CO2-Endlager haben unkalkulierbare Risiken für unsere Natur, unseren Boden und unserer wichtige Ressource Wasser, wie z.B., dass das umliegende Grundwasser durch Leckagen verschmutzt wird und in zunehmenden Trockenzeiten dann nicht mehr für die Bürger*innen als Trinkwasser zur Verfügung steht. Die Speicher in den Böden müssten darüber hinaus für Jahrhunderte dicht sein, um den nachfolgenden Generationen keine weiteren Lasten aufzubürden, was allerdings nicht voraussagbar ist. Nicht ohne Grund hatten wir im Europawahlprogramm 2019 die Abscheidung und Speicherung klar und eindeutig als zu riskant abgelehnt.
Wir benötigen diese Überbrückungshilfe der CO2-Abscheidung solange, bis wir unsere Energieinfrastruktur und Energieerzeugung so transformiert, umgestaltet und ausgebaut haben, dass wir unsere schwer zu dekarbonisierenden Industrien vollständig elektrifizieren können. Unternehmen wie Lufthansa zeigen bereits, dass wir teilweise in der Lage sind, Branchen, die zuvor als schwer zu dekarbonisieren galten, umzustellen. Allerdings benötigen wir ausreichend verfügbare elektrische Energie, um dies zu erreichen: “Die deutsche Fluggesellschaft Lufthansa sagt, sie würde die Hälfte des deutschen Stroms verbrauchen, wenn sie auf grüne Kraftstoffe umsteigen würde.” - https://fortune.com/2023/09/26/lufthansa-airlines-carsten-spohr-half-germany-electricity-green-fuel-e-kerosene-saf/
Des Weiteren gibt es bereits Versuche in der Flugzeugindustrie, vollständig auf elektronische Antriebe umzusteigen. Dies galt viele Jahre als undenkbar, und es ist von großer Bedeutung, dass weiterhin in die Forschung und Entwicklung neuer nachhaltiger Technologien investiert wird.
Für CCU wird kein neuer Markt erschlossen, da bereits bestehende Märkte CO2 als Rohstoff benötigen, wie zum Beispiel Gewächshäuser und Getränkehersteller. Bisher wurde dieses CO2 größtenteils als Nebenprodukt in Schwerindustrien erzeugt, beispielsweise als Abfallprodukt in der Düngemittelproduktion. Im letzten Jahr kam es aufgrund steigender Energiekosten zu Engpässen in der CO2-Herstellung, was bei einigen Betrieben, die CO2 als Rohstoff verwenden, zu Problemen führte (https://www.focus.de/finanzen/energiekosten-der-deutschen-wirtschaft-gehen-die-lichter-aus_id_142379464.html). CCU kann daher als vorübergehende Lösung dienen, um CO2 dort bereitzustellen, wo wir auf andere Herstellungsquellen wie die von BASF verzichten wollen.