Wasser predigen und Wein trinken – das kann beim Thema Parteispenden nicht der richtige Weg sein. Denn Demokratie lebt vom Vertrauen der Bürger*innen. Dieses Vertrauen gewinnen wir Grüne aber nicht, indem wir die unsaubere Politik der politischen Konkurrenz mitspielen, sondern nur, indem wir mit Mut und gutem Beispiel vorangehen und zukünftig auf Firmenspenden verzichten.
Die Angst, wir würden uns durch einen Verzicht auf Firmenspenden schlechter stellen, ist dabei unbegründet. Denn Firmenspenden nehmen bei den Grünen nur einen vergleichsweise geringen Anteil der Parteifinanzierung ein[i] – ganz im Gegensatz z.B. zur CDU/CSU, welche im Jahr 2019 etwa 16 mal so viel Spenden von Unternehmen, Verbänden und Organisationen erhielten wie wir Grüne[ii].
Eine klare Positionierung gegen Konzernspenden UND ein entsprechendes Handeln von uns hebt zudem das Thema auf die politische Tagesordnung. Dadurch erhöhen wir den Druck auf die politische Konkurrenz und die Wahrscheinlichkeit, dass unsere Forderungen zeitnah in gesetzliche Regelungen umgesetzt werden. Von dieser Entwicklung würden wir Grüne besonders profitieren.
Politik muss unabhängig sein. Durch einen Verzicht auf Firmenspenden leisten wir unseren Beitrag dazu. Die Maskenaffäre der CDU/CSU und das steigende Bewusstsein in der Bevölkerung zu diesem Thema zeigen, dass jetzt die richtige Zeit für diesen Schritt ist. Dadurch zeigen wir Missstände konsequent auf, tragen langfristig zur Chancengleichheit der Parteien bei und stärken das Vertrauen in grüne Politik.
[i] https://lobbypedia.de/wiki/Parteispenden
[ii] https://pbs.twimg.com/media/ExZady0WYAAutpt?format=jpg&name=large
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