Das wohl prominenteste Beispiel des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens ist wahrscheinlich die solidarische Landwirtschaft (SolaWi).
Hierbei wird ein Bauernhof für ein Jahr vom Markt genommen: Der/ die Unternehmer:in (Bauer/Bäuer:in) definiert sein:ihr Angebot und sucht sich eine Gemeinschaft, die das Angebot wahrnimmt und die finanziellen sowie sozialen Bedürfnisse der Unternehmer:in übernimmt. Die Gemeinschaft besteht aus Menschen, die Lust auf das Angebot haben und die Bedürfnisse des:der Unternehmer:in für ein Jahr zu erfüllen möchten. Dafür finden sich alle Gemeinschafts-Mitglieder:innen zu einer Geber:innen-Runde zusammen und schreiben anonym die jeweiligen Geldmittel auf, die sie beitragen möchten und können. Alle Geldmittel werden am Ende zusammengezählt und diese Geber:innen-Runde so oft wiederholt bis die finanziellen Bedürfnisse der Unternehmer:in erfüllt sind.
Die Vorteile dieser Wirtschaftsweise sind ein solidarischer Beitrag, da jedes Mitglied selbst bestimmen kann wieviel finanzielle, soziale und zeitliche Ressourcen er:sie für das jeweilige Angebot zur Verfügung hat. Zudem kann die Innovationsfähigkeit und Selbstwirksamkeit der Mitglieder:innen durch die Verantwortung im Unternehmen gesteigert werden. Viele gemeinschaftsbasierte Unternehmen kamen sehr gut durch die Corona-Krise, weil die ständige Kommunikation der Mitglieder:innen und Unternehmer:innen miteinander die finanziellen, sozialen und anderen Bedürfnisse Aller immer wieder neu ausbalancieren kann.
Die Ausweitung des gemeinschaftsbasierten Wirtschaftens wird auf lokaler Ebene gerade in vielen Wirtschaftsbereichen erfolgreich ausprobiert. So gibt es z.B. Weinbau, Gesundheitszentren usw. die sich gemeinschaftsbasiert organisieren. Austausch zwischen den verschiedenen Unternehmen findet in neu geschaffenen Netzwerken statt.
Staatliche Unterstützung für gemeinschaftsbasierte Unternehmer:innen gerade in der initialen Konzeptions-und Planungsphase sowie die weitere Förderung dieses Wirtschaftskonzeptes bieten also eine große Chance für eine resilientere, vielfältigere und eigenverantwortlichere Wirtschaft.
Quellen:
https://www.myzelium.com/post/was-ist-solidarisches-gemeinschaftsbasiertes-wirtschaften
Kommentare