Patientinnen und Patienten wünschen sich ein sich ergänzendes Miteinander von konventionellen und komplementären Therapieverfahren. Dies bestätigen entsprechende Umfragen und Untersuchungen.[1],[2], [3]
Zu den Verfahren der integrativen Medizin, die ergänzend und/oder im Verbund mit der konventionellen Medizin eingesetzt werden („Das Beste aus beiden Welten“ WHO-Definition), zählen u. a. die Mind-Body-Medizin, Phytotherapie, Homöopathie, Anthroposophische Medizin, Traditionelle Chinesische Medizin, Kneipp-Verfahren, Ayurvedische Medizin, Osteopathie und Naturheilkunde.
Über 60.000 Ärzt*innen arbeiten in Praxis und Krankenhaus mit komplementären Therapieverfahren. Sie besitzen eine universitäre Ausbildung in konventioneller Medizin und sind zusätzlich durch Zusatzausbildung und Weiterbildung doppelt qualifiziert. Damit wird die Patient*innensicherheit gewährleistet.
Die zusätzliche Therapieoptionen der Integrativen Medizin, beispielsweise bei chronischen Erkrankungen, in der Schmerzversorgung oder in der Prävention, werden von vielen Patient*innen wahrgenommen. Außerdem könnte die integrative Medizin dazu beitragen, Antibiotika dort einzusparen, wo sie nicht angezeigt sind oder zurückhaltend eingesetzt werden sollten, wie z. B. viele Infektionserkrankungen im hausärztlichen Bereich.[4], [5]
Die öffentlich geförderte Forschung ist im Bereich der Integrativen Medizin unterrepräsentiert. Deshalb ist eine gezielte Forschungsförderung notwendig.
[1] Meinungsforschungsinstituts Kantar TNS, 2018.
[2] Joos et al (2009) Integration of Complementary and Alternative Medicine into Family Practices in Germany: Results of a National Survey. eCAM 2009;Page 1 of 8 doi:10.1093/ecam/nep019
[3] Institut für Demoskopie Allensbach. Naturheilmittel 2010 – Ergebnisse einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung. 2010.
[4] Siehe Leitlinien zu Rhinsinusitis, Bronchitis, Harnwegsinfektionen u. a.
[5] Baars EW et al. The Contribution of Complementary and Alternative Medicine to Reduce Antibiotic Use: A Narrative Review of Health Concepts, Prevention, and Treatment Strategies. Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine. 2019;2019:1-29. doi:10.1155/2019/5365608
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