Der Programmpunkt wirkt in der ursprünglichen Formulierung entgegen des beabsichtigten Effekts. Landwirte, Agrarhändler und Lebensmittelproduzenten sichern ihre Preise mit Termingeschäften ab. Dass sich für alle notwendigen Absicherungsgeschäfte eine Gegenpartei in der Agrarbranche findet, ist allerdings unrealistisch. Denn am Terminmarkt handeln meist weniger Verarbeiter, die sich gegen steigende Preise schützen wollen, als Produzenten, die sich gegen fallende Preise absichern. In die Bresche springen dann Spekulanten, die mit ihren Geschäften die Asymmetrie am Markt ausgleichen. Kurzfristig können sie mit ihren Wetten zwar Preisschwankungen verstärken. Langfristig betrachtet haben die Spekulationen an den Rohstoffbörsen aber keine Auswirkung auf die Agrarpreise.
Eine Risiko- bzw. Preisabsicherung durch Derivate ist für die Agrarbranche wichtig. Ohne externe Akteure ist das jedoch nicht möglich. Wird der Derivathandel unterbunden oder überreguliert, steigt das wirtschaftliche Risiko für die Landwirte erheblich, die Marktpreise würde das hingegen kaum beeinflussen. Ohne Spekulanten geraten die Terminmärkte aus dem Gleichgewicht, was zu starken Preisschwankungen und -verwerfungen führen kann. Mit den Änderungen im Text schützen wir Agrar-Akteuere und setzen uns gegen eine unkontrolliert marktverzerrende oder gar systemgefährdende Spekulation ein.
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