Veranstaltung: | 47. Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | WP Wahl Parteirat |
Antragsteller*in: | Inge Schwenger (KV Havelland) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 29.01.2022, 13:16 |
W-PR-18: Bewerbung: Dr. Inge Schwenger
Bewerbungstext
Meine kurzfristig getroffene Entscheidung, mich für ein so hohes Gremium zu bewerben fusst auf der geringen Zahl der Kandidatinnen, die nicht noch zusätzlich in öffentlichen Ämtern oder Mandatsträgerinnen in parlamentarischen Strukturen sind. Je mehr an politischer Verantwortung wir übernehmen umso wichtiger ist es, den Gremien auf Bundesebene die engmaschige Vernetzung mit den Basisstrukturen und den von ihnen lebenden grünen nahen Bewerungen als Korrektiv an die Seite zu stellen. Ich bin Cosprecherin des KVO Havelland, eines sehr großen ländlichen Kreises mit Berliner Speckgürtelanteil und Mitglied des OVVorstandes Schönwalde-Glien. Hier begegnen mir die grünen nahen Klima- und Queeraktivist*innen ebenso wie Dörfer und Gemeinden, die nicht an die rechtsradikale AFD verloren gehen dürfen. Daher ist unser KV seit November an vorderster Front gegen die sog. "Schwurbler"-Demos aktiv.
Während meiner Zeit als Klinikleiterin habe ich in zahlreichen Verbänden mitgearbeitet, teilweise in Vorstandsverantwortung, so im Thinktank Gesundheitsstadt Berlin und später jahrelang im Vorstand des Vereins Gesundheitsstadt. Als Unternehmerin führte ich die einzige in Europa existierende Spezialklinik für Minimal Invasive Medizin (MIC) und war in dieser Funktion auch in gesundheitspolitische Debatten auf Bundesebene eingebunden. Mein Job führte mich außerdem in viele Länder, deren Gesundheitssysteme ich so kennen lernen konnte. Seit 13 Jahren entwickel und vertreibe ich Produkte für die regenerative Landwirtschaft mit Schwerpunkt auf Humusaufbau sowie Emissionsreduzierung in der Tierhaltung. Auf meinem kleinen Landgut bei Berlin realisieren wir diese Philosophie und betreiben ein Slow-Food Restaurant. Daher bin ich hautnah mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie gerade auf kleine Unternehmen "vertraut".
Aus der SPD bin ich mit 16 Jahren wieder ausgetreten, weil ich die offensichtliche Tendenz, aus fähigen jungen Mitgliedern schnellstmöglich Parteikarrieristen zu machen nicht mitmachen wollte. Viel zu oft war die Gremienarbeit ein Hindernis für die Durchsetzung wichtiger Ziele - damals in der Jugendarbeit - und ich fand meine politische Heimat dann in Bewegungen wie Schwerter zu Pflugscharen, habe seit der Ausbürgerung Wolf Biermanns 1976 soweit es vom Westen ging die Opposition in der DDR unterstützt, war aktiv in der AKW Bewegung, oder habe mich mit Kolleg*innen gegen die Schließungen von Kliniken durch den CDU geführten Senat engagiert.
Im Parteirat würde ich mich für die kleinen und mittleren Betriebe, ob im Handwerk, in der Landwirtschaft oder den Manufakturen stark machen. Sie sind es, die die wesentliche Kultur unserer Wirtschaft und der kleinen Städte prägen, nicht exportierbare Arbeitsplätze sichern und derzeit ein in Auflösung begriffenes letztes "Bollwerk" gegenüber den Malls, Internethändlern und ausbeuterischen Start-Ups wie Gorillas etc. darstellen. Aus dieser Sicht bin ich eine leidenschaftliche Verfechterin des BGA (bedingungsloses Grundeinkommen), weil es für uns kleine Unternehmen endlich eine Verbesserung der Personalgewinnung bedeuten würde. Gerade im ländlichen Raum ist der Personalmangel ein existenzielles Problem für die Betriebe.
Covid-19 wird nicht die letzte Pandemie sein. Hier möchte ich dazu beitragen, dass wir als Partei schneller und mit grüner Linie auf die Erfordernisse einer solchen Katastrophe reagieren können. Derzeit haben wir leider keine tragende Antwort auf die Fragen der Menschen, die sich von der (Spahnschen) Pandemiepolitik verkauft fühlten oder eine der Pandemieentwicklung adäquate Entscheidungsstruktur auch jetzt vermissen.
Ich bitte Euch um Eure Stimme und verspreche, alles dafür zu tun, dass unsere Partei auch bei zunehmender politischer Verantwortung eine Basisdemokratische Partei und die Partei der Klima- und Menschenrechtsbewegungen bleibt.
63 Jahre alt, 2 Söhne, 2Enkel
wohnhaft in Schönwalde-Glien und Berlin
1984 Approbation als Ärztin , spätere Promotion
1997 Ärztliche Direktorin später General Manager der Klinik für MIC
2003 Gewählt als Unternehmerin des Jahres für Deutschland (Prix Veuve Clicquot)
2005 CoHerausgeberin des Gesundheitsmagazins "Leib & Leben"
2008 Übernahme des Landgut Schönwalde und Etablierung regenerativer Landwirtschaftlicher Methoden
2018 Eintritt in die Bündnisgrüne Partei