Mit der EU-Resolution von 2014 (Honeyball-Report) hat das EU-Parlament beschlossen, dass dieEU-Staaten die Nachfrage nach Prostitution eindämmen sollen, indem sie die Freier bestrafen und nicht die Prostituierten. Die Abgeordneten haben ausdrücklich betont, dass nicht nur Zwangsprostitution, sondern auch freiwillige sexuelle Dienstleistungen gegen Bezahlung die Menschenrechte und die Würde des Menschen verletzen.
Daher ist es wichtig, dass sich die Partei Bündnis 90/Die Grünen in Einklang mit ihren Grundwerten und ihrem Einsatz für die Istanbul-Konvention effektiv für die Eindämmung der Prostitution einsetzt. Dazu gehört es auch, gangbare Ausstiegsstrategien für Prostituierte zu entwickeln, indem zum Beispiel alternative Einnahmequellen für Frauen und andere Menschen in der Prostitution gefunden werden, die einen Ausweg aus der Prostitution suchen.
Die 2002 in Deutschland eingeführteLegalisierung hat zu einem Anstieg der Nachfrage nach Prostitution geführt und Deutschland den zweifelhaften Ruf eingebracht, das "Bordell Europas" zu sein. Wir brauchen daher einen nuancierten Ansatz, der die Nachfrageseite, d.h. vor allem Männer bestraft, ohne dabei diejenigen zu bestrafen, die in die Prostitution abgeglitten sind.
Ebenfalls wichtig ist es, den Kampf gegen Menschenhandel und sexuelle Ausbeutung zu stärken. Nach Angaben der EU-Kommission werden 62 Prozent der Opfer von Menschenhandel mit dem Ziel der sexuellen Ausbeutung entführt. 96 Prozent der identifizierten oder mutmaßlichen Opfer sind Frauen und Mädchen.
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