Der amerikanische Doppelkontinent ist abseits der USA eine vielfältige Region, deren außenpolitische Bedeutung von Deutschland und der EU nicht unterschätzt werden sollte. Die vielen Schritte auf dem Weg einer umfassenden Demokratisierung sollten begrüßt werden. Chile zeigt seit Oktober 2019 durch die soziale Bewegung und dem Referendum für eine neue Verfassung, beeindruckende Schritte zu einer weiteren Emanzipation. Dies ist anzuerkennen und zu unterstützen. Leider sind Aktivist*innen und Journalist*innen in vielen lateinamerikanischen Länder, die sich für die Umwelt oder die Rechte von Minderheiten einsetzen, starken Bedrohungen ausgesetzt. Eine Außenpolitik, die sich auf den Schutz der Menschenrechte beruft, muss das Engagement dieser Menschen anerkennen, sie schützen und bei ihren Aktivitäten unterstützen, ohne diese dabei zu bevormunden. Dazu gehört auch eine klare Positionen gegenüber Diktaturen und zunehmend autoritären Regimen wie Venezuela und Brasilien zu beziehen und deren Menschenrechtsverletzungen zu verurteilen.
Der Regenwald im Einzugsbereich des Amazonas gilt als einer der zentralen Kipppunkte im globalen Klimasystem und ist weiterhin durch Abholzung bedroht. Gerade unter Präsident Bolsonaro haben die Abholzungen zugenommen. Dies bedroht die Einhaltung der globalen Klimaziele und auch den Lebensraum indigener Völker. Der Schutz des Amazonas und anderer Regenwälder sollte deshalb eine Priorität unserer Außenpolitik sein. Ein Bestandteil dieser sind Handelsabkommen, welche sich klar an Regeln und Leitlinien zum Schutz von Menschenrechten, Klima und Umwelt orientieren müssen.
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