Wohlstand nicht nur für wenige, sondern für die vielen, "die ihn erarbeiten" - das klingt erstmal sehr sympathisch, wenn man z.B. an leistungslose Großerben denkt oder Konzernchefs, die sich selbst die Vorstandsbezüge & Boni aber nicht ebenso ihren Arbeiter*innen die Lohne erhöhen.
Durch die KOPPLUNG von Wohlstand an die alleinige Bedingung "ARBEITEN" werden hier aber all jene von der Teilhabe am Wohlstand der Gesellschaft und gutem Leben AUSGESCHLOSSEN, die nicht / mehr arbeiten können oder sollen:
von kleinen Kindern (die einige Zeilen später scheinbar erst zählen, wenn sie eine "Ausbildung" Richtung Arbeitsmarkt beginnen), über Kranke und Arbeitssuchende, bis zu Schutzsuchenden, die gerne würden aber z.T. gar nicht arbeiten dürfen...
ggf. sogar bis hin zu Rentner*innen, die zwar Wohlstand erarbeitet *haben*, aber ihn nicht mehr aktuell "erarbeiten" und so ungewollt scheint's ebenfalls nicht mehr unter die hier so formulierte Definition fallen.
Da es im Satz davor ausschließlich um LOHNarbeit geht ("faire Löhne", "Fach- und Arbeitskräften" etc), wird durch die folgende Kopplung von Wohlstands-Teilhabe an nur-wer-arbeitet überdies noch der Eindruck erweckt, dass all die lohnlos CARE-ARBEITENDEN Erziehenden, Pflegenden, Ehrenamtler*innen uvm. bei Grünen bezügl. Teilhabe an Wohlstand nicht eingeschlossen sind. - Statt endlich anzuerkennen, wieviel sie zum Wohlstand dieser Gesellschaft beitragen, ohne davon abzubekommen in einem Staat, der Alleinerziehende verarmen ließ und sozialstaatliche Aufgaben an Tafeln auslagert.
Vielleicht ist es nicht so gemeint, aber genau so mit all diesen missverständlichen Konnotationen steht es hier an dieser Stelle, die tonangebend sein soll für das Gesamtprogramm. Das entspricht in dieser Formulierung nicht Grünen Vorstellungen einer Solidargemeinschaft! Daher: Bitte um Streichung der völlig missverständlichen Worte. So ist der Satz rund.
(&Dass es natürlich *auch*, aber eben nicht nur, um gerechtere Wohlstandsverteilung für Lohnarbeitende /Angestellte geht, wird aus den vorigen Zeilen zur Genüge klar.)