Begründung:
Der Religionspolitik fehlen tatsächlich hinreichende Kenntnisse über die religiösen Akteure, die internationalen Verflechtungen und die aktuellen Veränderungsprozesse in diesem Bereich. Dies führt zu Unsicherheiten, Misstrauen und gravierenden Fehlentscheidungen. Indem eine solche Stiftung auch staatliche Religionspolitik (Bundesebene, Länderebene, Kommunen) dokumentiert, kann ein solcher Think Tank zudem auch Ansprechpartner für Religions- und Weltanschauungsgruppen werden. Da eine solche Stiftung im Bereich Wissenschaft verortet ist und somit im Zwischenraum zwischen staatlichem Handeln und Zivilgesellschaft hat sie mehr Möglichkeiten Verständigung durch Verständnis und Erkenntnis zu befördern.
In Österreich hat Bundeskanzler Kurz eine „Dokumentationsstelle Politischer Islam“ geschaffen. In diese Richtung will die CDU/CSU-Bundestagsfraktion nun auch gehen. (https://www.cducsu.de/sites/default/files/2021-04/PP%20Politischer%20Islamismus.pdf ). Eine solche allein auf den Islam fokussierende Einrichtung halten wir ebenso wie das Laientool „Moscheepedia“ für zu kurz gesprungen, thematisch zu eingeschränkt und hochgradig stigmatisierend. Das wird den Herausforderungen einer vielfältigen religiösen und weltanschaulichen Landschaft in Deutschland nicht gerecht.
In der Wissenschaft wird hingegen ein Think Tank gefordert, der quantitative und qualitative Grundlagenforschung betreibt, Religionspolitik dokumentiert (z. B. Gerichtsentscheidungen) und die Politik nach dem Vorbild des außenpolitischen Think Tanks SWP berät: eine Stiftung Wissenschaft, Religion und Politik. (https://staging.up.welt.de/debatte/kommentare/plus220315534/Integration-Wie-die-deutsche-Islampolitik-umsteuern-muss.html https://zeitzeichen.net/archiv/2019_März_das-grundgesetz-und-die-religionhttps://www.waz.de/politik/religionsexperte-wir-wissen-nicht-was-in-moscheen-passiert-id232004323.htmlhttps://www.welt.de/debatte/kommentare/article181334910/Volker-Beck-Horst-Seehofer-muss-alle-Religionen-gleich-behandeln.html )
Kommentare