Das Wort „Wohlstand“ stammt aus den 60er Jahren und wir sollten uns davon verabschieden. Es ist ein Synonym für materielle Standards und Ziele. Wir wissen aber längst, dass die Grenzen des Wachstums überschritten sind und dass wir uns auf die Verbesserung der Lebensqualität konzentrieren müssen, die komplexer ist als die Suche nach Glück in materiellem Wohlstand. Also sollten wir das Wort „Wohlstand“ vermeiden und über „Lebensqualität“ reden, die ja auch materielle Standards enthält.
Die Worte „Wohlstand“ und „Lebensqualität“ sind beides abstrakte Begriffe, die durch ihre Verwendung und die öffentliche Diskussion gefüllt werden und und schließlich eine Bedeutung gewinnen. In der Nachkriegszeit wurde der Begriff „Wohlstand“ mit Wiederaufbau und materieller Sicherheit verknüpft. Das war zeitgemäß und die Leute haben nichts falsch gemacht. Inzwischen wissen wir aber, dass wir anders handeln müssen und dass die Fokussierung auf materielle Sicherheit in großen Teilen kontraproduktiv ist. Wir Grüne setzen neue Ziele und werben für andere Sicherheiten. Das müssen wir auch in unserem Wording zum Ausdruck bringen und neue Rahmen (Frames) setzen. „Lebensqualität“ enthält ebenfalls materielle Standards, aber noch wesentlich mehr. Gesunde Natur und Lebensmittel, äußere, innere und gesellschaftliche Sicherheit, ziemlich genau das, was wir mit unserer Politik erreichen wollen und auch in unserem Wahlprogramm ins Schaufenster stellen.
Den Begriff „Wohlstand“ umzudeuten, ist nahezu unmöglich und wir sollten den neuen Begriff „Lebensqualität“ etablieren, auch als Zeichen dafür, dass die Ziele sich ändern müssen.