Veranstaltung: | 48. Bundesdelegiertenkonferenz |
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Tagesordnungspunkt: | K Klimakrise als Menschheitsaufgabe: für Klimaschutz, für Freiheit |
Antragsteller*in: | Axel Horn (KV München-Land) und 57 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 33%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Erledigt durch: K-06-226-2 (mÜ K-18) |
Eingereicht: | 02.09.2022, 21:39 |
K-18: Solarthermie stärken, damit sie gegen Klimakrise und Energieknappheit wirksam wird
Antragstext
Die EU-Strategie für Solarenergie hat das Ziel gesetzt, die jährliche Wärmeerzeugung aus
Solarthermie bis 2030 zu verdreifachen. Die BDK fordert den Bundesvorstand, die
Bundestagsfraktion und die Bundesregierung auf, dieses Ziel zu unterstützen.
Die Maßgaben zur Umsetzung des Ziels von 65 Prozent erneuerbare Energien beim Einbau von
neuen Heizungen ab 2024 sollen Anreize schaffen, die Effizienz von Heizungsanlagen durch
Einsatz von Wärme aus Sonnenkollektoren oder PVT-Modulen zu erhöhen. Für die anteilige
Erfüllung des 65% Ziels durch Solarthermie muss es eine einfach nachvollziehbare Bewertung
mit Bezug auf die zertifizierten Leistungsdaten von Sonnenkollektoren geben.
Die kommenden gesetzlichen Regelungen zur Solarpflicht müssen berücksichtigen, dass
Solarthermie die in Anspruch genommenen Flächen mit hoher Effizienz nutzt und mit
dezentralen Speichern sowie besserer Heizungstechnik verbunden ist. Die sinnvolle Nutzung
weiterer Dachflächen für Photovoltaik muss daher von der Solarpflicht ausgenommen sein, wenn
ein Gebäude Wärme aus einer angemessen dimensionierten Solarthermieanlage nutzt.
Begründung
Der Einsatz dezentraler Solarthermie ist in Kombination mit unterschiedlichsten Wärmeerzeugern sinnvoll, bei denen jeweils andere Vorteile zum Tragen kommen:
bei herkömmlichen Heizkesseln, um noch vor einem weitergehenden Umbau der Heiztechnik eine Einsparung fossiler Brennstoffe zu erreichen
beim Anschluss an Wärmenetze, um dezentral einen höheren EE-Anteil zu erreichen, als das Wärmenetz liefern kann
zur Effizienzsteigerung für Wärmepumpen-Heizungen, insbesondere bei Solekreis-Wärmepumpen, die das Erdreich als Wärmequelle nutzen
für den sparsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen bei Biomasseheizungen;
Der durch Solarthermie abgedeckte EE-Anteil wird unmittelbar nach Inbetriebnahme der Anlage erreicht und nicht erst im Zuge einer zunehmenden Dekarbonisierung des Strommixes oder eines Wärmenetzes.
Die Solarthermie stellt keine Flächenkonkurrenz zur Nutzung von Solarstrom dar. Wenn der Wärmebedarf eines Gebäudes zu beträchtlichen Anteilen aus einer relativ kleinen Sonnenkollektorfläche gedeckt ist, fließt entsprechend weniger Solarstrom in die Wärmeerzeugung. So steht letztlich mehr grüner Strom für andere Anwendungen zur Verfügung.
Kommentare
Axel Horn:
https://www.iea.org/reports/solar-thermal-technologies-deployed-in-around-400-million-dwellings-by-2030
Pascal Bittes:
Markus Schaefer:
Ferner ist Sonnenwärme schattentoleranter als Sonnenstrom. Man möge sich durch einen unabhängigen Solar- oder Gebäudeenergieberater meinetwegen kostenpflichtig vorher beraten lassen, anstatt von einem Solarverkäufer das Dach nur mit Sonnenstrom "vollgeknallt" zu bekommen! Dafür wären kleine Baratungszuschüsse von 150€ ein Segen, um den Anreiz für die unabhängige Beratung zu setzen. Viele begriefenb es nicht, und dann ist die INvestition für 30 Jahre getätigt und das Dach liegt voll mit PV.
In der Fernwärme haben wir ein ungeanhntes Potential, das es gemeinsam mit den Stadtwerken zu hben gilt. Diese aber sind in konservativer Betriebswirtschafter-Hand, die erstmal nicht glauben dass das mit der Sonne funktioniert, und lieber weiter auf Gas setzen, dabei auch auf das - für Verbrennung viel zu wertvolle- H2aus grünem Strom. Was Stadtwerke zu überzeugen anbelangt ist meine Einschätzung: sehr schwierige Kundschaft!
Franz Eder:
Gunther Mertens:
Bei heutigem Neubau wären bei mir an der Stelle vier zusätzliche Photovoltaikmodule, die dann zusätzlichen Strom für die Wärmepumpe liefern. Überschuss im Sommer verpufft nicht, weil der Strom ins Netz eingespeist wird.
Auch stehen die Kosten einer Solarthermieanlage im Vergleich zu vier weiteren Photovoltaikmodulen in keiner Relation.
Axel Horn:
Zum Kostenvergleich: Bei der Solarthermie sind die Speicher und das Energiemanagement dezentral eingebaut, während sich beim weiteren Ausbau der Photovoltaik jetzt schon bemerkbar macht, dass Speicherkapazitäten im Stromnetz fehlen, weil sie von den dezentralen Anlagen nicht mitfinanziert werden.
Thomas Wu:
Christine Wörlen:
Axel Horn:
* Verdreifachung des Beitrags der Solarthermie zur Wärmeerzeugung bis 2030
* Klare und faire Regelung zur Berechnung des Anteils der Solarthermie bei der 65% EE-Regelung für Heizungen.
Axel Horn:
Received: from mail.bgs.gruene.de (mail.bgs.gruene.de [80.86.167.101])
From: Matthias Schlegel <Matthias.Schlegel@gruene.de>
In-Reply-To: <1369586172.20221007185326@ahornsolar.de>
"Dazu brauchen wir alle erneuerbaren Technologien. Wir unterstützen deshalb die EU-Strategie, die jährliche Wärmeerzeugung aus Solarthermie bis 2030 zu verdreifachen und wollen deshalb eine Regelung schaffen, die den Beitrag von solarthermischen Kollektoren zur 65%-Mindestquote praxisgerecht regelt."
Unter dieser Voraussetzung stimme ich dem Verfahrensvorschlag zu.