Neben dem dringend notwendigen Trennbankensystem müssen große Investmentbanken weiter reguliert werden. Aktuell haben große Investmentbanken mehrere Geschäftsfelder: Handel mit Wertpapieren für ihre Kunden (Asset Management), Beratung von Unternehmen bei Fusionen und Übernahmen, Strukturierung von Kapitalmarkttransaktionen (also z.B. Börsengänge) und Research (also Bewertung von Aktien verschiedener Unternehmen mit anschließender Kauf- oder Verkaufsempfehlungen).
Dies führt zwangsläufig zu starken Interessenskonflikten innerhalb der Bank, wenn etwa die Researchabteilung eine Kaufempfehlung für eine Aktie auspricht, mit der sich die Investmentbank vorher für ihre Kunden eingedeckt hat. Weitere Spannungsfelder entstehen, wenn die Investment Bank mit mehreren Unternehmen, die an einer Transaktion beteiligt sind (bspw. Käufer und Verkäufer), in anderen Geschäftsfeldern (z.B. Kapitalmarkttransaktionen) gleichzeitig eng zusammenarbeitet. Außerdem kann die Researchabteilung bewusst positiv über ein Unternehmen berichten für das die Investment Bank eine Kapitalerhöhung vorbereitet.
Zwar sollen solche Interessenskonflikte durch interne Kontrollmechanismen (so genannte Chinese Walls) verhindert werden, allerdings sollten wir uns stärker für staatliche Regulierung einsetzen.
Daher müssen die einzelnen Geschäftsfelder einer Investment Bank getrennt und in einen beratenden Teil, einen eigenständig handelnden Teil und Research ausgegliedert werden. Investment Banken können für ihre Kunden gleich gute Transaktionsberatung liefern, ohne bspw. gleichzeitig Research über das Kundenunternehmen zu machen.
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