Der Fokus muss klar darauf liegen, dass jede Industrie ihre CO2-Emissionen schnell und deutlich reduziert. Bei unvermeidbaren Restemissionen setzen wir auf die Hilfe unserer Natur und intakter Lebensräume. Dafür brauchen wir allerdings die gesetzlichen Rahmenbedingungen, ausreichend Finanzmittel und ausreichend stabile Ökosysteme.
Die Kombination von Bioenergie und CO2-Abscheidung und -speicherung nennt man BECCS (BE+CCS=BECCS).
Die zusätzliche Erzeugung von Biomasse (hauptsächlich Monokulturen) für BECCS würde dazu führen, weltweite Land- und Wasserressourcen noch weiter zu belasten. Dies würde die planetaren Grenzen weiter beanspruchen.
BECCS kann dazu führen, dass Urwälder gerodet werden, wie ein Bericht der New York Times zeigt, der bereits laufende Abholzungen dokumentiert hat: “In ganz Mitteleuropa roden Unternehmen Wälder und zermahlen jahrhundertealte Bäume im Namen der erneuerbaren Energie.” - New York Times https://www.nytimes.com/interactive/2022/09/07/world/europe/eu-logging-wood-pellets.html
Bis 2050 würde der Aufbau der für den 1,5°C- und den 2°C-Pfad erforderlichen BECCS-Infrastruktur Investitionen in Höhe von 138 Mrd. USD bzw. 123 Mrd. USD pro Jahr für Strom und Biokraftstoff erfordern. Im Jahr 2014 schätzte der AR5 des IPCC die Kosten für BECCS auf 60 bis 250 US-Dollar pro Tonne CO2. Dies ist ein sehr hoher Wert, vor allem im Vergleich zu anderen Energieformen.
Die Ozeane sind wie große Schwämme, die einen Teil des von Menschen verursachten CO2 aus der Luft aufnehmen, etwa 25% bis 30%. Aber diese Aufnahme macht das Wasser im Ozean saurer (Absinken des pH-Werts/Alkalinität), was negative Auswirkungen auf marine Ökosysteme hat.