Die Auswertung von Gesundheitsdaten kann wichtige Fortschritte ermöglichen. Wir begrüßen, dass wir Grüne uns hier offen zeigen. Sie darf aber nicht von windigen Geschäftsinteressen obskurer Big-Data-Glücksritter missbraucht werden. Dem gilt es vorzubeugen.
Als Bürger*innenrechtspartei muss ein besonderer Fokus auf die Gewährleistung von Datenschutz, Daten- und IT-Infrastruktursicherheit und die freie Selbstbestimmung über die eigenen Daten gelegt werden. Tun es nicht die Grünen, tut es keiner!Innovation und Forschung ist wichtig, aber nicht wichtiger als der Schutz der Bürger*innen - gerade in diesem besonders persönlichen und privaten Feld. Das Zur-Verfügungstellen persönlicher medizinischer Daten ist für effektive Gesundheitsforschung unentbehrlich, aber dies kann nicht der Grund sein, Menschen zu nudgen, zu täuschen und unverhältnismäßig zu ermutigen, ihre Daten zur Verfügung zu stellen. Menschen dürfen keine Benachteiligung erfahren, wenn sie ihre Daten nicht zur Verfügung stellen. Zudem sollten Risiken für Menschen dahingehend reduziert werden, dass Daten möglichst vollständig anonymisiert werden und die Befunde keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen zulassen. Dies ist eine weitere Sicherheitskomponente zu der Sicherheit der Systeme und der Datengovernance.
Die Forderung nach Daten- und IT-Sicherheit bedingt auch eine quelloffene und datenminimierende Technikgestaltung wie sie an der Corona Warn App erfreulich demonstriert wurde. Zentralisierte Datenspeicherung muss verhindert werden - ein einziger Angriffspunkt ist eine Hilfestellung für Hacker.Bei der Entwicklung der Corona-Warn-App haben einschlägige, renommierte bürger*innenrechtsorientierte IT-Sicherheitsexpert*innen Prüfsteine für die Entwicklung von Apps entwickelt, die generell für die App-Entwicklung staatlicher Apps taugen.
Es muss sichergestellt sein, dass gespendete Gesundheitsdaten auch der ganzen Bevölkerung kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Die Ergebnisse sollen daher als OpenData zur Verfügung gestellt werden.
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