Noch immer verrichten Frauen den Löwenanteil der unbezahlten Haus- und Sorgearbeit. Sie stecken dafür eher bei der Erwerbsarbeit zurück und gehen Teilzeit- oder Minijobs nach. Neben dem Mental Load spiegeln sich die negativen Folgen vor allem bei den Rentenansprüchen von Frauen wieder. Um zu entlasten und Frauen die Möglichkeit zu geben vermehrt am Erwerbsleben teilzunehmen, braucht es neben dem Ausbau der Kinderbetreuung zusätzlich eine Subventionierung der haushaltsnahen Dienstleistungen. Konzepte und Studien dazu wurden in den letzten Jahren von unterschiedlichen Akteur*innen erstellt. In Belgien z.B. gibt es schon seit Jahren ein Gutscheinsystem für die Inanspruchnahme von haushaltsnahen Dienstleistungen. Auch andere EU-Mitgliedsstaaten haben Förderkonzepte eingeführt. Damit konnten große Erfolge bei der Bekämpfung des in diesem Segment hohen Schwarzmarktanteils erzielt werden. Frauen profitieren dabei doppelt: Sie profitieren als Kundinnen durch eine erhebliche Alltagsentlastung und sie profitieren als Dienstleisterin, wenn sie diese Tätigkeiten in sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsformen erbringen. Bereits 2017 hat die familienpolitische Kommission der Heinrich-Böll-Stiftung Gutscheine für haushaltsnahe Dienstleistungen gefordert, um Familien zu entlasten. Auch in der Gleichstellungsstrategie der EU heißt es, dass die Externalisierung von Haus- und Sorgearbeiten gefördert und bezuschusst werden solle. Darum gehört dieser Punkt unbedingt in unser Wahlprogramm.
Antrag Kapitel: | Kapitel 3: Solidarität sichern |
---|---|
Antragsteller*in: | Natalie Becker (KV Frankfurt) und 44 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 69%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 23.04.2021, 15:30 |
Kommentare