Die derzeitigen EU-Bio-Standards sind in der Tierhaltung meilenweit davon entfernt, den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden: Sie erlauben, dass zehn Junghennen auf einem Quadratmeter Stallfläche gehalten werden. Dass in einem Stall 3.000 Legehennen gehalten werden, obwohl Hennen sich nur bis zu einer Gruppengröße von etwa 100 Hennen noch individuell erkennen und eine stabile Sozialstruktur ausbilden können.[1] Es dürfen auf extrem hohe Milch-, Eier- oder Fleischproduktion gezüchtete Rassen eingesetzt werden. Die Kuh, die jedes Jahr neu besamt wird, wird nach der Geburt vom Kalb getrennt, was für beide Stress bedeutet.[2] Ein Schwein, das 100 kg wiegt, darf auf nur 1,3 Quadratmetern Stallfläche gehalten werden. Der Transport zum Schlachthof darf viele Stunden dauern, bevor das Tier getötet wird.
[1] Thünen-Institut, Landbauforschung (2008), Kapitel 4.1.1.5, abrufbar unter https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dk040962.pdf
[2] Quarks: „So stresst die frühe Trennung Kalb und Kuh“, abrufbar unter https://www.quarks.de/umwelt/tierwelt/so-stresst-die-fruehe-trennung-kalb-und-kuh/