Der "Stresstest" hat nochmals verdeutlich wie sehr Markt und Realität im Netz durch das rein politische Konstrukt einer deutschlandweit einheitlichen Strompreiszone auseinanderklaffen. Besonders Windstrom aus dem Norden und Osten wird zunehmend nach Süden „verkauft“ obwohl er dahin aufgrund fehlender Leitungen gar nicht geliefert werden kann.
Weil die Physik sich aber nicht an politische Wünsche hält, werden zunehmend Windenergieanlagen im Nordosten abgeregelt - und dafür Gaskraftwerke im Südwesten angefahren. Damit verbrennen wir Gas, das wir eigentlich dringend sparen müssen und verschwenden kostbaren Windstrom.
Dieser „Redispatch“ kostet heute bereits 1 Mrd. Euro pro Jahr. Durch die aktuelle Stromknappheit, das besonders teure Gas, aber auch nur die immer größere Diskrepanz zwischen Markt und Netz, werden diese Kosten auf bis 6 Mrd. Euro steigen.
Das ist nicht nur ökologischer und Ökonomischer Wahnsinn, sondern auch zutiefst unsozial, weil die Kosten von allen Netznutzenden gleich über die Netzentgelte bezahlt werden.
Mehrere Strompreiszonen würden sofort für einen regional Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage führen. Neue Solaranalgen, Windräder, Speicher und Elektrolyseure zur Wasserstofferzeugung würden da entstehen wo sie gebraucht werden.
Antrag: | Klimakrise als Menschheitsaufgabe: für Klimaschutz, für Freiheit |
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Antragsteller*in: | Philip Alexander Hiersemenzel (KV Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg) und 69 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 36%) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: K-06-131-2 (mÜ K-16) |
Eingereicht: | 20.09.2022, 16:58 |
Kommentare
Dieter Kaufmann:
Rudi Seibt:
Werner Weindorf:
Philip Alexander Hiersemenzel:
Pascal Bittes:
Philip Alexander Hiersemenzel:
Die Alternative sind einfach Preizsonen, die etwas mit der Realität zu tun haben. Langfristig auch noch viel stärke dezentrale/regionale Märke. Aber als "Sofortmaßnahme" wären halt mehrere Preiszonen möglich (Norwegen zum Beispiel hat 6, Schweden 5, Italien auch 5 - das ist alles durchaus üblich)!
Philip Alexander Hiersemenzel:
ABE: ganz ohne wird es nicht gehen. Wir brauchen H2 in der Industrie (Hochtemperaturprozesse höher 1000°, Direktreduktion von Stahl ohne Kohle) und Chemie (als Grundstoff) und auch (ein bisschen!) als *letztes* mittel um das Stromnetz bei "Dukelflaute" zu stützen (nach Speichern!).
Dieter Kaufmann:
Rudi Seibt:
Dieter Kaufmann:
Birgitta Tremel:
https://antraege.gruene.de/48bdk/motion/2130/amendment/15628,
der diesen hier ersetzt, gesehen, dass dort der Vermerk steht:
"Darüber hinaus hat die Bundestagsfraktion angeboten die Frage differenzierter Strompreiszonen gemeinsam mit den Antragstellern weiter zu bearbeiten.)"
Da ich ja eine Mitantragstellerin bin, wollte ich fragen, ob es dazu jetzt eine Arbeitsgruppe gibt, bei der ich mitmachen kann.