Die Zusammenlegung der Notrufnummer 112 sowie der Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes 116 117 ist im Grunde eine gute Idee. Die Vorteile sind Zeitersparnis, bis das richtige Fahrzeug rollt und eine bessere Verknüpfung von Notfallrettung und ärztlichem Dienst. Doch aktuell arbeiten die Leitstellen unabhängig voneinander und erfüllen grundlegend verschiedene Aufgaben. 112: Feuerwehr und Rettungsdienst und 116 117 kassenärztlichen Bereitschaftsdienst. Während in der Leitstelle der 112 ausgebildete Disponent*innen aus Rettungsdienst und Feuerwehr sitzen, haben wir in der Leitstelle der 116 117 Personal, welches eine Schulung durchlief, um Anrufe entgegenzunehmen und Code-Wörter zu erkennen. Das Personal bei der Nummer 116 117 hat aber mit der Notfallrettung keine Berührungspunkte.
Eine wirkliche Qualitätsverbesserung der Notrufannhame wäre eine bundeseinheitliche Ausbildung zur*m Leitstellen Disponenten*in (aktuell besteht die Ausbildung zur*mDisponenten*in aus verschiedenen Modulen, welche an Feuerwehrschulen gelehrt werden). Die Auszubildenden durchlaufen in deren Ausbildung eine Vielzahl an Praktika im Rettungsdienst und bei der Feuerwehr und erlernen die qualifizierte Notrufannahme von der Pike auf. Daher sollten wir diesen Qualitätsanspruch in unserem Programm festigen. Zugleich zeigt diese Änderung unsere Kenntnis als Partei gegenüber der Strukturen im Rettungsdienst.
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