"Nachwachsend" klingt hart nach Biomasse. Kann ich nur so verstehen.
Nun ein paar Zahlen: Der nicht-energetische Verbrauch (also Rohstoffbedarf), der weit überwiegend in der Chemieindustrie anfällt, betrug in Deutschland 2019 257 TWh (https://ag-energiebilanzen.de/7-0-Bilanzen-1990-2019.html). Das ist etwa 150% der gesamten aktuellen Nutzung von Biomasse in Deutschland zur Endenergiebereitstellung (inklusive erneuerbare Abfälle).
Es ist eigentlich nicht plausibel, dass wir diese Menge an Biomasse (257 TWh) nachhaltig bereitstellen können. Wir würden Anbaubiomasse brauchen und damit "Flächen importieren", Stichwort Palmöl, Regenwald und der ganze Mist der dranhängt (was nicht der RED II, also geltender Rechtslage, entsprechen würde: https://ec.europa.eu/jrc/en/jec/renewable-energy-recast-2030-red-ii). Stattdessen sollte da allgemeiner "nachhaltig" stehen, da dann sowohl nachhaltige Biomasse (die es ja gibt) als auch strombasierte Rohstoffe (Wasserstoff und kreisgeführtes bzw. aus der Atmosphäre gewonnenes CO2) darunter fallen.
Alternativ ginge auch "erneuerbar" oder "nachwachsenden und synthetischen Rohstoffen". Aber "nachhaltig" ist kürzer und trifft es gut.
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