Wirtschaftliche Entwicklung und damit auch die Verbesserung des Lebensstandards war ein zentrales Ziel in der Zeit der Gründung der Europäischen Union, die damals auch wohlbedacht als „Wirtschaftsgemeinschaft“ tituliert wurde. „Wohlstand mehren“ assoziiert weiter die Steigerung des Lebensstandards. Das aber kann ernsthaft kein primäres Ziel, wenn überhaupt eins, in einer Zeit sein, in der es primär darum geht, Wirtschaft und Gesellschaft vor dem weiteren Marsch in die Abgründe der Klimakatastrophe zu bewahren, nicht irgendwann sondern hier und jetzt.
Das muss ein Europawahlprogramm von Bündnis 90/Die Grünen zum Ausdruck bringen. Wir setzen uns ansonsten dem Vorwurf aus, den Wählerinnen und Wählern Sand in die Augen zu streuen. Sagen wir klar und vorrangig, was mit der der notwendigen Umgestaltung von Wirtschaft und Infrastruktur (nicht nur) in Europa ansteht. Erst dann werden auch die weiteren Zielsetzungen, die für die europäische Wirtschaft im Programm benannt werden – wie Sicherung der Lebensqualität, gute Arbeitsplätze und Löhne, internationale Wettbewerbsfähigkeit – überhaupt schlüssig und glaubwürdig.