Der Antrag richtet sich gegen eine übertrieben optimistische und unkritische Lesart der Geschichte der EU. Grade die Bezeichnung sie "stehe als Garantin für Schutz und Frieden" halten wir für kritisch. Im Umfeld der EU gab es weiterhin Konflikte, die Erzählung Europa wäre ab 1945 bis zum russischen Angriffskrieg friedlich gewesen stimmt einfach nicht. Auch mit Bezug auf die EU selbst: Mitglieder der EWG waren während ihrer Mitgliedschaft noch in Kolonialkriege verwickelt. Insbesondere, wenn wir von einem positiven Friedensbegriff ausgehen, wie es eigentlich im grünen Verständnis von Außenpolitik üblich ist, sollten wir bei unserer historischen Wahrnehmung der EU die Destabilisierenden Effekte der Handelspolitik mit Entwicklungsländern nicht aus dem Blick verlieren.
Besonders zynisch ist die Bezeichnung "Garantin für Schutz" auch mit Blick auf die EU-Grenzpolitik inklusive Mauern, Pushbacks, Lager und Ertrinken-lassen.
Die EU kann eine Hoffnung auf Frieden und Schutz darstellen. Unser politisches Ziel ist, die EU so zu gestalten, dass sie diesen Ansprüchen gerecht wird.
Die Änderung nimmt etwas des übertriebenen Optimismus zurück, ohne das Thema ganz zu streichen, denn es hat seine Berechtigung. Zudem wird der Kontext durch den eingefügten Satz erhalten.
Antrag EP-Kapitel: | Was uns schützt. |
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Antragsteller*in: | Thomas Schaefer (KV Erfurt) und 66 weitere Antragsteller*innen (Frauenanteil: 45%) |
Status: | Eingereicht |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 18.10.2023, 07:55 |