strafverfolgung zu 
sichern.
Digitalen Euro einführen
Digitales Bezahlen gewinnt in unserem Alltag stetig an Bedeutung. Es ist bequem, schnell und 
kontaktlos und soll noch sicherer werden. Wir wollen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) 
einen digitalen Euro schafft. Sie gewährleistet dabei Daten- und Rechtssicherheit für 
Verbraucher*innen und Unternehmen. Sie wirkt ungerechtfertigten Kosten durch Oligopole 
entgegen. Private Firmen können auf dieser Grundlage Produkte und Apps aufbauen. Ein 
digitaler Euro löst klassisches Bargeld nicht ab, sondern ergänzt es. Eine Aushöhlung des 
Geld- und Währungsmonopols durch private Währungen lehnen wir strikt ab. Bei allen digitalen 
Zahlungen und Kryptowährungen müssen die tatsächlichen wirtschaftlich Berechtigten analog zu 
Regelungen beim Bargeld ab einer gewissen Schwelle ermittelt werden. Zur Bekämpfung von 
Verbrechen wie Geldwäsche, Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder, 
Steuerhinterziehung und Terror-Finanzierung braucht es auch für den Bereich des digitalen 
Bezahlens klare Regeln.
Wir vollenden die Europäische Wirtschafts- und 
Währungsunion
In Europas Zukunft investieren
Europas Gesellschaften und Unternehmen leben von einer starken öffentlichen Infrastruktur. 
Daher ist es umso gefährlicher, dass in den letzten Jahren so sehr auf Verschleiß gefahren 
und nicht investiert wurde. In wichtigen Zukunftsfeldern wie der Digitalisierung oder der 
Batterieproduktion droht Europa den Anschluss zu verlieren. Wir werden in der EU konsequent 
in Klimaschutz, Digitalisierung, Forschung und Bildung investieren. Dafür weiten wir den EU-
Haushalt deutlich aus und statten ihn mit eigenen Einnahmen aus. Die EU soll die Einnahmen 
des CO2-Grenzausgleichs erhalten. Auch die Besteuerung von Plastik und Digitalkonzernen und 
möglichst auch der Finanztransaktionen soll den EU-Haushalt stärken. Den neu geschaffenen 
Wiederaufbaufonds verstetigen wir, integrieren ihn fest in den EU-Haushalt, ermöglichen so 
eine demokratische Kontrolle und nutzen ihn auch dauerhaft, um in wichtige Zukunftsbereiche 
zu investieren, etwa gemeinsame europäische Energienetze oder ein Schnellbahnnetz. Wir 
wollen gemeinsam mit unseren europäischen Partnern den Stabilitäts- und Wachstumspakt so 
reformieren, dass ein zu hoher Spardruck verhindert wird und Zukunftsinvestitionen in allen 
Mitgliedsländern weiter erhöht werden können.
Währungsunion vollenden, Europa krisensicher aufstellen
Es war ein Fehler, dass die Konservativen jahrzehntelang eine eigene Fiskalpolitik Europas 
verhindert haben. Wir wollen dafür Sorge tragen, dass die EU ein Instrument für eine 
dauerhafte, eigene Fiskalpolitik erhält, dessen Einsatz im Krisenfall nicht durch einzelne 
Länder blockiert werden kann, sondern das den gemeinsamen europäischen Institutionen 
untersteht. Der Europäische Stabilitätsmechanismus wird zu einem europäischen Währungsfonds 
weiterentwickelt. In ihm erhalten die Länder eine nicht konditionierte kurzfristige 
Kreditlinie. So wird Spekulation gegen einzelne Staaten schon im Vorfeld abgewendet. Die 
Bankenunion wird durch eine gemeinsame Einlagensicherung als Rückversicherung vollendet, 
damit ein Euro überall gleich viel wert ist. Wir stehen zur Unabhängigkeit der Europäischen 
Zentralbank und befürworten ein breiteres Mandat, das ihr erlaubt, gleichberechtigt zur 
Preisstabilität auch Wohlstandsmehrung und hohe Beschäftigung anzustreben. Durch eine 
gemeinsame Fiskalpolitik entlasten wir die Zentralbank und sorgen dafür, dass sie künftige 
Brände nicht wieder alleine löschen muss.
Euro zur Leitwährung machen
Wir wollen, dass sich der Euro zu einer glaubwürdigen, internationalen Leitwährung 
entwickelt, damit Europa seine Souveränität bewahrt und ausbaut. Langfristig soll ein 
starker und stabiler Euro seinen Platz in einem kooperativen globalen Weltwährungssystem 
finden. Der Euro ist ein wesentlicher Baustein einer umfassenden Strategie, die europäische 
Werte auf der globalen Ebene stärkt und durchsetzt. Wir werden sichere europäische 
Vermögenswerte schaffen, in denen die Welt sparen kann. In Zukunftsmärkten wie Investitionen 
in Klimaschutz soll der Euro das internationale Zahlungsmittel werden. Um die internationale 
Rolle des Euro zu stärken, braucht es aber auch inner-europäische Solidarität: Wir wollen 
Ungleichgewichte gemeinsam in Überschuss- und Defizitländern reduzieren sowie wirtschafts- 
und finanzpolitische Entscheidungen als Gemeinschaft treffen.
Wir haushalten solide, weitsichtig und gerecht
Bundeshaushalt wird zukunftstauglich
Wir wollen den Bundeshaushalt nachhaltiger und gerechter machen. Nachhaltiger wird er, wenn 
wir die umweltschädlichen Subventionen endlich beenden. Immer noch subventionieren die 
öffentlichen Haushalte des Landes mit über 50 Milliarden Euro klimaschädliches Verhalten, 
zum Beispiel mit der Subvention für Diesel oder schwere Dienstwagen. Wir werden diese 
Subventionen schrittweise abbauen und den Bundeshaushalt klimagerecht machen. In einem 
ersten Schritt können wir so über 10 Milliarden Euro jährlich einnehmen und sie für die 
Finanzierung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit einsetzen. Für die Ausgaben des 
Bundes streben wir eine Klimaquote an, die schrittweise steigen soll. Zur Finanzierung 
dieser nachhaltigen Ausgaben setzen wir auf grüne Anleihen. Mit Gender-Budgeting erreichen 
wir eine konsequente Berücksichtigung und Einbeziehung von Gleichstellungsaspekten bei 
finanz- und haushaltspolitischen Entscheidungen. Das macht den Haushalt gerechter.
Sorgsamer Umgang mit Steuergeld
In den vergangenen Jahren wurde im großen Umfang Geld im Bundeshaushalt verschwendet. Die 
Pkw-Maut war ein Desaster mit Ansage. Das Verteidigungsministerium hat Millionen in teure 
Beraterverträge versenkt. Schlecht gemachte öffentlich-private Partnerschaften haben sich 
für die privaten Unternehmen als lukrativ und für die Steuerzahler*innen als teuer erwiesen. 
Wir werden sorgsam mit dem Geld der Steuerzahler*innen umgehen. Wir werden künftig 
Transparenz herstellen und ÖPP-Verträge veröffentlichen. Infrastruktur wird die öffentliche 
Hand künftig wieder selbst finanzieren und kann so auf ÖPP-Verträge verzichten. Im 
Straßenbau wollen wir ÖPP-Projekte gesetzlich ausschließen. Die Kontrolle bei Bauvorhaben 
und großen öffentlichen Beschaffungen wird verbessert.
Schuldenbremse reformieren, Investitionsregel einführen
Deutschland verfügt auch nach der Corona-Krise über tragfähige Staatsfinanzen. Die Zinsen 
sind historisch niedrig, das Vertrauen in deutsche Staatsanleihen ist hoch. Wir haben aber 
ein Zukunftsproblem. Die Erde erhitzt sich, die Schulen verfallen und Deutschland gehört 
beim schnellen Internet zu den Schlusslichtern der EU. Wir investieren zu wenig in unser 
Land. Das sind Schulden, die nicht in den Büchern stehen, aber unseren Wohlstand gefährden. 
Wir wollen die Schuldenbremse im Grundgesetz zeitgemäß gestalten – um die so dringenden 
Investitionen zu ermöglichen. Bei konsumtiven Ausgaben bleibt es bei den derzeitigen 
strikten Regelungen; bei Investitionen, die neues öffentliches Vermögen schaffen, erlauben 
wir eine begrenzte Kreditaufnahme. So schaffen wir öffentliches Vermögen, das uns allen 
gehört, denn die Rendite öffentlicher Investitionen ist hoch, während der Bund keine Zinsen 
für seine Kredite bezahlt. Das schafft ein hohes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, das 
sicherstellt, dass unsere Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftskraft weiter abnehmen. Die 
kluge Unternehmerin spart nicht, sie investiert. Der kluge Staat tut es ihr gleich.
Mehr Steuergerechtigkeit schaffen
Steuern sind die Grundlage für die Finanzierung unseres Gemeinwesens. Angesichts der Corona-
Krise wird die öffentliche Haushaltslage in den kommenden Jahren sehr angespannt sein. Daher 
müssen alle Veränderungen im Steuerrecht mindestens aufkommensneutral sein. Ziel ist, dass 
alle einen fairen Beitrag leisten. Heute aber tragen die obersten 10 Prozent der Einkommen 
über Steuern und Abgaben relativ weniger bei als die mittleren Einkommen. Das ändern wir, 
indem wir den Grundfreibetrag der Einkommensteuer erhöhen, um kleine und mittlere Einkommen 
zu entlasten. Im Gegenzug wollen wir den Spitzensteuersatz moderat anheben. Ab einem 
Einkommen von 100.000 Euro für Alleinstehende und 200.000 Euro für Paare wird eine neue 
Stufe mit einem Steuersatz von 45 Prozent eingeführt. Ab einem Einkommen von 250.000 bzw. 
500.000 Euro folgt eine weitere Stufe mit einem Spitzensteuersatz von 48 Prozent. Zusätzlich 
werden hohe Managergehälter oberhalb von 500.000 Euro nicht mehr zum Abzug als 
Betriebsausgaben zugelassen. Die Abgeltungsteuer für Kapitalerträge schaffen wir ab und 
besteuern diese Einkommen wieder progressiv. Damit zahlen diejenigen mit hohen Zinseinkommen 
und Spekulationsgewinnen höhere Steuern, Aktienkleinanleger*innen werden entlastet. Mit der Die Vermögensungleichheit in Deutschland hat stark zugenommen und liegt weit über dem EU-Durchschnitt. Das liegt unter anderem daran, dass es sehr reichen Menschen möglich ist, durch Gestaltungen einer Besteuerung von Vermögen, etwa bei der Erbschaftssteuer, nahezu komplett zu entgehen. Wir wollen solche solche Gestaltungsmöglichkeiten abbauen und große Vermögen wieder stärker besteuern. Dafür gibt es verschiedene Instrumente wie z.B. die Erbschaftsteuer oder die Vermögensteuer. Die 
immer stärker steigenden Ungleichheit finden wir uns nicht ab, sondern wollen große Vermögen 
nach der Corona-Krise wieder besteuern. Dafür gibt es verschiedene Instrumente.
Einführung einer neuen Vermögensteuer für die Länder ist unser bevorzugtes Instrument. Die 
Länder sollten die Einnahmen dieser Steuer für die Finanzierung der wachsenden 
Bildungsaufgaben einsetzen. Die Vermögensteuer sollte für Vermögen oberhalb von 2 Millionen 
Euro pro Person gelten und jährlich 1 Prozent betragen. Begünstigungen für Betriebsvermögen 
werden wir im verfassungsrechtlich erlaubten und wirtschaftlich gebotenen Umfang einführen. 
Dabei streben wir Lösungen an, die zusätzliche Anreize für Investitionen schaffen und die 
besondere Rolle und Verantwortung von mittelständischen und Familienunternehmen 
berücksichtigen.
Konsequent gegen Steuerhinterziehung und -vermeidung vorgehen
Jedes Jahr verlieren die Steuerzahler*innen hohe Milliardenbeträge durch Steuerhinterziehung 
und aggressive Steuervermeidung. Wir wollen mit einer umfassenden Strategie dagegen 
vorgehen. Die europäische Anzeigepflicht für Steuergestaltungen muss um eine Verpflichtung 
für rein nationale Gestaltungen ergänzt werden. Zusätzlich zur bestehenden Steuerpflicht 
nach dem Wohnsitz wird eine Steuerpflicht auch nach der Nationalität eingeführt, um rein 
steuerlich motivierte Wohnsitzwechsel zu verhindern. Wir werden regelmäßig die Steuerlücke 
schätzen lassen. Die Steuerverwaltung muss deutlich gestärkt werden. Um Vollzugsdefizite bei 
der Bekämpfung von Steuervermeidung großer Konzerne und reicher Bürger*innen zu beheben, 
schaffen wir eine Spezialeinheit auf Bundesebene. Steuerhinterziehung ahnden wir härter, die 
Umgehung der Grunderwerbsteuer mit Share-Deals muss endlich unterbunden werden. Cum-ex- und 
Cum-cum-Geschäfte beenden wir, wo sie immer noch möglich sind.
Konzerne angemessen besteuern
Durch Buchungstricks verschieben große Konzerne ihre Gewinne in Steuersümpfe. So fehlen 
Milliarden für unsere Infrastruktur, und die Firmen verschaffen sich unfaire 
Wettbewerbsvorteile gegenüber kleineren Unternehmen. Wir wollen dafür sorgen, dass Konzerne 
ihre Gewinne, Umsätze und Steuerzahlungen nach Ländern umfänglich öffentlich machen müssen, 
und setzen uns für eine ambitionierte Ausgestaltung eines solchen Country-by-Country-
Reportings auf europäischer Ebene ein. In Europa führen wir eine gemeinsame 
Bemessungsgrundlage für die Unternehmenssteuern und einen Mindeststeuersatz von 
mittelfristig 25 Prozent ohne Ausnahmen ein. Google, Facebook und Co. werden mit einer 
Digitalkonzernsteuer endlich angemessen besteuert. Banken und Steuerberater*innen verbieten 
wir, Geschäfte in Steuersümpfen zu tätigen oder dorthin zu vermitteln. Wir setzen uns dafür 
ein, auch in Steuerfragen zu Mehrheitsentscheidungen in der EU überzugehen. Soweit 
europäische Einigungen nicht gelingen, gehen wir voran, in verstärkter Zusammenarbeit oder 
gemeinsam mit einzelnen Staaten. National gehen wir gegen Gewinnverschiebungen mit einer 
verschärften Zins- und Lizenzschranke und mit Quellensteuern vor.
Original-Änderungsantrag: Antragstext
Von Zeile 645 bis 647:
Krise wird die öffentliche Haushaltslage in den kommenden Jahren sehr angespannt sein. Daher müssen alle Veränderungen im Steuerrecht mindestensnicht nur aufkommensneutral sein, sondern zu einer Verbesserung der Einkommenssituation führen. Ziel ist, dass alle einen fairen Beitrag leisten. Heute aber tragen die obersten 10 Prozent der Einkommen 
Von Zeile 649 bis 654:
indem wir den Grundfreibetrag der Einkommensteuer erhöhen, um kleine und mittlere Einkommen zu entlasten. Im Gegenzug wollen wir den Spitzensteuersatz moderat anheben. Ab einem Einkommen von 100.000 Euro für Alleinstehende und 200.000 Euro für Paare wird eine neue Stufe mit einem Steuersatz von 45 Prozent eingeführt. Ab einem Einkommen von 250.000 bzw. 500.000 Euro folgt eine weitere Stufe mit einem Spitzensteuersatz von 48 Prozent. Jahreseinkommen über 500.000 bzw. 1 Millionen Euro werden mit 50 Prozent besteuert. Zusätzlich werden hohe Managergehälter oberhalb von 500.000 Euro nicht mehr zum Abzug als 
Von Zeile 662 bis 664 einfügen:
Bildungsaufgaben einsetzen. Die Vermögensteuer sollte für Vermögen oberhalb von 2 Millionen Euro pro Person gelten und jährlich 1 Prozent und ab 10 Millionen Euro 1,5 Prozent betragen. Begünstigungen für Betriebsvermögen werden wir im verfassungsrechtlich erlaubten und wirtschaftlich gebotenen Umfang einführen.
Klimaneutralität ist die große Chance für den Industriestandort Deutschland. Grüne 
Technologien aus Deutschland werden weltweit nachgefragt. Beim erneuerbaren Wasserstoff sind 
wir Europäer*innen noch führend. Für große Teile der deutschen Industrie ist das Pariser 
Klimaabkommen fester Bestandteil der Planungen geworden, unternehmerische 
Investitionsstrategien sind auf Klimaschutz ausgerichtet. Die meisten wissen, dass die 
Märkte der Zukunft klimaneutral sind. Und sie wissen: Deutschland kann so viel mehr. In den 
Unternehmen, den Köpfen und den Strukturen stecken die Innovationskraft und der Wille, in 
die Zukunft zu wirtschaften. Wir sehen, mit welcher Agilität Unternehmer*innen neue Ideen 
und Geschäftsmodelle entwickeln. Und wir sind überzeugt, dass das freie und kreative 
Handeln, die Dynamik eines fairen Wettbewerbs, die Stärke von gesellschaftlicher Kooperation 
innovativ Probleme löst.
Allerdings steht die deutsche und europäische Wirtschaft unter großem Druck: Unser 
Industrieland muss sich im globalen Wettbewerb mit autoritärem Staatskapitalismus und 
weitgehend unregulierten Tech-Giganten behaupten. Die Pandemie hat viele Wirtschaftszweige 
hart getroffen, einige Sektoren hatten schon zuvor die Transformation verschlafen. Die 
Klimakrise und die Endlichkeit von Ressourcen verlangen ein Umsteuern. Zugleich ist unser 
Verständnis von dem, was Wohlstand ist, im Wandel. Menschen bezweifeln zunehmend, dass ein 
blindes Wachstum, das zu großen sozialen und ökologischen Problemen führt, richtig ist. Wenn 
wir es jetzt aber klug anstellen, können wir unser Wirtschafts- und Finanzsystem neu eichen. 
Wir können eine sozial-ökologische Marktwirtschaft in Europa begründen, die Wohlstand und 
Wachstum mit Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit versöhnt und den Menschen dient. Sie ist 
Ausgangspunkt für eine neue wirtschaftliche Dynamik, die zukunftsfähige Jobs schafft, 
Lebensqualität sichert und uns Menschen freie Entfaltung ermöglicht und einen klimagerechten 
Wohlstand schaffen kann.
Dafür ist eine Politik nötig, die will, die nach vorne führt und verlässlich steuert. Nicht, 
weil der Staat besser wirtschaften kann, sondern weil die Wirtschaft klare Verhältnisse, 
verlässliche politische Rahmenbedingungen und Anreize braucht. Nur dann haben Unternehmen 
Planungssicherheit und wissen, dass sich klimaneutrales, nachhaltiges Wirtschaften lohnt.
Ungeregelte Märkte können sehr viel zerstören. Wenn wir Märkte aber nachhaltig und sozial 
gestalten, können sie mit ihrer Wucht Innovationen entfachen, die wir für die Transformation 
brauchen. Damit das gelingt, stellen wir die Weichen konsequent auf Klimaneutralität und 
ermöglichen der Wirtschaft neue Spielräume innerhalb der planetaren Grenzen. Wir schaffen 
Anreize, streichen umweltschädliche Subventionen und setzen ordnungspolitische Regeln, um 
nachhaltig zu produzieren, zu handeln und zu konsumieren. Wir geben dem Wachstum eine 
Richtung und bemessen Wohlstand neu. Wir starten eine umfassende Investitionsoffensive, 
öffentlich wie privat, um dem immensen Investitionsstau in unserem Land zu begegnen und 
Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung deutlich zu stärken. Dafür setzen wir auf eine 
vorsorgende Haushaltspolitik.
Wir gehen die Ungerechtigkeiten im Steuersystem entschlossen an und sorgen dafür, dass sich 
sehr wohlhabende und reiche Menschen und große Konzerne ihrer Verantwortung stärker stellen. 
Globale Konzerne sollen nicht mächtiger sein als Staaten – es gilt das Primat der 
demokratischen Politik zu behaupten. Hohe Einkommen und Vermögen sollen mehr zur 
Finanzierung unseres Gemeinwesens beitragen, denn Gesellschaften, in denen die Ungleichheit 
gering ist, sind zufriedenere Gesellschaften.
Wirtschafts- und Finanzpolitik muss europäisch gemacht werden. Als Europäer*innen können wir 
mit unserem starken gemeinsamen Binnenmarkt internationale Standards setzen und Innovationen 
vorantreiben. Solange es Wettbewerbsverzerrung gibt, braucht es auch den Schutz des 
europäischen Marktes und vor allem der kritischen Infrastruktur. Zugleich setzen wir uns für 
eine gemeinsame strategische Außenwirtschaftspolitik ein, die Fairness zu einem Gebot des 
internationalen Wettbewerbs und des freien Welthandels macht und weltweit nachhaltiges 
Wirtschaften befördert. Als Europäer*innen investieren wir gemeinsam in Klimaschutz, 
Forschung und den Wohlstand der Zukunft, den Weg dahin bereit ein Green New Deal. In einer 
Bundesregierung werden wir alles dafür tun, dass die Europäische Union der erste CO2-freie 
Wirtschaftsraum wird.
Mit all diesem legen wir die Grundlagen dafür, dass Deutschland und Europa erfolgreiche 
Industriestandorte mit hoher Wertschöpfung, starkem Sozialstaat und guten Arbeitsplätzen 
bleiben. Dafür, dass notwendige Innovationen in Europa entwickelt und marktfähig werden, 
dass zukunftsfähige neue Jobs im Handwerk, bei Start-ups und in der Dienstleistungsbranche 
entstehen – in traditionsreichen und innovativen Industrieunternehmen, im Maschinenbau, in 
kleinen und mittelständischen Betrieben. Wir wollen, dass Deutschland und Europa auch bei 
neuen Technologien die Spitze beanspruchen – seien es E-Autos, saubere Batterien, 
Quantencomputer, Künstliche Intelligenz oder moderne Biotechnologie. Mit einer aktiven 
Wirtschafts- und Industriepolitik zeigen wir eine Richtung auf und bieten zukunftsfähigen 
Unternehmen gute Bedingungen. So machen wir aus der Marke „Made in Germany“ ein Gütesiegel 
für zukunftsfähige Industrie in einem klimaneutralen Europa.
Wir fördern Unternehmergeist, Wettbewerb und Ideen
Ein Jahrzehnt der Zukunftsinvestitionen
Nach der Corona-Pandemie braucht unser Land einen neuen wirtschaftlichen Aufbruch. Das 
Beste, was die Politik dazu beitragen kann, ist, das zu tun, was sie die letzten zehn Jahre 
sträflich versäumt hat: in unsere gemeinsame Zukunft zu investieren. Nur wenn auch der Staat 
seinen Teil beiträgt, wenn öffentliche und private Investitionen gemeinsam auf ein Ziel 
ausgerichtet werden, wird Europa den Anschluss an moderne Zukunftstechnologien halten und 
sich im Wettbewerb mit den USA und China behaupten können. Wir starten in der nächsten 
Legislaturperiode eine Investitionsoffensive. In schnelles Internet, überall. In 
Spitzenforschung vom Quantencomputer bis zur modernsten Biotechnologie. In klimaneutrale 
Infrastrukturen, in Ladesäulen, einen Ausbau der Bahn, emissionsfreie Busse und moderne 
Stadtentwicklung. Wir wollen, dass Deutschland bei den öffentlichen Investitionen im 
Vergleich der Industrieländer vom Nachzügler zum Spitzenreiter wird, und in diesem Jahrzehnt 
pro Jahr 50 Milliarden Euro zusätzlich investieren. So gelingt die sozial-ökologische 
Transformation, so schaffen wir nachhaltigen Wohlstand und sichern die Wettbewerbsfähigkeit 
unseres Landes in einer handlungsfähigen Europäischen Union.
Neustart nach der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie hat viele Unternehmen hart getroffen. Während die einen sich hoch 
verschulden mussten, haben es andere nicht durch die Krise geschafft und mussten ihr 
Geschäft aufgeben. Besonders hart hat es Restaurants, Hotels, die Tourismus- und 
Veranstaltungsbranche, die Kulturwirtschaft, aber auch viele Einzelhändler*innen getroffen. 
Ein Neustart nach der Corona-Krise muss daher gezielt den besonders betroffenen Branchen 
helfen. Damit sichern wir Existenzen, erhalten Arbeitsplätze und setzen zielgenaue 
konjunkturelle Impulse. Hierfür dehnen wir den steuerlichen Verlustrücktrag aus, führen 
attraktive und zeitlich begrenzte Abschreibungsbedingungen ein und helfen kleinen und 
mittleren Unternehmen, sich mit vereinfachten Restrukturierungsverfahren leichter neu 
aufzustellen, ohne Insolvenz anmelden zu müssen. Falls Corona-Soforthilfen zurückgezahlt 
werden müssen, benötigen die Unternehmen großzügige Stundungen. Für Selbständige braucht es 
vor allem sichere Aufträge durch handlungsfähige Kommunen, die wir unter anderem durch eine 
abgestimmte Kulturförderpolitik stärken wollen.
Klimaschutztechnologien made in Germany
Der globale Wettbewerb um die Technologien von morgen ist in vollem Gange. Made in Germany 
soll zukünftig nicht nur für Qualität, sondern noch stärker für nachhaltige und innovative 
Produkte und Prozesse stehen. Digitalisierung und Klimaneutralität müssen Staat und 
Unternehmen gemeinsam in Angriff nehmen. Während der Staat mehr öffentliche Investitionen 
realisiert, wollen wir zugleich Anreize für mehr Investitionen durch Unternehmen setzen. 
Dafür erweitern wir zielgerichtet die Spielräume für die Unternehmen: Investitionen sollen 
zeitlich befristet degressiv mit mindestens 25 Prozent abgeschrieben werden können. Die 
steuerliche Förderung von Forschung für KMU erhöhen wir. Öffentliche Investitionszuschüsse 
sollen gerade bei neuen Technologien eine Starthilfe geben; Klimaverträge helfen, dauerhafte 
Planungssicherheit für langfristige Klimaschutzinvestitionen zu geben.
Ein Gründungskapital einführen
Um den Wohlstand von morgen zu sichern, brauchen wir eine neue Gründer*innenwelle. Mit einem 
unbürokratischen Gründungskapital, das Gründer*innen einen Einmalbetrag bis maximal 25.000 
Euro sicherstellt, wollen wir dafür sorgen, dass keine gute Idee an zu wenig Eigenkapital 
scheitert. Gründer*innen sollen es leicht haben: Statt sich durch ein Verwaltungsdickicht zu 
quälen, sollen sie Information, Beratung und Anmeldung in einer zentralen Anlaufstelle 
erledigen können – überall in Deutschland. In den ersten zwei Jahren sollen sie weitgehend 
von Melde- und Berichtspflichten befreit werden. Frauen sind bei Gründungen noch 
unterrepräsentiert, sie wollen wir gezielt fördern mit einem staatlichen Wagniskapitalfonds 
nur für Frauen. Hürden sollten auch für Menschen mit Migrationsgeschichte abgebaut werden, 
hier lässt unser Land ein riesiges Potenzial brachliegen. Bei der öffentlichen Vergabe 
beziehen wir Start-ups besser ein und vereinfachen dafür Vergabeverfahren und Regeln zur 
Eignungsprüfung. Gerade bei ausbleibender Finanzierung wollen wir die gemeinwohlorientierte 
Entwicklung von digitalen Lösungen fördern.
Fairer Wettbewerb um klimaneutrale Industrietechnologien
Die energieintensiven Industrien – Stahl, Zement, Chemie – stehen für 15 Prozent des 
deutschen CO2-Ausstoßes. Zugleich bieten sie hunderttausende gute Arbeitsplätze und sind 
ebenso Eckpfeiler unseres Wohlstandes. Wir wollen diese Industrien zum Technologievorreiter 
bei der Entwicklung klimaneutraler Prozesse machen. Der Maschinenbau kann beim weltweiten 
Einsatz grüner Technologien „made in Germany“ eine Schlüsselrolle einnehmen. So bekämpfen 
wir die Klimakrise und tragen zur Sicherung des deutschen Industriestandorts bei. Mit 
Investitionszuschüssen und einer degressiven Abschreibung fördern wir direkt die 
Transformation. Mit dem Abbau von Hürden bei der grünen Eigenstromversorgung treiben wir die 
Dekarbonisierung der Prozesse voran. Klimaverträge (Carbon Contract for Difference), die die 
Differenz zwischen dem aktuellen CO2-Preis und den tatsächlichen CO2-Vermeidungskosten 
erstatten, sorgen für Investitionssicherheit. Und mit Quoten für den Anteil CO2-neutraler 
Grundstoffe schaffen wir Leitmärkte für CO2-freie Produkte. In der Chemieindustrie wollen 
wir die Transformation weg von Öl und Plastik hin zu nachwachsenden Rohstoffen voranbringen.
Automobilindustrie im Aufbruch
Die Automobilindustrie steht vor gewaltigen Umbrüchen. Weltweit läuft der Wettbewerb um das 
emissionsfreie und digitale Auto der Zukunft. Nach Jahren des Stillstands hat sich auch die 
Branche in Deutschland endlich auf den Weg gemacht. Jetzt braucht es Entschlossenheit und 
Zusammenarbeit, damit unsere Autobauer in Zukunft wieder die Nase vorn haben. Klar ist: Der 
fossile Verbrennungsmotor hat keine Zukunft. Wir wollen ab 2030 nur noch emissionsfreie 
Autos neu zulassen. Wir unterstützen bei Forschung und Innovation und sichern einen 
schnellen Aufbau der Ladesäuleninfrastruktur und eine weitere Förderung des Markthochlaufs 
von emissionsfreien Fahrzeugen zu. Aktuell haben Deutschland und Europa den Anschluss bei 
der Batteriezellenproduktion und damit viel Wertschöpfung verloren. Das darf sich bei den 
Batterien der nächsten Generation, die günstiger und ressourcensparender sind, nicht 
wiederholen. Wir wollen Europa zum Weltmarktführer einer ökologischen 
Batteriezellenproduktion machen, zu der ein wirksames Recyclingsystem gehört sowie die 
Forschung und Entwicklung der nächsten Batteriegeneration. Dazu setzen wir auf klare 
Vorgaben bei den Ökostandards und ein umfassendes Forschungs- und Förderprogramm. Wir wollen 
zudem die besonders betroffenen Autoregionen mit regionalen Transformationsdialogen und -
fonds unterstützen.
Europäische Halbleiterindustrie stärken
Eine erfolgreiche und weitsichtige Industriepolitik wird nur dann funktionieren, wenn auch 
gesamteuropäisch gedacht wird. Gerade mit Blick auf eine nötige sektorale Strukturförderung, 
wie den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur, der Batteriezellfertigung oder Förderung der 
Halbleiterindustrie, ist eine europäische Ausrichtung entscheidend. Um kritische 
Abhängigkeiten zu verringern, soll die EU-Kapazität im Bereich der Halbleitertechnologie wie 
von der EU-Kommission vorgeschlagen auf 20 Prozent der weltweiten Produktion ausgebaut 
werden. Das gilt vor allem für die Bereiche, in denen wir bei der Halbleitertechnologie für 
industrielle Anwendungen bereits eine starke europäische Stellung haben oder in denen eine 
besonders dynamische zukünftige Entwicklung zu erwarten ist. Hierzu müssen Investitionen 
entlang der Halbleiter-Wertschöpfungskette erhöht werden.
Kreislaufwirtschaft mit einer Reparatur- und Recyclingindustrie
Müll ist ein Designfehler und eine Verschwendung wichtiger Ressourcen und Rohstoffe – die 
endlich sind und uns abhängig machen. Ob Verpackung, Auto oder Laptop – wir schaffen die 
gesetzlichen Grundlagen dafür, um alle Produkte lange zu verwenden, reparieren und recyceln 
zu können. Im Ergebnis heißt das bis 2050: kein Müll mehr, dafür mehr grüne Jobs vor Ort in 
einer neuen europäischen Reparatur- und Recyclingindustrie, die die Abhängigkeit von 
Ressourcen und Rohstoffimporten verringert. Den Weg dorthin weisen wir mit stärkeren 
Herstellerverpflichtungen, ambitionierten Recyclingquoten und gezielten Förderprogrammen. 
Bis 2030 werden wir alle Güter und Materialien, die auf den Markt kommen, mit einem 
digitalen Produktpass ausstatten, der alle wichtigen Informationen über Design, 
Reparierbarkeit und Materialien enthält, die wir für die Kreislaufwirtschaft brauchen.
Forschungsergebnisse in die Praxis bringen, Gründungskultur beleben
An unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird nach höchsten Standards geforscht. 
Vielversprechende Forschungsergebnisse – gerade auch aus der Grundlagenforschung – müssen 
aber noch öfter in die Praxis gelangen. Die Impfstofferfolge machen dabei Mut: Aus einer 
Zufallsentdeckung wurde eine völlig neue Technologie, die in Rekordzeit die Entwicklung und 
Produktion gleich mehrerer Corona-Impfstoffe ermöglicht hat. Vielfach mangelt es in der 
deutschen Wissenschaft an einer lebendigen Gründungskultur, strukturelle Hemmnisse 
verhindern Ausgründungen. Die bestehenden Förderprogramme reichen nicht aus. Wir wollen den 
Ausbau von Förderprogrammen für Hightech-Start-ups, Gründungszentren und Entrepreneurship-
Ausbildungen vorantreiben. Statt unattraktiver Lizenzregelungen wollen wir die stille 
Beteiligung der öffentlichen Institutionen zum neuen Ausgründungsstandard machen.
Frauen an die Spitze
Deutschland ist vielfältig, seine Führungsetagen sind es (noch) nicht. Dabei führen diverse 
Teams Unternehmen erfolgreicher. Die Vielfalt der deutschen Gesellschaft muss sich deshalb 
auch dringend in den Führungs- und Entscheidungsgremien und der Wirtschaft abbilden. Obwohl 
Frauen mindestens gleich gut qualifiziert sind wie Männer, fehlen sie dort. Freiwillige 
Regelungen haben nichts gebracht. Deshalb soll zukünftig mindestens ein Drittel der 
Vorstandssitze größerer und börsennotierter Unternehmen bei einer Neubesetzung an eine Frau 
gehen. Um das zu erleichtern, wollen wir auch Hindernisse wie fehlende Elternzeitregelungen 
im Aktienrecht beseitigen. Die Aufsichtsräte dieser Unternehmen sollen bei Neubesetzungen 
einen Frauenanteil von 40 Prozent anstreben. Unternehmen, die in der Hand des Bundes sind 
oder an denen der Bund beteiligt ist, sollen mit klaren Plänen für paritätische 
Betriebsstrukturen als gutes Beispiel vorangehen.Die Wirtschaftsförderung wollen wir 
geschlechtergerechter ausgestalten und Frauen dort, wo sie unterrepräsentiert sind, mit 
gezielten Maßnahmen fördern, zum Beispiel durch einen staatlichen Wagniskapitalfonds nur für 
Gründerinnen.
Fachkräftemangel bekämpfen
Durch den demografischen Wandel wird in den kommenden 15 Jahren die Zahl der Menschen im 
erwerbsfähigen Alter um 6 Millionen schrumpfen. Gleichzeitig erfordern die Berufe der 
Zukunft ganz neue Fähigkeiten. Der Arbeits- und Fachkräftemangel wird sich verstärken. Dem 
wollen wir entgegenwirken. Dafür investieren wir mehr in berufliche und berufsbegleitende 
Bildung. Der Meisterbrief soll wie ein Studium kostenfrei werden. Wir lassen keine 
Potenziale mehr ungenutzt: Hürden, die Frauen, Älteren, Menschen mit Behinderungen, 
Jugendlichen aus einkommensarmen Elternhäusern oder Menschen mit Migrationsgeschichte oft 
noch im Weg stehen, bauen wir ab. Einwanderung in unser Land erleichtern wir mit der 
Einführung einer Talentkarte und einer schnelleren Anerkennung ausländischer Bildungs- und 
Berufsabschlüsse, auch wechselseitig in der EU. Geflüchtete sollen die Möglichkeit zum 
Spurwechsel bekommen, der ihnen während Ausbildung, Studium und Arbeit mehr Rechtssicherheit 
und damit eine berufliche Perspektive in Deutschland ermöglicht. Wir unterstützen Betriebe, 
die Geflüchteten und Einwander*innen eine Chance auf Ausbildung und Beschäftigung geben, bei 
Bedarf durch Qualifizierung, Beratung und Begleitung.
Mittelstandspolitik ist Innovationspolitik
Der deutsche Mittelstand ist vielfältig, innovativ und international wettbewerbsfähig. Hier 
entstehen die Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft, er sichert Wertschöpfung in 
den Regionen und für sie. Unsere Mittelstandspolitik setzt auf den Dreiklang aus 
Verringerung bürokratischer Lasten, einer innovationsfreundlichen Steuerpolitik sowie einer 
breitenwirksamen Forschungslandschaft. Mit schnelleren Planungen und Genehmigungen und einer 
effizienten, digitalen Verwaltung unterstützen wir den Mittelstand bei Innovation und 
Transformation. Berichtspflichten sollen vereinfacht werden. Dafür sollten Vorhaben 
ausgetestet und mit Anwender*innen aus Verwaltung und Unternehmen aller Größen gemeinsam 
verbessert werden. Dafür ist die konsequente Anwendung und Verbesserung sogenannter KMU-
Tests auf nationaler und europäischer Ebene erforderlich. Förderprogramme und 
Investitionszuschüsse wollen wir so ausgestalten, dass sie vor allem KMU zugutekommen. Dafür 
sollen sie deutlich einfacher zu beantragen und zu dokumentieren sein. Außerdem sollen 
passgenaue Beratungen für Digitalisierung und Klimaschutz gefördert werden, auch über 
längere Zeiträume.
Zukunftsfähigkeit eines starken Handwerks sichern
Das Handwerk ist in unserem Alltag überall präsent und unverzichtbar. Es zeichnet sich durch 
eine große Heterogenität aus: vom Heizungsinstallateurbetrieb bis zur Bäckerei, vom 
mittelständischen Unternehmen mit hunderten Beschäftigten bis zum Kleinstbetrieb. Das 
Handwerk ist einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in Deutschland. Es bietet gerade im 
ländlichen Raum jungen Menschen eine Perspektive. Gerade für sie liegen in der ökologischen 
Transformation riesige Chancen – von der Gebäudesanierung bis zum Heizungstausch. Durch die 
Senkung der EEG-Umlage sorgen wir für bezahlbare Strompreise. Durch Bürokratieabbau, die 
Unterstützung bei Nachfolgen und die gezielte Förderung der Ausbildung im Handwerk wollen 
wir die Rahmenbedingungen verbessern. Oberstes Ziel ist der Erhalt und die Zukunftsfähigkeit 
der Betriebe. Damit Handwerksberufe noch attraktiver werden, setzen wir auf eine stärkere 
Tarifbindung, branchenspezifische Mindestvergütungen und mehr Gleichwertigkeit von 
beruflicher und akademischer Ausbildung. Die Durchlässigkeit vom Studium zum Handwerk und 
zurück sollte selbstverständlich werden, genauso wie internationaler Austausch und Zugang zu 
Stipendien.
Kultur schafft Wohlstand
Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine der am meisten unterschätzten Branchen in 
Deutschland. Vor Corona erzielten die über 1,2 Millionen Kreativen und Kulturschaffenden 
allein im Jahr 2019 einen Umsatz von knapp 180 Milliarden Euro – mehr als beispielsweise die 
chemische Industrie oder Finanzdienstleister. Doch die Kultur- und Kreativwirtschaft ist 
durch die Corona-Krise existenziell bedroht. Nur mit gezieltem Schutz und verbesserter 
Förderung werden wir große Teile unseres kulturellen Lebens vor dem Wegbrechen retten 
können. Wir erweitern den Innovationsbegriff in den Programmen zur 
Existenzgründungsförderung, sodass davon auch die Kultur- und Kreativwirtschaft profitiert. 
Förderprogramme schneiden wir spezifisch auf die Bedürfnisse der Kultur- und 
Kreativwirtschaft zu und wir bauen die Gründungsförderung aus der Arbeitslosigkeit 
bedarfsgerecht aus.
Der Tourismuswirtschaft nachhaltig auf die Beine helfen
Die Reise- und Tourismuswirtschaft – ein zentraler Wirtschaftsfaktor und millionenfacher 
Arbeitgeber – ist durch die Corona-Krise schwer getroffen. Wir wollen ihr wieder auf die 
Beine helfen und zugleich den Nach-Corona-Tourismus klimaschonender, ökologischer und sozial 
nachhaltiger gestalten. Ein ökologischer und sozial blinder Massentourismus mit 
klimaschädlichen Kreuzfahrtschiffen, endloser Müllproduktion und riesigem 
Ressourcenverbrauch hat keine Zukunft. In einem nachhaltigen Tourismus liegen hingegen 
riesige Chancen. Nachhaltigen oder sanften Tourismus wollen wir gerade in ländlichen 
Regionen gezielt entwickeln, zum Beispiel durch den Ausbau touristischer Rad- und 
Wasserwege. Mit einem Jedermannsrecht in öffentlichen Gebieten, wie in Skandinavien üblich, 
wollen wir Natur für alle erlebbar machen. Die Bahn soll zum Tourismus-Reisemittel Nr. 1 
werden – durch ein europäisches Nachtzugnetz und die gezielte Anbindung touristischer 
Regionen an das Bahnnetz. So kann der Tourismus dabei mithelfen, eine Welt zu erhalten, die 
es sich auch in Zukunft noch zu bereisen lohnt.
Wir geben dem Markt einen sozial-ökologischen Rahmen
Wohlstand neu bemessen
Wohlstand definiert sich nicht allein durch Wachstum des BIP, sondern lässt sich viel 
breiter als Lebensqualität verstehen. Wir wollen den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands 
und der Unternehmen nicht nur an Wachstum und Rendite, sondern auch anhand sozialer, 
ökologischer und gesellschaftlicher Kriterien messen und die Wirtschaftsförderung 
entsprechend ausrichten. Dafür soll in Zukunft neben dem Jahreswirtschaftsbericht ein 
Jahreswohlstandsbericht veröffentlicht werden. Dieser berücksichtigt dann zum Beispiel auch 
den Beitrag des Naturschutzes, einer gerechten Einkommensverteilung oder auch guter Bildung 
zum Wohlstand unserer Gesellschaft.
Den europäischen Green Deal ambitioniert gestalten
Mit dem Europäischen Green Deal hat die EU-Kommission ein Programm vorgelegt, um die 
Europäische Union zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Es umfasst 
Gesetzesvorschläge in den Bereichen Klima- und Umweltschutz sowie für eine gestärkte 
Wettbewerbsfähigkeit, Energiesicherheit und Innovationsdynamik einer dekarbonisierten 
europäischen Wirtschaft. Wir setzen uns für eine ambitionierte Ausgestaltung und eine 
ehrgeizige Umsetzung auf allen Ebenen ein. Wir machen weiter Druck, damit die ökologische 
Wende dazu beiträgt, Ungleichheit zu verringern. In der Landwirtschaftspolitik kämpfen wir 
dafür, dass die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik und ihre Umsetzung unter die Ziele des 
Green Deal gestellt werden, da sie immense Auswirkungen auf Umwelt- und Artenschutz 
entfalten. In der Handelspolitik wollen wir Umwelt- und Sozialkapitel von zukünftigen 
Handelsverträgen rechtsverbindlich und sanktionierbar machen.
Die Macht des europäischen Binnenmarkts für die Transformation nutzen
Der europäische Binnenmarkt ist eine Erfolgsgeschichte, die gerade im globalen Wettbewerb 
auf seinen hohen Standards beruht: im Verbraucher- und Datenschutz, im Umwelt- und 
Gesundheitsschutz sowie für die soziale und Produktsicherheit. Diese hohen Standards wollen 
wir im Sinne einer sozial-ökologischen Transformation des Binnenmarkts erhalten und 
ausbauen, denn sie stärken die Innovationskraft der Unternehmen, ermöglichen die Ausnutzung 
von Skaleneffekten und begünstigen den internationalen Handel. Um die Digitalisierung zu 
gestalten, müssen wir Dienstleistungen von Plattformen und ihre Marktmacht regulieren. Die 
globale Lenkungswirkung des Binnenmarkts wollen wir steigern, indem wir sicherstellen, dass 
Unternehmen auf dem europäischen Markt auch international Verantwortung für ihre 
Produktions- und Vertriebsweise entlang der gesamten Wertschöpfungskette übernehmen. Die 
Handlungsspielräume von Kommunen in Europa wollen wir erhalten und die Daseinsvorsorge vor 
Liberalisierungsdruck schützen.
Sozialunternehmen und Genossenschaften stärken
Wir wollen die Bereiche der Wirtschaft stärken, in denen langfristige Nachhaltigkeit mehr 
zählt als kurzfristige Rendite. Wir unterstützen insbesondere Genossenschaften und 
Sozialunternehmen, weil sie gesellschaftliche Anliegen mit unternehmerischem Handeln 
verbinden. Dafür schaffen wir zielgruppenspezifische Finanzierungsinstrumente und wollen die 
Programme der klassischen Gründungs- und Innovationsfinanzierung ausweiten. Unser Ziel ist 
eine Gründungswelle neuer Genossenschaften und von sozial-ökologisch inspirierten 
Unternehmen. Dazu werden wir die Rahmenbedingungen für ihr Wirtschaften systematisch 
verbessern und bestehende Benachteiligungen beseitigen. Den Gründungszuschuss der 
Arbeitsagenturen wollen wir nicht allein vom wirtschaftlichen Gewinn, sondern auch von 
Erfolgskriterien von Social Start-ups abhängig machen. Nicht genutzte Guthaben auf 
verwaisten Konten wollen wir – sofern keine Erbansprüche vorhanden sind – für einen Fonds 
nutzen, der zielgerichtet in nachhaltige und soziale Innovationen investiert.
Verantwortungseigentum stärken
Wir setzen uns für die Einführung einer Unternehmensform für Verantwortungseigentum ein. 
Immer mehr Unternehmer*innen verstehen ihr Unternehmen nicht als individuell konsumierbares 
Vermögen. Sie wollen, dass der Zweck ihres Unternehmens nicht dem kurzfristigen Shareholder-
Value dient, sondern langfristig dem Sinn und Zweck des Unternehmens. Dafür brauchen sie 
eine Rechtsform, die eine hundertprozentige Vermögensbindung an das Unternehmen ermöglicht 
und ansonsten die Flexibilität der GmbH beibehält. Gewinne werden reinvestiert oder 
gespendet. Die Stimmrechte so einer „Gesellschaft mit gebundenem Vermögen“ können von den 
Beschäftigten im Kollektiv oder von Einzelnen treuhänderisch gehalten werden – sie werden 
nicht meistbietend verkauft, sondern, ähnlich wie in anwaltlichen Partnerschaften, immer an 
aktiv mit dem Unternehmen verbundene Personen weitergegeben.
Wir bringen die Digitalisierung voran
Eine europäische Cloud-Infrastruktur
Daten sind die Schlüsselressource der digitalen Welt, insbesondere für Technologien wie die 
Künstliche Intelligenz. Gerade im industriellen Bereich wollen wir neue Ansätze schaffen, um 
eine gemeinsame, freiwillige Nutzung nicht personenbezogener Daten zum Beispiel aus 
Entwicklungs- und Fertigungsprozessen zu verbessern und rechtssicher zu gestalten. Davon 
profitiert vor allem der Mittelstand. Hierfür braucht es klare gesetzliche Spielregeln für 
kooperative und dezentrale Datenpools und Datentreuhandmodelle, die eine gemeinsame und 
durch Kartellbehörden überprüfbare Nutzung dieser Daten ermöglichen. Wir wollen eigene 
europäische Standards und Regeln setzen. Die eigene kritische Infrastruktur wollen wir 
schützen und eine gemeinsame europäische Cloud-Infrastruktur verwirklichen.
Hightech-Standort ausbauen
Die rasante Entwicklung des Corona-Impfstoffs von Wissenschaftler*innen und 
Unternehmer*innen aus Mainz hat gezeigt, welche Innovationskraft in unserer Forschungs- und 
Unternehmenslandschaft steckt. Eine Innovationskraft, die der Staat mit Tempo und 
entschlossenen Investitionen unterstützen muss. Vor allem die Bereiche Künstliche 
Intelligenz (KI), Quantencomputing-, IT-Sicherheits-, Kommunikations- und Biotechnologie 
oder auch die weitere Entwicklung von ökologischen Batteriezellen wollen wir besonders 
fördern, damit wir unsere technologische Souveränität sichern können und in der weltweiten 
Konkurrenz vorne mitspielen. Dabei legen wir einen besonderen Fokus darauf, die ökologischen 
und sozialen Potenziale der Technologien zu heben. So verbessern Innovationen die 
Lebensbedingungen der Menschheit und sichern den Wohlstand von morgen. Um im internationalen 
Standort-Wettbewerb mithalten zu können, bedarf es einer starken europäischen Vernetzung von 
Spitzenforschung. Wir investieren in Spitzenforschung und die Bildung von Clustern in diesen 
Bereichen. Den Hightech-Standort auszubauen, heißt aber auch, die dringend benötigten 
Talente anzuziehen. In der Forschung bedeutet das, für Spitzenwissenschaftler*innen auch 
Spitzengehälter zu zahlen.
Start-up-Wagniskapital eine Richtung geben
Wir müssen nicht nur technologisch exzellent sein, sondern bahnbrechende Technologien auch 
in neue Geschäftsmodelle, Märkte, Dienstleistungen und Produkte umwandeln können. 
Fördermöglichkeiten und Netzwerke für Start-ups und junge Unternehmen auf nationaler und 
europäischer Ebene können den Unterschied zwischen einer guten Idee auf dem Flipchart und 
einem weltweit erfolgreichen Unternehmen ausmachen. Ein staatlicher Wagniskapitalfonds kann 
helfen, unseren Gründer*innen dauerhaft eine Heimat zu geben. Wir fordern, noch mehr und 
noch schneller zu investieren. Es geht aber auch darum, Kapital eine Richtung zu geben. Der 
Zukunftsfonds muss mehr nachhaltige Leuchtturm-Projekte finanzieren, dabei insbesondere in 
Bereiche wie Greentech, Künstliche Intelligenz, nachhaltige Mobilität oder Life-Sciences, 
deren hochkomplexe Geschäftsmodelle keine einfache Finanzierung am Markt bekommen.
Internetgiganten regulieren
Wir setzen uns für einen funktionierenden und fairen Wettbewerb auf digitalen Märkten ein. 
Durch übermäßige Marktmacht einzelner Internetgiganten wird dieser eingeschränkt oder gar 
aufgehoben. Relevante Erwerbsvorgänge von Tech-Konzernen sollten durch das Bundeskartellamt 
geprüft werden, um den strategischen Aufkauf von aufkeimender Konkurrenz („Killer 
Acquisitions“) zu verhindern. Dabei sollten Datenschutzbehörden eine Gelegenheit zur 
Stellungnahme erhalten. Die Interoperabilität ihrer digitalen Dienste sowie 
Datenportabilität sind wo immer möglich von bereits marktbeherrschenden Unternehmen 
verpflichtend zu gewährleisten. Unter dem Dach eines eigenständigen europäischen Kartellamts 
wollen wir deshalb eine europäische Digitalaufsicht etablieren, die als Frühwarnsystem 
fungiert und sanktionsbewährte Kooperations- sowie Transparenzpflichten aussprechen kann. 
Unternehmen sollen auch unabhängig von einem Missbrauch aufgespalten werden können, wenn 
ihre Marktmacht zu groß wird.
Mehr Frauen in der Digitalwirtschaft
Alle sollen an der Gestaltung der digitalen Transformation beteiligt sein und ihre 
Potenziale einbringen können. Deshalb werden wir eine Strategie „Frauen in der 
Digitalisierung“ vorlegen und umsetzen. Mädchen sollen schon in der Grundschule für 
Digitalthemen begeistert werden und ohne Technikgenderstereotype aufwachsen. Wir brauchen an 
den Hochschulen eine geschlechtersensible Lehre, die gezielte Ansprache von Frauen für 
Informatikstudiengänge sowie mehr Frauen in den Hochschulgremien, wo diese 
Richtungsentscheidungen getroffen werden. In der Digitalbranche ist ein Kulturwandel 
erforderlich, auch um unser volles Innovationspotenzial auszuschöpfen. Freiwillige und 
verpflichtende Maßnahmen für die Unternehmen sind notwendig, um diskriminierungsfreie 
Arbeitsplätze und einen gleichberechtigten Zugang zu Gestaltungspositionen in der digitalen 
Transformation zu ermöglichen. Für staatliche Institutionen soll Diversität ein Leitprinzip 
für alle Digitalstrategien sein.
Transparente Algorithmen
Datenverarbeitende und selbstlernende Systeme haben das Potenzial, neues Wissen zu 
generieren und so nachhaltigeres Handeln zu ermöglichen. Autonom entscheidende Systeme sind 
nicht neutral. Sie beruhen auf Daten und damit auch auf Werten und Vorurteilen aus der 
analogen Welt. Wir wollen daher Transparenz, Überprüfbarkeit und Grenzen, damit 
algorithmische Entscheidungssysteme nicht diskriminierend wirken. Wir schaffen einen nach 
Risiken abgestuften Ordnungsrahmen für den Einsatz automatischer Systeme, klare Regeln zur 
Nachvollziehbarkeit, zum Datenschutz und zur Datenqualität, um Kontrolle und Haftung zu 
ermöglichen. Das bedeutet auch eine Modernisierung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes 
sowie strenge Kriterien für den Einsatz von algorithmischen und automatischen 
Entscheidungen, insbesondere in der öffentlichen Verwaltung. Auch Plattformanbieter müssen 
ihre automatisierten Entscheidungen, Vergleiche oder Preise transparent machen und erklären 
können.
IT-Sicherheit als Standortfaktor
Gute IT-Sicherheit und klare rechtsstaatliche Standards sichern Grundrechte und sind die 
Voraussetzung, damit der digitale Wandel gelingt. Der Staat bleibt in der Pflicht, diese zu 
gewähren. Gute IT-Sicherheit ist längst auch ein wichtiger Standortfaktor. Wer digital 
souverän sein will, muss entsprechend handeln und darf die Sicherheit aller nicht 
unterlaufen. Wir setzen Anreize für beste IT-Sicherheit durch unabhängige Auditierungen und 
Zertifizierungen und wollen vor allem die KMUs sehr viel stärker durch ein dezentrales und 
unabhängiges IT-Beratungsnetzwerk unterstützen. Wir stärken unabhängige Aufsichtsstrukturen 
und schaffen neue Sanktionsmechanismen. Die IT-Sicherheit gefährdende Maßnahmen, wie den 
Handel und das staatliche Offenhalten von Sicherheitslücken, wollen wir beenden und eine 
Meldepflicht schaffen.
Wir kämpfen für einen fairen und nachhaltigen Handel
Neustart für gute Handelsverträge
Handel ist eine wichtige Grundlage unseres Wohlstandes: Fairer Handel trägt zur Vertiefung 
internationaler Partnerschaften und damit auch zu einer sicheren Welt bei. Gerade in Zeiten, 
die zunehmend unter den Vorzeichen eines Systemwettbewerbs zwischen demokratischen Staaten 
und China stehen, setzten wir auf eine proaktive Handelspolitik. Wir wollen einen 
multilateralen Welthandel und Handelsabkommen, die dem Wohlstand aller Menschen dienen, die 
Umwelt- und Klimaschutz einfordern und die Beziehungen mit unseren Partnern im Einsatz für 
Demokratie und Freiheit stärken. Eine Zersplitterung von Handelsbeziehungen erschwert ein 
internationales Miteinander. Die Chance, mit der neuen US-Administration die 
Handelskonflikte beizulegen und einen transatlantischen Markt für klimaneutrale Produkte zu 
schaffen, wollen wir ergreifen. Umweltschädliche Abkommen wie das EU-Mercosur-Abkommen mit 
lateinamerikanischen Staaten lehnen wir ab. Europa kann aufgrund des großen gemeinsamen 
Binnenmarktes selbstbewusst in Handelsverhandlungen gehen. Europäische Handelsverträge 
müssen verbindliche und durchsetzbare Umwelt- und Sozialstandards enthalten. Dazu zählt, das 
Pariser Klimaschutzabkommen sowie ILO-Kernarbeitsnormen zur Bedingung und einklagbar zu 
machen. Handelsabkommen sollten nicht nur Rechte für Unternehmen, sondern auch ihre 
Pflichten regeln. Deshalb setzen wir uns für einen multilateralen Handelsgerichtshof bei den 
Vereinten Nationen ein, der beides abdeckt. Internationale Konzerne dürfen durch Handels- 
und Investitionsklagen nicht noch mächtiger werden, daher lehnen wir Klageprivilegien für 
ausländische Investoren ab. Die EU sollte aus dem vollkommen aus der Zeit gefallenen 
Energiecharta-Vertrag aussteigen. Am CETA-Abkommen haben wir erhebliche Kritik. Wir wollen 
daher das CETA-Abkommen in seiner derzeitigen Fassung nicht ratifizieren, sondern es bei der 
Anwendung der derzeit geltenden Teile belassen.
Aktive Außenwirtschaftspolitik und fairer Wettbewerb
Damit gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Marktteilnehmer*innen gelten, muss Europa 
reagieren können, wenn aus Drittländern mit unfairen Mitteln auf dem europäischen 
Binnenmarkt agiert wird, sowie eine aktive Außenwirtschaftspolitik betreiben. Dafür müssen 
Anti-Dumping- und Anti-Subventionsinstrumente weiterentwickelt werden, um ein Level Playing 
Field auf globalen Märkten zu erreichen. Die Anti-Dumping-Regeln müssen noch stärker als 
bisher auch bei Dumping durch niedrige ökologische und soziale Standards anwendbar sein. 
Durch eine Reform des EU-Beihilferechts können Wettbewerbsverzerrungen durch staatlich 
geförderte Konzerne aus anderen Weltregionen verhindert werden. Die deutsche Exportförderung 
muss in Zukunft – anstelle von fossilen Anlagen und Kraftwerken – Hidden Champions 
unterstützen, die Hightech für bessere Umwelt- und Lebensbedingungen herstellen. Mit der EU-
Kommission setzen wir uns für einen Grenzausgleich von CO2-Kosten ein, damit ambitionierter 
Klimaschutz nicht zum Wettbewerbsnachteil wird. Fairer Wettbewerb braucht auch neue 
rechtliche Instrumente gegen den wettbewerbsverzerrenden Charakter von Subventionen 
ausländischer Regierungen für aufgekaufte europäische Unternehmen und deren Produktionen in 
Europa.
Fairer Handel für eine nachhaltige Entwicklung im globalen Süden
Die Entwicklungschancen der Länder des globalen Südens sind stark davon abhängig, wie fair 
die Handelspolitik gestaltet wird. Fairer Handel muss zum Standard werden. Dieser muss sich 
am Pariser Klimaabkommen sowie an der Agenda für nachhaltige Entwicklung orientieren. Es 
braucht im Sinne einer nachhaltigen globalen Strukturpolitik dringend eine gerechte 
Handelspolitik mit den Ländern des globalen Südens, die regionale Wertschöpfung, regionalen 
Handel und Integration fördert und ihnen genügend Raum lässt, durch Zölle und Quoten ihre 
Märkte zu schützen sowie durch Exportsteuern die Ausfuhr heimischer Rohstoffe zu 
beschränken. So wird der Aufbau heimischer Industrien gefördert. Zölle für 
Entwicklungsländer auf verarbeitete Produkte sollen gesenkt bzw. abgeschafft werden.
Lieferkettengesetz europäisch umsetzen
Viel zu oft kaufen wir Dinge, deren Herstellung auf dem Raubbau an Mensch und Natur basiert, 
obwohl wir das gar nicht wollen. Damit Unternehmen künftig Umwelt- und Sozialstandards sowie 
Menschenrechte entlang der gesamten internationalen Produktions- und Lieferkette 
durchsetzen, braucht es ein verbindliches und wirksames Lieferkettengesetz auf nationaler 
wie europäischer Ebene. Kern einer solchen Regelung stellt eine zivilrechtliche Haftung dar, 
auf deren Grundlage Unternehmen im Schadensfall zur Verantwortung gezogen werden können. 
Zugleich ermöglicht ein verbindlicher Rahmen gleiche Wettbewerbsbedingungen am Markt und 
schafft Rechtssicherheit. Auf EU-Ebene werden wir uns zudem für einen Importstopp für 
Agrarprodukte einsetzen, die im Zusammenhang mit illegaler Entwaldung und 
Menschenrechtsverletzungen wie Vertreibung stehen. Weltweit wird Wald, insbesondere so 
wichtiger Tropen-, Ur- und Mangrovenwald, mit fortschreitender Geschwindigkeit abgeholzt und 
abgebrannt – auch für den Anbau von Soja und Palmöl oder zur Produktion von Leder, die in 
die EU importiert werden. Die EU-Holzhandelsverordnung wollen wir stärken und Strategien zur 
Reduktion von Palmöl und Soja in Deutschland voranbringen. Zur Kompensation gerodeter Wälder 
fördern wir hier und weltweit Wiederbewaldung und Renaturierung ohne Monokulturen.
Wir machen die Finanzmärkte stabiler und nachhaltiger
Grüne Finanzmärkte
Noch immer werden Milliarden in fossile Energien – und damit gegen unsere Zukunft – 
investiert. Wir werden durchsetzen, dass sich die öffentliche Hand vollständig aus diesen 
Investitionen zurückzieht. Öffentlich-rechtliche Banken und Pensionsfonds müssen eine 
Vorreiterrolle bei der grünen Finanzwende und dem Divestment einnehmen. Klimarisiken sollen 
offengelegt und bei Banken und Versicherungen mit Eigenkapital unterlegt werden sowie bei 
Ratings berücksichtigt werden. Alle Anlagen, nicht nur grüne, müssen eine 
Nachhaltigkeitsbewertung haben, die für alle Anleger*innen transparent ist. Dabei sind neben 
den Klimazielen auch andere Umweltwirkungen, Menschenrechte, Arbeitsnormen und 
Entwicklungsziele zu berücksichtigen. In der Anlageberatung muss diese Bewertung einfließen. 
Für besonders nachhaltige Finanzprodukte wollen wir ein EU-Label schaffen. So sorgen wir 
dafür, dass Kapital von schmutzigen in grüne und nachhaltige Investitionen umgelenkt wird.
Saubere Bilanzen am deutschen Kapitalmarkt
Beim Bilanzskandal Wirecard sind die zuständigen Wirtschaftsprüfer*innen und die staatliche 
Aufsicht an ihrer Aufgabe gescheitert. Erst nachdem ein neues Unternehmen auf die Bilanzen 
blickte, wurde ordentlich geprüft, während man die Jahre davor immer wieder Bilanzen 
durchwinkte, um die eigenen Versäumnisse der Vorjahre zu vertuschen. Wir wollen, dass 
Unternehmen in der Regel nach sechs Jahren ihre Wirtschaftsprüfer*in wechseln müssen. 
Wirtschaftsprüfungsgesellschaften dürfen nicht gleichzeitig Unternehmen beraten, die sie 
prüfen. Wirtschaftsprüfer*innen sollen nicht vom Unternehmen selbst, sondern von 
Unabhängigen ausgewählt werden. Die Aufdeckung von Bilanzbetrug muss als Ziel gesetzlich 
verankert werden. Wirtschaftsprüfungsgesellschaften müssen wirksam staatlich beaufsichtigt 
werden. Die persönliche Haftung von Entscheider*innen in Unternehmen muss bei 
Rechtsverstößen tatsächlich wirksam werden. Auch Aufsichtsräte müssen gestärkt und kompetent 
besetzt werden. Die Vergütung von Vorständen muss sich am langfristigen Unternehmenserfolg 
statt am kurzfristigen Börsenkurs orientieren.
Eine Finanzaufsicht mit Zähnen
Wir brauchen eine Finanzaufsicht mit Zähnen, die Missstände aufzeigt, statt sie zu 
ermöglichen. Bei Wirecard hat auch die deutsche Finanzaufsicht (BaFin), wie so häufig zuvor, 
kläglich versagt. Als Aufseher verbot die BaFin Leerverkäufe gegen Wirecard und zeigte 
Journalist*innen an, die Unregelmäßigkeiten aufdeckten. Das kam einem Persilschein für 
Wirecard gleich. Anleger*innen haben im Ergebnis nicht nur ihr Geld, sondern zugleich auch 
das Vertrauen in den Finanzplatz Deutschland und seine Aufsicht verloren. Für ehrliche 
Unternehmen wird die Finanzierung so künftig schwieriger und teurer. Kultur und 
Selbstverständnis der BaFin müssen sich deshalb komplett ändern. Es braucht eine 
Fehlerkultur innerhalb der Aufsicht und eine Kultur der Skepsis und des Hinterfragens. Wir 
wollen eine Finanzpolizei mit umfassenden Prüfungsrechten schaffen, die Informationen mit 
allen zuständigen Behörden im In- und Ausland austauscht.
Das Bankgeschäft muss wieder langweilig werden
Auch über zehn Jahre nach der Finanzkrise geht von Banken noch immer eine Gefahr für die 
Wirtschaft aus. Noch immer ist nicht ausgeschlossen, dass im Falle einer Pleite die 
Steuerzahler*innen haften. Wir wollen deshalb zurück zum „Boring Banking“. Banken sollen 
nicht spekulieren, sondern die Realwirtschaft finanzieren. Statt der immer 
undurchsichtigeren Regulierungsflut wollen wir einfache und harte Regeln. Die 
Regulierungslücken bei Schattenbanken, Zahlungsdienstleistern und Fintechs schließen wir, 
jedes Produkt und jeder Akteur muss reguliert sein. Wir werden die Schuldenbremse (Leverage 
Ratio) für Banken verbindlich machen und schrittweise erhöhen. Das riskante 
Investmentgeschäft muss vom Einlagen- und Kreditgeschäft getrennt werden 
(Trennbankensystem). Es braucht eine starke Fusionskontrolle und zu große Banken sollen 
entflochten werden. Für kleine Banken, von denen kein Risiko für das Finanzsystem ausgeht, 
sollten hingegen einfachere Regeln gelten. Spekulation und Kurzfristorientierung werden wir, 
unter anderem durch eine europäische Finanztransaktionssteuer mit breiter 
Bemessungsgrundlage, unattraktiv machen.
Schmutziges Geld einziehen
Unser Land ist derzeit ein Paradies für Geldwäsche. Wir werden mit einer umfassenden 
Strategie gegen Geldwäsche vorgehen. Bei allen Gesellschaften, Stiftungen und sonstigen 
Konstrukten muss umfassende Transparenz über die wirtschaftlich Berechtigten bestehen. 
Lücken und Umgehungsmöglichkeiten des Transparenzregisters werden geschlossen. Die 
Finanzaufsicht muss in der Geldwäschebekämpfung eine aktive Rolle spielen, statt 
Verdachtsmeldungen nur weiterzureichen. Im Nichtfinanzsektor, gerade bei Immobilien, bleibt 
Geldwäsche besonders oft unentdeckt. Wir werden bundesweite Mindeststandards für Prüfungen, 
Ressourcen und Personal durchsetzen. Die Zuständigkeit für die Bekämpfung der Geldwäsche 
soll vollständig auf den Bund übergehen. Illegale Gelder und Vermögenswerte werden wir 
umfassend abschöpfen. Das Einfrieren von verdächtigen Finanztransaktionen wollen wir 
erleichtern und die Dauer von Transaktionsverboten verlängern, um die Strafverfolgung zu 
sichern.
Digitalen Euro einführen
Digitales Bezahlen gewinnt in unserem Alltag stetig an Bedeutung. Es ist bequem, schnell und 
kontaktlos und soll noch sicherer werden. Wir wollen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) 
einen digitalen Euro schafft. Sie gewährleistet dabei Daten- und Rechtssicherheit für 
Verbraucher*innen und Unternehmen. Sie wirkt ungerechtfertigten Kosten durch Oligopole 
entgegen. Private Firmen können auf dieser Grundlage Produkte und Apps aufbauen. Ein 
digitaler Euro löst klassisches Bargeld nicht ab, sondern ergänzt es. Eine Aushöhlung des 
Geld- und Währungsmonopols durch private Währungen lehnen wir strikt ab. Bei allen digitalen 
Zahlungen und Kryptowährungen müssen die tatsächlichen wirtschaftlich Berechtigten analog zu 
Regelungen beim Bargeld ab einer gewissen Schwelle ermittelt werden. Zur Bekämpfung von 
Verbrechen wie Geldwäsche, Darstellung sexualisierter Gewalt gegen Kinder, 
Steuerhinterziehung und Terror-Finanzierung braucht es auch für den Bereich des digitalen 
Bezahlens klare Regeln.
Wir vollenden die Europäische Wirtschafts- und 
Währungsunion
In Europas Zukunft investieren
Europas Gesellschaften und Unternehmen leben von einer starken öffentlichen Infrastruktur. 
Daher ist es umso gefährlicher, dass in den letzten Jahren so sehr auf Verschleiß gefahren 
und nicht investiert wurde. In wichtigen Zukunftsfeldern wie der Digitalisierung oder der 
Batterieproduktion droht Europa den Anschluss zu verlieren. Wir werden in der EU konsequent 
in Klimaschutz, Digitalisierung, Forschung und Bildung investieren. Dafür weiten wir den EU-
Haushalt deutlich aus und statten ihn mit eigenen Einnahmen aus. Die EU soll die Einnahmen 
des CO2-Grenzausgleichs erhalten. Auch die Besteuerung von Plastik und Digitalkonzernen und 
möglichst auch der Finanztransaktionen soll den EU-Haushalt stärken. Den neu geschaffenen 
Wiederaufbaufonds verstetigen wir, integrieren ihn fest in den EU-Haushalt, ermöglichen so 
eine demokratische Kontrolle und nutzen ihn auch dauerhaft, um in wichtige Zukunftsbereiche 
zu investieren, etwa gemeinsame europäische Energienetze oder ein Schnellbahnnetz. Wir 
wollen gemeinsam mit unseren europäischen Partnern den Stabilitäts- und Wachstumspakt so 
reformieren, dass ein zu hoher Spardruck verhindert wird und Zukunftsinvestitionen in allen 
Mitgliedsländern weiter erhöht werden können.
Währungsunion vollenden, Europa krisensicher aufstellen
Es war ein Fehler, dass die Konservativen jahrzehntelang eine eigene Fiskalpolitik Europas 
verhindert haben. Wir wollen dafür Sorge tragen, dass die EU ein Instrument für eine 
dauerhafte, eigene Fiskalpolitik erhält, dessen Einsatz im Krisenfall nicht durch einzelne 
Länder blockiert werden kann, sondern das den gemeinsamen europäischen Institutionen 
untersteht. Der Europäische Stabilitätsmechanismus wird zu einem europäischen Währungsfonds 
weiterentwickelt. In ihm erhalten die Länder eine nicht konditionierte kurzfristige 
Kreditlinie. So wird Spekulation gegen einzelne Staaten schon im Vorfeld abgewendet. Die 
Bankenunion wird durch eine gemeinsame Einlagensicherung als Rückversicherung vollendet, 
damit ein Euro überall gleich viel wert ist. Wir stehen zur Unabhängigkeit der Europäischen 
Zentralbank und befürworten ein breiteres Mandat, das ihr erlaubt, gleichberechtigt zur 
Preisstabilität auch Wohlstandsmehrung und hohe Beschäftigung anzustreben. Durch eine 
gemeinsame Fiskalpolitik entlasten wir die Zentralbank und sorgen dafür, dass sie künftige 
Brände nicht wieder alleine löschen muss.
Euro zur Leitwährung machen
Wir wollen, dass sich der Euro zu einer glaubwürdigen, internationalen Leitwährung 
entwickelt, damit Europa seine Souveränität bewahrt und ausbaut. Langfristig soll ein 
starker und stabiler Euro seinen Platz in einem kooperativen globalen Weltwährungssystem 
finden. Der Euro ist ein wesentlicher Baustein einer umfassenden Strategie, die europäische 
Werte auf der globalen Ebene stärkt und durchsetzt. Wir werden sichere europäische 
Vermögenswerte schaffen, in denen die Welt sparen kann. In Zukunftsmärkten wie Investitionen 
in Klimaschutz soll der Euro das internationale Zahlungsmittel werden. Um die internationale 
Rolle des Euro zu stärken, braucht es aber auch inner-europäische Solidarität: Wir wollen 
Ungleichgewichte gemeinsam in Überschuss- und Defizitländern reduzieren sowie wirtschafts- 
und finanzpolitische Entscheidungen als Gemeinschaft treffen.
Wir haushalten solide, weitsichtig und gerecht
Bundeshaushalt wird zukunftstauglich
Wir wollen den Bundeshaushalt nachhaltiger und gerechter machen. Nachhaltiger wird er, wenn 
wir die umweltschädlichen Subventionen endlich beenden. Immer noch subventionieren die 
öffentlichen Haushalte des Landes mit über 50 Milliarden Euro klimaschädliches Verhalten, 
zum Beispiel mit der Subvention für Diesel oder schwere Dienstwagen. Wir werden diese 
Subventionen schrittweise abbauen und den Bundeshaushalt klimagerecht machen. In einem 
ersten Schritt können wir so über 10 Milliarden Euro jährlich einnehmen und sie für die 
Finanzierung von Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit einsetzen. Für die Ausgaben des 
Bundes streben wir eine Klimaquote an, die schrittweise steigen soll. Zur Finanzierung 
dieser nachhaltigen Ausgaben setzen wir auf grüne Anleihen. Mit Gender-Budgeting erreichen 
wir eine konsequente Berücksichtigung und Einbeziehung von Gleichstellungsaspekten bei 
finanz- und haushaltspolitischen Entscheidungen. Das macht den Haushalt gerechter.
Sorgsamer Umgang mit Steuergeld
In den vergangenen Jahren wurde im großen Umfang Geld im Bundeshaushalt verschwendet. Die 
Pkw-Maut war ein Desaster mit Ansage. Das Verteidigungsministerium hat Millionen in teure 
Beraterverträge versenkt. Schlecht gemachte öffentlich-private Partnerschaften haben sich 
für die privaten Unternehmen als lukrativ und für die Steuerzahler*innen als teuer erwiesen. 
Wir werden sorgsam mit dem Geld der Steuerzahler*innen umgehen. Wir werden künftig 
Transparenz herstellen und ÖPP-Verträge veröffentlichen. Infrastruktur wird die öffentliche 
Hand künftig wieder selbst finanzieren und kann so auf ÖPP-Verträge verzichten. Im 
Straßenbau wollen wir ÖPP-Projekte gesetzlich ausschließen. Die Kontrolle bei Bauvorhaben 
und großen öffentlichen Beschaffungen wird verbessert.
Schuldenbremse reformieren, Investitionsregel einführen
Deutschland verfügt auch nach der Corona-Krise über tragfähige Staatsfinanzen. Die Zinsen 
sind historisch niedrig, das Vertrauen in deutsche Staatsanleihen ist hoch. Wir haben aber 
ein Zukunftsproblem. Die Erde erhitzt sich, die Schulen verfallen und Deutschland gehört 
beim schnellen Internet zu den Schlusslichtern der EU. Wir investieren zu wenig in unser 
Land. Das sind Schulden, die nicht in den Büchern stehen, aber unseren Wohlstand gefährden. 
Wir wollen die Schuldenbremse im Grundgesetz zeitgemäß gestalten – um die so dringenden 
Investitionen zu ermöglichen. Bei konsumtiven Ausgaben bleibt es bei den derzeitigen 
strikten Regelungen; bei Investitionen, die neues öffentliches Vermögen schaffen, erlauben 
wir eine begrenzte Kreditaufnahme. So schaffen wir öffentliches Vermögen, das uns allen 
gehört, denn die Rendite öffentlicher Investitionen ist hoch, während der Bund keine Zinsen 
für seine Kredite bezahlt. Das schafft ein hohes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, das 
sicherstellt, dass unsere Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftskraft weiter abnehmen. Die 
kluge Unternehmerin spart nicht, sie investiert. Der kluge Staat tut es ihr gleich.
Mehr Steuergerechtigkeit schaffen
Steuern sind die Grundlage für die Finanzierung unseres Gemeinwesens. Angesichts der Corona-
Krise wird die öffentliche Haushaltslage in den kommenden Jahren sehr angespannt sein. Daher 
müssen alle Veränderungen im Steuerrecht mindestensnicht nur aufkommensneutral sein, sondern zu einer Verbesserung der Einkommenssituation führen. Ziel ist, dass 
alle einen fairen Beitrag leisten. Heute aber tragen die obersten 10 Prozent der Einkommen 
über Steuern und Abgaben relativ weniger bei als die mittleren Einkommen. Das ändern wir, 
indem wir den Grundfreibetrag der Einkommensteuer erhöhen, um kleine und mittlere Einkommen 
zu entlasten. Im Gegenzug wollen wir den Spitzensteuersatz moderat anheben. Ab einem 
Einkommen von 100.000 Euro für Alleinstehende und 200.000 Euro für Paare wird eine neue 
Stufe mit einem Steuersatz von 45 Prozent eingeführt. Ab einem Einkommen von 250.000 bzw. 
500.000 Euro folgt eine weitere Stufe mit einem Spitzensteuersatz von 48 Prozent. Jahreseinkommen über 500.000 bzw. 1 Millionen Euro werden mit 50 Prozent besteuert. Zusätzlich 
werden hohe Managergehälter oberhalb von 500.000 Euro nicht mehr zum Abzug als 
Betriebsausgaben zugelassen. Die Abgeltungsteuer für Kapitalerträge schaffen wir ab und 
besteuern diese Einkommen wieder progressiv. Damit zahlen diejenigen mit hohen Zinseinkommen 
und Spekulationsgewinnen höhere Steuern, Aktienkleinanleger*innen werden entlastet. Mit der 
immer stärker steigenden Ungleichheit finden wir uns nicht ab, sondern wollen große Vermögen 
nach der Corona-Krise wieder besteuern. Dafür gibt es verschiedene Instrumente. Die 
Einführung einer neuen Vermögensteuer für die Länder ist unser bevorzugtes Instrument. Die 
Länder sollten die Einnahmen dieser Steuer für die Finanzierung der wachsenden 
Bildungsaufgaben einsetzen. Die Vermögensteuer sollte für Vermögen oberhalb von 2 Millionen 
Euro pro Person gelten und jährlich 1 Prozent und ab 10 Millionen Euro 1,5 Prozent betragen. Begünstigungen für Betriebsvermögen 
werden wir im verfassungsrechtlich erlaubten und wirtschaftlich gebotenen Umfang einführen. 
Dabei streben wir Lösungen an, die zusätzliche Anreize für Investitionen schaffen und die 
besondere Rolle und Verantwortung von mittelständischen und Familienunternehmen 
berücksichtigen.
Konsequent gegen Steuerhinterziehung und -vermeidung vorgehen
Jedes Jahr verlieren die Steuerzahler*innen hohe Milliardenbeträge durch Steuerhinterziehung 
und aggressive Steuervermeidung. Wir wollen mit einer umfassenden Strategie dagegen 
vorgehen. Die europäische Anzeigepflicht für Steuergestaltungen muss um eine Verpflichtung 
für rein nationale Gestaltungen ergänzt werden. Zusätzlich zur bestehenden Steuerpflicht 
nach dem Wohnsitz wird eine Steuerpflicht auch nach der Nationalität eingeführt, um rein 
steuerlich motivierte Wohnsitzwechsel zu verhindern. Wir werden regelmäßig die Steuerlücke 
schätzen lassen. Die Steuerverwaltung muss deutlich gestärkt werden. Um Vollzugsdefizite bei 
der Bekämpfung von Steuervermeidung großer Konzerne und reicher Bürger*innen zu beheben, 
schaffen wir eine Spezialeinheit auf Bundesebene. Steuerhinterziehung ahnden wir härter, die 
Umgehung der Grunderwerbsteuer mit Share-Deals muss endlich unterbunden werden. Cum-ex- und 
Cum-cum-Geschäfte beenden wir, wo sie immer noch möglich sind.
Konzerne angemessen besteuern
Durch Buchungstricks verschieben große Konzerne ihre Gewinne in Steuersümpfe. So fehlen 
Milliarden für unsere Infrastruktur, und die Firmen verschaffen sich unfaire 
Wettbewerbsvorteile gegenüber kleineren Unternehmen. Wir wollen dafür sorgen, dass Konzerne 
ihre Gewinne, Umsätze und Steuerzahlungen nach Ländern umfänglich öffentlich machen müssen, 
und setzen uns für eine ambitionierte Ausgestaltung eines solchen Country-by-Country-
Reportings auf europäischer Ebene ein. In Europa führen wir eine gemeinsame 
Bemessungsgrundlage für die Unternehmenssteuern und einen Mindeststeuersatz von 
mittelfristig 25 Prozent ohne Ausnahmen ein. Google, Facebook und Co. werden mit einer 
Digitalkonzernsteuer endlich angemessen besteuert. Banken und Steuerberater*innen verbieten 
wir, Geschäfte in Steuersümpfen zu tätigen oder dorthin zu vermitteln. Wir setzen uns dafür 
ein, auch in Steuerfragen zu Mehrheitsentscheidungen in der EU überzugehen. Soweit 
europäische Einigungen nicht gelingen, gehen wir voran, in verstärkter Zusammenarbeit oder 
gemeinsam mit einzelnen Staaten. National gehen wir gegen Gewinnverschiebungen mit einer 
verschärften Zins- und Lizenzschranke und mit Quellensteuern vor.

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