Wir sind eine debattenfreudige Partei und das ist auch gut so. Ebenso wie unsere innerparteilichen demokratischen Verfahren. Auf diese Weise sind wir auch zu dem Beschluss gekommen, dass wir das diskriminierende Transsexuellengesetz durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzen wollen. Nun sind wir in der Regierung und nach 16 Jahren Stillstand dabei, längst überfällige Reformen anzupacken und unsere Gesetze gesellschaftlichen Realitäten anzupassen. Das Selbstbestimmungsgesetz dabei ein zentrales Vorhaben.
Selbstverständlich werden wir den kommenden parlamentarischen Prozess auch als Partei begleiten und die Diskussion weiterführen. Allerdings sollten wir das auf eine Weise tun, die wichtige Aspekte nicht ausklammert und Kritik an transfeindlichen Strömungen auch in unserer eigenen Partei zulässt.
Der vorliegende Antrag mag im Ton Ausgeglichenheit vorgaukeln. Im Kern will er aber nichts anderes, als die Verzerrung der Debatte. Es ist nun einmal so, dass trans* Personen dämonisiert und als Gefahr insbesondere für Frauen dargestellt werden. Wollen wir als Grüne tatsächlich zukünftig unsere Diskussionen so führen, dass wir diffamierende Zerrbilder von Minderheiten den berechtigten Bedürfnissen von Menschen gleichberechtigt gegenüberstellen und einen Interessenausgleich zwischen diesen Polen suchen? Wir sind kein wertneutrales Forum für alle möglichen Meinungen.
Deshalb wünschen wir uns eine faire Debatte, in der die Würde der Menschen im Mittelpunkt steht, deren Leben durch dieses Gesetz tatsächlich beeinflusst wird und Kritik an Transfeindlichkeit nicht durch Diffarmierungsvorwürfe unmöglich gemacht wird.
Da viele Delegierte mit dem Thema nicht wirklich vertraut sind, haben wir hier noch einige Hintergrundinformationen:
Kommentare
Andreas Martin:
Jörg Witzel:
Nur mal so ne Frage.
Jörg Witzel:
Da wäre es ja wohl die einfachste Lösung - wie in dem ursprünglichen Antrag vorgeschlagen - halt über die genaue Ausgestaltung des Gesetzesvorhabens einfach zu diskutieren.
Eleonore Grabowski:
Ich kann das nicht nachvollziehen.
Irgendwie liest sich der ganze Änderungsantrag wie eine weitere Provokation an die Antragstellerin des Ursprungsantrags und den Unterstützer*innen, die insgesamt ANGEBLICH das Selbstbestimmungsgesetz verhindern möchten.
Im Grunde geht es im Ursprungsantrag darum, dass eine weitere Debatte und Diskussion vom Bundesvorstand bundesweit untersagt und am Ende durch die Schließung des bundesweiten Bereichs des Forums verhindert wurde.
Ist dies die neue grüne Vorstellung von Demokratie und Zulassung des Meinungsrechts?
Es muss doch möglich sein, sachlich und respektvoll über evtl. Ergänzungen der Eckpunkte zu diskutieren, ohne, dass man von QueerGrün gleich in eine rechte Ecke gestellt wird und behauptet wird, man wolle nur das Selbstbestimmungsgesetz verhindern.
Dies kann ich absolut nicht nachvollziehen.